Kants Ethik: Autonomie, Heteronomie und die Rolle der Vernunft
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Heteronomie und Autonomie in Kants Moralphilosophie
Die Nutzung der Vernunft ist zentral für Kants Ethik. Die Vernunft ist einzigartig, aber ihre Anwendung ist zweifältig: Sie dient der theoretischen Erkenntnis und der praktischen Anwendung. Im moralischen Kontext spricht man von reiner theoretischer Vernunft und reiner praktischer Vernunft, je nachdem, ob sie in wissenschaftlicher oder moralischer Funktion wirkt.
Heteronomie der Moral
In seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten erörtert Kant das oberste Prinzip der Moralität. Der Begriff "Moral" stammt vom lateinischen Wort "mos" (Sitte, Brauch). Kant argumentiert, dass frühere moralische Fundamente oft durch Heteronomie gekennzeichnet waren. Heteronomie bedeutet einen Mangel an Kritik und die Rechtfertigung moralischer Prinzipien durch externe Faktoren. Kant kritisiert insbesondere die Begründung der Moral auf:
- Glück
- Freude
- Größeres Glück
- Willen Gottes
- Gefühle
- Rationale menschliche Natur
Kant argumentiert, dass solche empirischen Prinzipien nicht geeignet sind, um moralische Gesetze zu begründen, da sie immer von subjektiven Erfahrungen und Neigungen abhängen. Kants Ethik ist formal, weil sie keine spezifischen Regeln vorschreibt, sondern allgemeine Prinzipien aufstellt. Diese Prinzipien sind a priori, d.h. sie gehen der Erfahrung voraus.
Um wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, benötigt man Merkmale wie Universalität und Idempendenz von Erfahrung. Theologien, physische Anthropologie usw. sollten nach Rechts- und Moralvorstellungen suchen, die völlig a priori sind. Moral ist nicht rein Vakuum, sondern benötigt die mögliche Nutzung der reinen Vernunft synthetisch practica.
Autonomie der Moral
Moral ist nach Kant in sich gut. Das bedeutet, dass moralisches Handeln nicht darauf abzielt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern ausschließlich dem Pflichtgedanken folgt. Ein guter Wille ist die Grundlage moralischen Handelns. Kant illustriert dies am Beispiel eines Händlers, der seine Waren zu einem fairen Preis verkauft. Wenn er dies tut, um Kunden zu gewinnen, handelt er nicht aus Pflicht. Ethisches Handeln entsteht aus der Pflicht, das sittliche Leben zu erhalten, nicht aus natürlicher Neigung oder dem Glauben an einen höheren Wert. Positive Handlungen, die aus Vergnügen oder Glück geschehen, sind nicht moralisch im Kantischen Sinne.
Der Wille als Grundlage des Glaubens
Der Wille eines Wesens ist der Entschluss, aus reiner Achtung vor dem Gesetz zu handeln. Der Wille ist die Handlung in bestimmten Situationen, und das Gesetz leitet uns in unserem Handeln. Eine Maxime ist ein Gesetz, dem wir folgen wollen. Menschen müssen aus Pflicht handeln, d.h. in Übereinstimmung mit dem Gesetz. Die maximale Wirkung beruht auf diesem Prinzip und ist unabhängig von aller Erfahrung, also a priori.