Kants Ethik: Kategorischer Imperativ, Pflicht und Guter Wille
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Kants Ethik: Eine Einführung
Maxim: Zuerst sucht das individuelle Glück ist das vorgeschlagene Thema. Der kategorische Imperativ ist ein praktisches Prinzip, das für alle vernünftigen Wesen gültig ist.
Ethische Materialien
A) Ethische Materialien. Im Allgemeinen können wir sagen, dass es zwei Elemente ethischer Materialien gibt:
Höchstes Gut: Das Kriterium für die Güte oder Schlechtigkeit einer Handlung.
Vorschriften oder Auflagen: Sie sollen gut für die Verwirklichung dieses höchsten Gutes sein.
Der Begriff "moralischer Gehalt" ist ein weiteres Synonym für den Ausdruck "moralisches Subjekt" bei Kant.
Überprüfung der ethischen Materialien
B) Eine Überprüfung der ethischen Materialien. Kant lehnte die materialen Ethiken ab, weil sie seiner Ansicht nach Defizite aufweisen:
Empirische Materialien sind ethisch, da sie im Nachhinein aus der Erfahrung geschöpft werden. Im Falle der epikureischen Ethik ist das Vergnügen das höchste Gut, weil die Erfahrung zeigt, dass Menschen Freude suchen und Schmerz vermeiden. Die Erfahrung zeigt, dass zu viel Leiden Schmerzen, Krankheit und politische Unruhen verursacht. Die Regeln der materialen Ethik sind "a posteriori" entstanden.
Die Regeln der materialen Ethik sind hypothetisch oder bedingt, nicht unbedingt wertvoll, sondern nur als Mittel zum Zweck. "Trink nicht zu viel" bedeutet "trink nicht zu viel, wenn du ein angenehmes, gesundes und langes Leben wünschst." Aber wenn jemand sagt: "Ich möchte kein gesundes und langes Leben", wäre das Gebot "trink nicht zu viel" für ihn nicht gültig. Eine materiale Ethik darf nicht universell gültig sein.
Die materialen Ethiken sind heteronom, da der menschliche Wille immer durch einen Grund außerhalb seines eigenen Rechts bestimmt wird, wie z.B. ein Gefühl der Liebe.
Kants formale Ethik als historische Neuheit
C) Die formale Ethik Kants als historische Neuheit. Kant schlägt eine streng universelle und rationale Ethik vor.
Die Ethik ist a priori.
Eine ethische Handlung muss einem kategorischen Imperativ folgen.
Es ist eine autonome Ethik, die besagt, dass das Subjekt sich selbst das Gesetz gibt. Das Subjekt muss seine Person identifizieren und sich selbst die Freiheit geben, oder, was gleichbedeutend ist, seinen Willen frei machen.
Eine streng universelle Ethik kann nicht material, sondern nur formal sein. Eine formale Ethik ist eine Ethik, die keinen moralischen Inhalt hat.
Sie sagt uns nicht, was wir konkret tun sollen, sondern wie wir im Allgemeinen handeln sollen.
Kants formale Ethik und Pflicht
Ein Mensch handelt moralisch, wenn er aus Pflicht handelt, d.h. aus Achtung vor dem Gesetz. Um dies zu verstehen, erinnern wir uns an eine Klassifizierung des menschlichen Handelns:
- Pflichtwidrige Handlungen.
- Pflichtgemäße Handlungen.
- Handlungen aus Pflicht.
Kants kategorischer Imperativ und guter Wille
E) Die formale Ethik Kants, der kategorische Imperativ und der gute Wille. Das Handeln "aus Pflicht" wird kategorisch in einem Imperativ ausgedrückt, der nicht hypothetisch ist. Der kategorische Imperativ ist ein Begriff, der aus der menschlichen Vernunft stammt und für jeden rationalen Menschen gültig ist. Er fordert eine Handlung als Selbstzweck. Ein Mensch handelt aus Pflicht, wenn er durch den kategorischen Imperativ bewegt wird. Er ist einzigartig, kann aber in folgenden Formulierungen ausgedrückt werden:
- "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde": Der kategorische Imperativ zeigt seinen formalen Charakter und seinen Anspruch auf Universalität: Jede Maxime, der ein Individuum folgt, muss so sein, dass wir sie als allgemeines Gesetz wünschen können, d.h. dass die Menschheit im Allgemeinen von allen befolgt wird.
- "Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst": Der Mensch als rationales und autonomes Wesen sollte niemals nur als Mittel verwendet werden. Menschen besitzen eine freie und rationale Würde, die unschätzbar ist. Kant spricht vom "Reich der Zwecke" der Menschheit, das aus ethischen, würdevollen Wesen besteht, die frei und rational sind.
Fazit
Fazit: Wenn der menschliche Wille durch den kategorischen Imperativ bestimmt wird, dann ist der Mensch ein "guter Wille". Und ein Mensch guten Willens ist eine Person, die würdig ist, glücklich zu sein.
Die Postulate der praktischen Vernunft
F) Die Postulate der praktischen Vernunft. Die Kritik der reinen Vernunft hatte die Unmöglichkeit der Metaphysik als wissenschaftliche Erkenntnis der Welt als Ganzes, von Gott und der Seele gezeigt.
Die Unsterblichkeit der Seele und die Existenz Gottes sind von entscheidender Bedeutung für das Schicksal der Menschen.
Kant hat die Unsterblichkeit der Seele oder die Existenz Gottes nie bestritten. In der Kritik der reinen Vernunft sagte er nur, dass Gott und die Seele nicht in der Erfahrung gegeben und somit nicht zugänglich für wissenschaftliche Erkenntnisse sind. Gott und die Unsterblichkeit der Seele sind durch die Vernunft nicht erkennbar.
Kant bekräftigt, dass die Unsterblichkeit der Seele, die Existenz Gottes und die Freiheit des Menschen Postulate der praktischen Vernunft sind.
Warum ist es notwendig, die Existenz Gottes, der Welt und der unsterblichen Seele anzunehmen?
- Wir postulieren die Existenz der Freiheit, da wir ohne sie nicht die Wahl hätten, aus Pflicht zu handeln oder immer von Instinkten getrieben zu werden.
- Was die Unsterblichkeit der Seele betrifft, so lautet das Argument: Der Grund, warum wir zur Tugend streben, ist, dass die Glückseligkeit die Übereinstimmung unseres Willens mit dem kategorischen Imperativ wäre, was uns würdig macht. Kant erkennt an, dass diese Übereinstimmung in diesem begrenzten Leben unvollkommen und unerreichbar ist, aber im ewigen Leben möglich ist.
- Die Existenz Gottes argumentiert Kant damit, dass die Diskrepanz zwischen dem Selbst und der Pflicht die Existenz Gottes erfordert, um die Möglichkeit zu schaffen, dass Tugend und Glückseligkeit zusammenfallen.