Kants Kritik der reinen Vernunft: Eine Analyse

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Das entscheidende Problem

Kant stellt vier Fragen:

  • Was kann ich wissen?
  • Was soll ich tun?
  • Was darf ich hoffen?
  • Was ist der Mensch?

Die erste Frage beantwortet er in der Kritik der reinen Vernunft, die zweite in der Kritik der praktischen Vernunft, die dritte in der Kritik der Urteilskraft und die vierte in seinem Gesamtwerk.

Der theoretische Gebrauch der Vernunft

Kant wird eine Studie über die Grenzen der Erkenntnis durchführen.

  • Erstens: Um zu wissen, was Wissenschaft ist und was nicht.
  • Zweitens: Um zu wissen, ob die Metaphysik Wissenschaft ist oder nicht.

Ausgangspunkt: Die Situation der Metaphysik

Es gibt drei Gründe, warum wir daran zweifeln, dass die Metaphysik eine Wissenschaft ist:

  1. Weil die Metaphysik keine Fortschritte gemacht hat.
  2. Weil es keine Einigung unter den Metaphysikern gibt.
  3. Weil sie eine falsche Methode verwendet hat: Versuch und Irrtum.

Bedingungen für die Möglichkeit von Wissenschaft

Jede Wissenschaft sollte drei Voraussetzungen erfüllen:

  • Universell: Gültig für alle.
  • Notwendig: Das Gegenteil zu behaupten ist unmöglich, da man sonst in einen Widerspruch gerät.
  • Progressiv: Wir sollten immer mehr wissen.

Die Urteile der Wissenschaft

Die Urteile der Wissenschaft sind synthetische Urteile a priori. Diese sind die einzigen, die universell und notwendig sind, da sie a priori sind, und progressiv, da sie synthetisch sind.

Die Struktur des Wissens: Die kopernikanische Wende

Erkenntnis ist für Kant die Summe aus zwei Teilen: einem a priori und einem a posteriori. Das a priori Element ist allgemein und notwendig, das a posteriori Element ist partikular. Das a priori Element ist die Art und Weise zu erkennen und wir finden es im Subjekt. Das a posteriori Element ist die Erfahrung, also das Sinnliche. Wie bei Descartes und Hume gibt es für Kant keine Möglichkeit der Erkenntnis, wenn eines der beiden Elemente fehlt. Die Erkenntnis ist auf das Subjekt und die Erfahrung fokussiert.

Die Philosophie hat sich bisher auf das Objekt konzentriert, Kant wird sich auf das Subjekt konzentrieren. Diese Änderung wird als kopernikanische Wende bezeichnet. Das Subjekt konstruiert die Erkenntnis, das Objekt ist gegeben.

Transzendentale Ästhetik: Sinnliche Erkenntnis

Die Art und Weise zu erkennen ist beim Menschen in drei aufeinanderfolgende Fähigkeiten unterteilt: Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft. Ich erfasse die Realität, verstehe sie und dann begreife ich sie. Die transzendentale Ästhetik hat drei Ziele:

  • Darlegen, wie der Mensch die Realität erfasst.
  • Untersuchen, welche a priori Elemente es ermöglichen, dass ich die Realität erfasse.
  • Prüfen, ob die Mathematik eine Wissenschaft ist.

Der Mensch erfasst das Objekt durch die Empfindung, durch die Erfahrung.

Die Sinnlichkeit hat a priori Elemente, die es ermöglichen, die Realität zu erfassen: Raum und Zeit.

Raum und Zeit sind nicht absolut, sondern sind subjektiv und objektiv, weil sie universell und notwendig sind.

Das Objekt an sich hat weder Raum noch Zeit, daher wird das Objekt an sich als Noumenon bezeichnet.

Wenn dieses Objekt von der Person wahrgenommen wird, fügt es Raum und Zeit hinzu und wird zu einem Phänomen. Sind synthetische Urteile in der Mathematik möglich? Die Antwort ist ja, weil die Mathematik auf der Erfahrung beruht, daher ist sie progressiv, und sie ist a priori, weil sie auf reinen Anschauungen beruht. Die Geometrie basiert auf dem Raum und die Arithmetik auf der Zeit.

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