Kants Kritik der reinen Vernunft: Ästhetik und Dialektik
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Transzendentale Ästhetik: Die Lehre der Sinnlichkeit
Die Transzendentale Ästhetik in Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft befasst sich mit der Sinnlichkeit, also der Fähigkeit, Eindrücke intern oder extern durch die Sinne zu empfangen. Die dabei erfassten Eindrücke müssen in Raum und Zeit verortet werden.
A priori Formen der Sinnlichkeit
Dies sind die reinen Formen, in denen Individuen Eindrücke wahrnehmen, die der Empfindlichkeit in uns vor jeder Erfahrung gegeben sind. Für die äußeren Sinne sind sowohl Raum als auch Zeit notwendig, für die inneren Sinne nur die Zeit. Sie sind transzendentale Bedingungen für die Möglichkeit von Erkenntnis.
Reine Anschauung
Diese Anschauungen sind somit unmittelbare Erkenntnisse einzigartiger Individuen. Es gibt keine Mehrzahl von Raum und Zeit, sondern Teile von Raum und Zeit als unaufhörlich fließende Intervalle. Sie sind „rein“, weil sie nicht aus der Erfahrung stammen, sondern leere Koordinaten darstellen, in denen die Eindrücke der Individuen geordnet werden.
In diesem Zusammenhang untersucht Kant auch die mathematische Erkenntnis und stellt fest, dass die Bedingungen, die Mathematik ermöglichen, Raum und Zeit sind: Raum als Grundlage der Geometrie und Zeit als Grundlage der Arithmetik.
Transzendentale Dialektik: Die Grenzen der Vernunft
Die Transzendentale Dialektik widmet sich der Vernunft, der Fähigkeit des menschlichen Verstandes, eine Erkenntnis auf eine andere in angemessener Weise zu beziehen.
Die Funktion der Vernunft
Während die Logik uns erlaubt, aus Prämissen zu einem genaueren Ergebnis zu gelangen, ermöglicht es die Vernunft auch, das Gegenteil zu tun: eine Vielzahl einzelner Erkenntnisse auf allgemeinere Prinzipien zurückzuführen und sie darauf zu gründen.
Es ist die Vernunft, die dazu neigt, immer allgemeinere Bedingungen zu finden, um mehr Phänomene zu erklären. Dabei überwindet sie die Grenzen der Erfahrung und gelangt nacheinander zu drei transzendentalen Ideen, die nicht empirisch überprüft oder kontrolliert werden können:
- Die Welt
- Die Seele
- Gott
Diese bilden die drei grundlegenden Ideen der traditionellen Metaphysik. Da sie nicht nachprüfbar sind, besitzen sie keine wissenschaftliche Gültigkeit. Sie können jedoch als Leitfaden für unerreichbare Ideale dienen, denen der Mensch zustrebt. Aus diesem Grund ist die Metaphysik keine Wissenschaft, sondern fällt in den Anwendungsbereich der Ethik.