Kants Schlüsselkonzepte: Freiheit, Revolution, Illusion, Imperativ
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Rechtliche Freiheit
Kant definiert sie als „das Recht, nicht fremdem Willen zu gehorchen, es sei denn, ich habe zuvor meine Zustimmung gegeben.“
Der Staat muss die Ausübung der Freiheit durch Gesetze sicherstellen.
Demzufolge sind die Mitglieder eines Staates keine Untertanen, sondern Bürger. Das Gesetz entlastet die Bürger; sie sind nur dem Gesetz untergeordnet und haben zuvor ihre Zustimmung gegeben, was sie zu gleichberechtigten Teilnehmern am Recht macht.
Schließlich verleiht das Recht den Bürgern Rechtspersönlichkeit.
Kopernikanische Revolution
Kant schlägt eine Revolution vor, um zu verstehen, wie synthetische Urteile a priori Wissen ermöglichen.
In der Astronomie bemerkte Kopernikus, dass es zum Verständnis der Bewegung der Himmelskörper notwendig war, die Beziehung zu ändern: Statt alle Objekte im Himmel um die Erde kreisen zu lassen, setzte er die Sonne in den Mittelpunkt und ließ die Erde um die Sonne kreisen.
In der Philosophie erachtete Kant eine ähnliche Revolution als notwendig. Die bisherige Philosophie ging davon aus, dass der Erkennende beim Erfahrungswissen passiv ist und das bekannte Objekt das Subjekt beeinflusst und eine zuverlässige Repräsentation bewirkt.
Kant schlägt vor, diese Beziehung umzukehren und zu akzeptieren, dass das erkennende Subjekt in der kognitiven Erfahrung aktiv ist und die erkannte Wirklichkeit verändert. Laut Kant können wir die synthetische Erkenntnis a priori verstehen, wenn wir annehmen, dass sich die Dinge uns unterordnen müssen.
Kurz gesagt, die kopernikanische Revolution macht deutlich, dass wir die Erkenntnis a priori nur verstehen können, wenn wir davon ausgehen, dass wir nur Phänomene erkennen, nicht die Dinge an sich selbst oder Noumena, und wenn wir den transzendentalen Idealismus als die wahre Philosophie akzeptieren.
Transzendentale Illusion
Das Wort transzendental bezieht sich bei Kant allgemein auf die Bedingungen, die a priori Wissen ermöglichen. Die Illusion ist nach Kant nicht „wirklich“ vorhanden, sondern entsteht während der Anwendung der Kategorien.
Wahnideen können von verschiedenen Arten sein:
- Empirische Illusionen: Diese treten oft auf, wenn die Einbildungskraft durch eine fehlgeleitete Untersuchung irregeführt wird.
- Logische Illusionen: Diese entstehen durch Trugschlüsse.
- Transzendentale Illusionen: Diese werden erzeugt, wenn Kategorien unangemessen verwendet werden, um „jenseits“ des Empirischen zu gehen.
Die transzendentale Dialektik ist definiert als die „Logik des Scheins“. In ihr werden die transzendentalen Illusionen untersucht, um deren Inhalte zu entlarven und zu verhindern, dass man sich von ihnen täuschen lässt.
Der Imperativ
Wenn wir die Vernunft nutzen, um unser Verhalten zu bestimmen, formulieren wir Mandate oder Imperative. Der formale moralische Imperativ enthält keine materiale Aussage darüber, was zu tun ist.
Er drückt nur einen kategorischen Imperativ aus, der nicht sagt, was zu tun ist. Er besagt, dass eine Pflicht nur dann als universell angesehen werden kann, wenn ich wollen kann, dass sie zu einem allgemeinen Gesetz wird.
Der Imperativ von Kants Moral ist formal, kategorisch, universal, rational und a priori.
Ich und mein Wille entscheiden, welcher moralischen Maxime ich folge.
Die Notwendigkeit besteht darin, jeden vernünftigen Menschen als Zweck an sich selbst zu betrachten. Aktuell gilt die Kantische Moral als prozedural. Sie stützt sich nicht auf eine Tabelle von Geboten, sondern darauf, ob eine moralische Vorschrift als allgemeines Gesetz gewollt werden kann oder nicht.