Kants Synthetische Urteile a priori: Grundlage der Wissenschaft

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Synthetische Urteile a priori nach Kant

In der Einleitung zur Kritik der reinen Vernunft schlägt Kant verschiedene Arten von Urteilen vor. Ein Urteil ist eine objektive Aussage über etwas, und Wissenschaft ist eine Reihe solcher Urteile.

Grundsätzlich unterscheidet Kant zwei Arten von Urteilen:

Analytische Urteile

  • Das Prädikat ist bereits im Begriff des Subjekts enthalten.
  • Sie basieren auf dem Prinzip der Identität und sind Tautologien.
  • Sie sind universell und notwendig.
  • Sie sind „a priori“, d.h. unabhängig von der Erfahrung.

Synthetische Urteile

  • Das Prädikat ist nicht im Begriff des Subjekts enthalten, sondern fügt etwas Neues hinzu.
  • Sie basieren auf Erfahrung.
  • Sie sind kontingent und partikulär, d.h. ihre Wahrheit ist auf bestimmte Umstände oder Zeiten beschränkt.
  • Sie sind „a posteriori“, d.h. abhängig von der Erfahrung.

Welche dieser Urteilsarten bildet Newtons Physik ab, die als Modell der wahren Wissenschaft galt?

Würde die Wissenschaft nur auf analytischen Urteilen basieren, wie von Leibniz (Rationalisten) vorgeschlagen, würde sie stagnieren, da sie lediglich Tautologien wären. Würde sie hingegen nur auf synthetischen Urteilen basieren, wie von Hume (Empiristen) vorgeschlagen, wären die Erklärungen eine Ansammlung von Einzelbeobachtungen ohne Allgemeingültigkeit.

Kants Lösung: Synthetische Urteile a priori

Kant schlägt eine neue Art von Urteilen vor:

  • Synthetische Urteile a priori.

Diese Urteile bilden die Grundlage von Newtons Physik. Sie sind:

  • Universell und notwendig („a priori“).
  • Gleichzeitig erweitern sie unser Wissen, da sie auf Erfahrung basieren („a posteriori“).

Die Kritik der reinen Vernunft versucht zu erklären, wie solche Sätze die Wissenschaft ermöglichen. Dieses Buch ist in drei Hauptteile gegliedert:

  • Transzendentale Ästhetik
  • Transzendentale Analytik
  • Transzendentale Dialektik

Kants philosophische Fragen

Kants Philosophie gibt Antworten auf grundlegende Fragen:

  • Was kann ich wissen?
  • Was soll ich tun?
  • Was darf ich hoffen?

Kurz: Was ist der Mensch?

Die erste Frage beantwortet die Kritik der reinen Vernunft, indem sie darlegt, dass wir wissen können, was die Wissenschaft durch synthetische Urteile a priori ausmacht.

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