Kapitalismuskritik nach Marx: Produktionsweise & Krisen
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Die kapitalistische Produktionsweise ist eine von Karl Marx definierte Entwicklungsstufe der Wirtschaftsgeschichte. Sie ist gekennzeichnet durch einen bestimmten Stand der Produktivkräfte und spezifische Produktionsverhältnisse. Auf die feudale Produktionsweise folgend, führt ihre Logik laut Marx zu ihrer Ablösung durch eine sozialistische Produktionsweise.
Während der Kapitalismus im Allgemeinen als ökonomisches System definiert wird, ist er für den historischen Materialismus eine spezifische Produktionsweise.
Die marxistische Definition der kapitalistischen Produktionsweise
Die marxistische Definition konzentriert sich auf die Produktionsverhältnisse, die auf der Existenz sozial enteigneter Proletarier basieren. Alle Arten von Beziehungen zu den Produktionsmitteln gehören den Kapitalisten. Die Proletarier sind gezwungen, einen scheinbar freien Vertrag einzugehen, in dem sie ihre Arbeitskraft im Austausch für einen Lohn verkaufen.
Der Kapitalismus organisiert die Produktion in einem technischen Aspekt, der einem bestimmten wirtschaftlichen Entwicklungsstand des Industriezeitalters eigen ist. Hierbei hat das Kapital die Herrschaft über das Land erworben, welches in früheren Produktionsformen (Sklaverei und Feudalismus) die dominante produktive Kraft war.
Schlüsselkonzepte des Kapitalismus nach Marx
Der Schlüssel zum Verständnis des Kapitalismus liegt in den Konzepten der Entfremdung und des Mehrwerts.
- Entfremdung: Dies beschreibt die Tatsache, dass der Prozess und das Produkt der Arbeit dem Arbeiter nicht mehr gehören.
- Mehrwert: Dies ist die Menge der von den Arbeitern geleisteten Arbeit, deren Wert den durch den Arbeitslohn gezahlten Betrag übersteigt. Dieser Wertunterschied ist für Marx der Profit des Kapitalisten, da dieser durch den Verkauf auf dem Markt einen Preis erzielt, der höher ist als die Produktionskosten, sofern die wirtschaftliche Tätigkeit erfolgreich war.
Die Situation der Arbeitnehmer im Kapitalismus
Das freie Erscheinungsbild des Vertrags zwischen Kapitalist und Arbeiter kaschiert kaum den Druck, dem sie durch die Existenz einer industriellen Reservearmee (Arbeitslose) ausgesetzt sind, die bereit ist, sie zu ersetzen. Die Idee, dass das reibungslose Funktionieren des Marktes die Löhne unter ein Gesetz stellt, verhindert deren Anstieg über die Grenze zur Bestreitung des Lebensunterhalts hinaus. Das Proletariat muss für die Reproduktion der Arbeitskraft selbst sorgen.
Die kapitalistische Krise: Widersprüche im System
Die marxistische Kritik des Kapitalismus argumentiert, dass diese Produktionsweise Widersprüche enthält, die zyklische Krisen verursachen. Marx argumentiert in seinem Hauptwerk Das Kapital, dass bestimmte Aspekte es für den Kapitalisten immer schwieriger machen, sein Kapital zu vermehren.
Der Wettbewerb zwingt die Kapitalisten, ständig neue und bessere Maschinen einzusetzen, um die Arbeitsproduktivität zu steigern und ihre Waren zu Preisen unter denen ihrer direkten Konkurrenten zu verkaufen. Dies führt dazu, dass Arbeiter entlassen werden und die sogenannte industrielle Reservearmee entsteht – ein Teil der Arbeiterklasse, der auf Arbeit wartet.
Diese vom Kapitalismus auferlegte Situation führt dazu, dass die Arbeiterklasse einerseits eine große Masse von Armen und Mittellosen bildet und es andererseits aufgrund des Überangebots an Arbeitskräften unmöglich ist, schnelle Lohnerhöhungen durchzusetzen.