Karl Marx: Leben, Philosophie und Gesellschaftskritik

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Karl Marx: Leben und historischer Kontext

Karl Marx wurde in einer Ära geboren, die durch den Kampf der europäischen Monarchien gegen das napoleonische Kaiserreich geprägt war. Nach dem Sturz Napoleons versammelten sich die wichtigsten Länder auf dem Wiener Kongress, der den Triumph der Restauration und die Neugestaltung der europäischen Landkarte markierte. Allerdings währten die politische Stabilität und der soziale Frieden nur kurze Zeit. Die Ideen der Aufklärung hatten auf dem gesamten Kontinent Wurzeln geschlagen.

Die Ära der bürgerlichen Revolutionen

Liberale, sozialistische und anarchistische Ideologien begünstigten die Entstehung bürgerlicher Revolutionen. Drei wichtige Revolutionswellen prägten diese Zeit:

  • 1820: Modernisierungsprojekte in Spanien wurden frustriert, da die europäischen Mächte zugunsten Ferdinands VII. intervenierten.
  • 1830: Griechenland und Belgien wurden unabhängig.
  • 1848: Es kam zu einem versuchten Aufstand gegen die absolutistische Politik Philipps von Orléans.

Industrialisierung und soziale Ungleichheit

Zur gleichen Zeit, als Reaktion auf die napoleonischen Invasionen, entstanden aufstrebende Nationalismen. Europa konsolidierte die industrielle Produktion. Wirtschaftlicher Fortschritt erreichte jedoch nicht alle gleichermaßen. Marx prangerte die Ausbeutung der Arbeiter an, die gezwungen waren, unter elenden Bedingungen zu leben. Die Landflucht erhöhte die Arbeitslosigkeit. Es entstanden Bewegungen mit dem Ziel, die politischen Forderungen der Arbeitnehmer zu kanalisieren. Marx war maßgeblich an der Gründung der Ersten Internationalen Arbeiterassoziation beteiligt. Auch die katholische Kirche ergriff Initiativen, um den Armen zu helfen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Marx' philosophisches Denken

Marx' Denken stellt eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Philosophie dar. Die Geschichte der Philosophie lässt sich für ihn auf zwei grundlegende Konzepte reduzieren: Idealismus und Materialismus.

Kritik der bisherigen Philosophie

Kritik des Idealismus

Der Idealismus geht davon aus, dass die verschiedenen Formen der Natur eine Manifestation des absoluten Geistes sind. Für Marx ist der Ausgangspunkt für eine Erklärung der Realität jedoch nicht der Geist, sondern die Natur und die materielle Welt. Die materielle Welt erscheint in der marxistischen Philosophie als die primäre Realität.

Kritik des Materialismus

Marx lehnte die Prämissen des bisherigen Materialismus ab und nannte sie abstrakt und unwissenschaftlich. Er kritisierte insbesondere Ludwig Feuerbachs Position und bezeichnete sie als „kontemplativen Materialismus“.

Kritik der Ideologie

Marx verstand die materielle Wirklichkeit als die Gesamtheit der physischen Welt. Er bezeichnete Ideologie als alle Darstellungen, die das Leben der Menschen prägen und eine natürliche Folge der sozialen Dynamik sind. Marx verwendete den Begriff Ideologie jedoch auch in einem engeren und negativen Sinne, um sich auf falsche Darstellungen der sozialen und historischen Existenz des Menschen zu beziehen. Marx versuchte, eine Philosophie der Wissenschaft zu entwickeln.

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