Karl Marx: Ökonomische und Religiöse Entfremdung
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Karl Marx
Biografischer Hintergrund
Geboren 1818 in Trier, gestorben 1883 in London. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Verfolgt und aus mehreren Ländern vertrieben, verbrachte er sein Lebensende in London, finanziert durch eine monatliche Rente seines Freundes Friedrich Engels.
Bedeutendste Werke
- Das Kapital
- Das Kommunistische Manifest (in Zusammenarbeit mit Engels)
- Die deutsche Ideologie
- ...
Thema
Die ökonomische Entfremdung.
Kernideen zur Entfremdung
- Die Entfremdung bei der Arbeit führt dazu, dass der Arbeiter unglücklich ist. Der Arbeitnehmer wird auf dem Arbeitsmarkt verleugnet und fühlt sich in Körper und Geist gekränkt. Der Arbeiter fühlt sich bei der Arbeit nicht zugehörig; seine Arbeit ist „Zwangsarbeit“. Die Arbeit dient nur als Mittel zur Befriedigung von Bedürfnissen und wird daher wie die Pest gemieden.
- Der Arbeitnehmer gehört während der Arbeit nicht sich selbst, sondern einem anderen, und seine Arbeit gehört ebenfalls einem anderen.
- Die Religion wirkt als eine ungewöhnliche Aktivität des Geistes und des menschlichen Herzens und führt, ähnlich wie die Arbeit, zum Verlust der Selbstkontrolle.
Textstruktur
Der Text ist expositorisch-argumentativ aufgebaut. Er erläutert Marx' Ansichten über die Entfremdung am Arbeitsplatz.
Die Struktur beginnt mit einer fragenden These (Idee 1), die in den Ideen 1 und 2 beantwortet wird. Idee 3 vergleicht die religiöse Entfremdung mit der ökonomischen und stellt fest, dass der Mensch nicht nur unter einer Art von Entfremdung leidet.
Erläuterung der Entfremdung
Der Schlüssel zur Marxschen Entfremdung liegt in der entfremdeten Arbeit und der wirtschaftlichen Entfremdung. Wäre die Arbeit des Arbeitnehmers seine Aufgabe, sein Produkt und sein Eigentum, wäre sie erfüllend. In Wirklichkeit jedoch gehört das Produkt nicht ihm, sondern einem anderen.
In dieser Situation ist nicht nur das Produkt entfremdet, sondern auch der Produzent selbst. Durch die Entfernung vom Produkt wird der Arbeiter auch von sich selbst entfremdet. Das Produkt wird zu einem „Ding“, und folglich wird auch der Arbeiter als „Ding“ betrachtet, was dem menschlichen Wohl widerspricht. Daher fühlt sich der Mensch bei der Arbeit, die Zwangsarbeit ist, unglücklich und entfremdet.
Vergleich mit religiöser Entfremdung
Marx vergleicht die ökonomische Entfremdung mit der religiösen Entfremdung. Er betont, dass Religion dem Menschen nicht eigentümlich ist, sondern eng mit der wirtschaftlichen und sozialen Organisation verknüpft ist. Sie dient als ideologische Rechtfertigung, indem sie darauf hinweist, dass die wahre Erfüllung nicht von dieser Welt ist.
Religion ist eine Existenzform, deren Merkmale verzerrte Resignation, die Rechtfertigung sozialer Ungerechtigkeit und die Verheißung einer Wiedergutmachung im Himmel durch die drückende Gesellschaft sind.