Katalanische Literatur: Pedrolo, Benet i Jornet und Mira
Eingeordnet in Spanisch
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,16 KB
Manuel de Pedrolos Theater: Freiheit und Absurdität
Pedrolos Werk ist eines der umfangreichsten und abwechslungsreichsten der katalanischen Gegenwartsliteratur. Er hat praktisch alle Genres kultiviert und sich mit einer Vielzahl von Themen und Techniken auseinandergesetzt.
Zwischen 1958 und 1963 schrieb er insgesamt dreizehn Stücke, in denen das fundamentale Thema der Freiheit aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert wird. Diese Werke werden dem sogenannten Theater des Absurden zugeordnet. Einige dieser Titel sind Es war nicht, Cruma und Situation bis. Sie alle zeichnen sich durch symbolisches Verhalten in alltäglichen Anekdoten aus, nutzen die Logik der Sprache als Vehikel für theoretische Diskussionen, enthalten Verweise auf die politische Situation der damaligen Zeit, präsentieren archetypische Charaktere und Ideen und schaffen eine konstante Atmosphäre der Angst, Besorgnis und Suche.
Pedrolo arbeitete unter kollektiver Unterdrückung und Zensur während des Franco-Regimes. Um diese zu umgehen, versteckte er jegliche Hinweise auf den Ort der Handlung, vermied geografische oder historische Bezüge, und seine Charaktere sind oft Symbole.
Pedrolos Theater wurde zeitweise mit dem europäischen Theater des Absurden verglichen, doch wurde es später eher dem Theater des Abstrakten zugeordnet, da Pedrolo sich nicht explizit einer Strömung zuordnete.
Die wichtigsten Themen sind der Tod, die Kommunikation zwischen Menschen, die Wahrheit, der Sinn des Daseins und vor allem die Freiheit.
Josep Maria Benet i Jornet: Theater und audiovisuelle Medien
Josep Maria Benet i Jornet ist repräsentativ für eine Generation, deren Werk während des Franco-Regimes entstand. Es ist gekennzeichnet durch einen Realismus, der historische Merkmale aufweist, und nimmt Bertolt Brecht, Buero Vallejo, Salvador Espriu und Arthur Miller u. a. als Vorbilder.
In den siebziger Jahren wurde die realistische Grundlage durch formale Experimente neu formuliert.
In den neunziger Jahren vollzog sich erneut ein Wandel, der einen Zyklus einleitete, in dem der Autor nicht nur eine formale, technische und stilistische Erneuerung vornahm, sondern auch seine persönlichen Probleme reflektierte. Dies markierte eine Veränderung in den Themen und der Ästhetik seines Theaters.
Parallel zu diesem eher formalen Theater schrieb er auch Kinder- und Fernsehstücke. Dieser Trend hielt bis vor wenigen Jahren an.
Er ist einer der wenigen Autoren seiner Generation, der sich den ästhetischen und politischen Anliegen der jeweiligen Zeit angepasst hat.
Joan Francesc Mira: Kritik, Identität und Selbstverwaltung
Joan Francesc Mira ist ein Schriftsteller, der die ihn umgebende Realität kritisch betrachtet. Sein Ziel ist keine introspektive, formenbesorgte literarische Ästhetik, sondern eine nach außen gerichtete Literatur, die sich der Welt zuwendet. Diese Literatur zeichnet sich durch ihre Natürlichkeit aus. Er betrachtet das Schreiben als seine Lebensweise und als verantwortungsbewusster Bürger, eine Art des Seins in der Welt. Die grundlegenden Fragen, über die er schreibt, betreffen das Leben der menschlichen Gesellschaft und die kulturellen Ereignisse, die Anreize in diesem Leben bieten.
Sein Werk ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Realität des Landes, das er als entwertet ansieht, weil es sich selbst zu zerstören scheint. Daher richtet sich seine Sorge auf unsere Identität. Es ist nicht einfach, uns als Menschen zu definieren, da es in unserem Land keine einzige klare Vorstellung davon gibt, wer wir sind. Verschiedene und manchmal widersprüchliche Denkweisen verhindern eine Einigkeit bezüglich Zielen oder Identität. Deshalb könnten wir von einem vereinigten Gebiet der drei Provinzen sprechen, das jedoch keinen gemeinsamen Zweck oder eine gemeinsame Identität besitzt.
Kurz gesagt, die Existenz eines Landes hängt davon ab, dass die Mehrheit seiner Bewohner als mächtig angesehen wird, wie andere Menschen, die in einem eigenen Land leben, das zur Selbstverwaltung fähig ist und nicht von einer dominanten Macht abhängig ist.