Katalanische Literatur: Ursprünge, Entwicklung und Merkmale

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Ursprünge der katalanischen Literatur

Die katalanische Literatur ist ein integraler Bestandteil der romanischen Literaturen. Ihre Ursprünge liegen im Lateinischen.

Der Prozess der Auflösung des Lateinischen führte zur Entstehung verschiedener romanischer Sprachen. Während das geschriebene Latein seine Form bewahrte, entwickelten sich die gesprochenen Varianten des Vulgärlateins auseinander.

Obwohl die ersten Zeugnisse dieser neuen romanischen Sprachen bald auftauchten, existierte das gesprochene Romanisch zunächst nur in mündlicher Form. Das Lateinische hingegen, auch wenn es nicht mehr im Alltag gesprochen wurde, blieb die Sprache der Kultur und des schriftlichen Ausdrucks.

Frühe Einflüsse und Entwicklung

Provenzalische Dichtung und Ausiàs March

Provenzalisch oder Okzitanisch war von Anfang an die Sprache der Dichtung in den katalanischsprachigen Gebieten.

Im 15. Jahrhundert war Ausiàs March der erste Dichter, der seine Werke in einem kultivierten Katalanisch verfasste und sich dabei von provenzalischen Einflüssen löste.

Die ältesten katalanischen Texte

Die ältesten erhaltenen katalanischen Texte sind ein Fragment des Llibre dels Jutges (Buch der Richter) aus dem 12. Jahrhundert sowie die Homilies d'Organyà (Predigten von Organyà), die 1904 entdeckt wurden und zwischen dem späten 12. und frühen 13. Jahrhundert datiert werden können.

Konsolidierung der Prosa

Die Chroniken, die Werke von Ramon Llull und die Konsolidierung der königlichen Kanzlei ab dem Ende des 13. Jahrhunderts etablierten ein Modell für die literarische Prosa im Katalanischen.

Linguistische Aspekte und literarische Formen

Funktionen der Sprache

  • Expressive Funktion: Ausdruck von Emotionen (z.B. in Ausrufen).
  • Referentielle Funktion: Vermittlung objektiver Informationen über Referenten (z.B. in Aussagesätzen, oft mit Verben in der dritten Person).
  • Poetische Funktion: Ästhetische Gestaltung von Sprache (z.B. in Werbung und literarischen Texten).
  • Phatische Funktion: Herstellung oder Wiederherstellung unterbrochener Kommunikation.
  • Metasprachliche Funktion: Definitionen und Erklärungen über Sprache selbst.

Merkmale sprachlicher Zeichen

  • Willkür (Arbitrarität): Die Verbindung zwischen Signifikant (Form) und Signifikat (Bedeutung) ist willkürlich.
  • Linearität: Die Bedeutung und die akustische oder grafische Darstellung existieren innerhalb der zeitlichen Dimension.
  • Unveränderlichkeit und Wandelbarkeit: Das sprachliche Zeichen ist synchron unveränderlich, aber diachron (über die Zeit) veränderbar.

Gattungen der Troubadourdichtung

  • Der Gesang (Canso)
  • Die Diener der Dämmerung (Alba)
  • Das Weinen (Planh)
  • Die Ballade (Ballada)

Definition eines Zeichens

Ein Zeichen ist etwas, das für etwas anderes aus der Realität steht.

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