Katalanische Literaturgeschichte: Von der Moderne bis zur Nova Cançó

Eingeordnet in Spanisch

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,5 KB

Die Europäische Moderne im 19. Jahrhundert

Die europäische Moderne im neunzehnten Jahrhundert war geprägt von der Transformation und Modernisierung von Kultur und Gesellschaft. Die zentrale Mission, insbesondere bei Santiago Rusiñol, war die Suche nach dem Gesamtkunstwerk.

Phasen des Modernisme (1890–1911)

  • 1890–1900: Gekennzeichnet durch die Zeitschrift Fortschritte und eine Haltung der idealen Regeneration.
  • 1900–1911: Die Bewegung verliert an Aggressivität. Diese Phase beginnt mit dem Magazin Joventut (Jugend).

Joan Maragall: Lyrik und das „Lebendige Wort“

Die moderne Lyrik ist durch den Symbolismus gekennzeichnet. Maragall (1860–1911), theoretischer Essayist und Dichter, dessen Tod oft das Ende der Moderne markierte, vertrat die Auffassung, dass Poesie spontan sein müsse, basierend auf dem Konzept des „lebendigen Wortes“.

Der Roman im Modernisme: Dekadenz und Kritik

Der Roman dieser Zeit war oft pessimistisch, dekadent und subjektiv. Er scheute sich nicht vor der Kritik an Sitten und Gesellschaft. Im Ruralista-Roman (Landroman) wird die Natur als eine überwältigende Kraft dargestellt, die das Individuum beherrscht.

Noucentisme: Kulturelle und Politische Erneuerung

Der Noucentisme war eine politische und kulturelle Bewegung, die sich auf den Aufbau kultureller Infrastrukturen konzentrierte. Die wichtigste Gründung in diesem Zusammenhang war das Institut für Katalanische Studien.

Josep Carner: Klassizismus und formale Perfektion

Carner stand für die Rückkehr zum Klassizismus, die Perfektion der Form, harmonisches Maß und Ordnung. Sein Stil ist von Ironie und Witz geprägt, definiert durch standardisierte Maßnahmen.

Die Avantgarde im 20. Jahrhundert: Krise und Abstraktion

Im zwanzigsten Jahrhundert führte die Krise der bürgerlichen Gesellschaft dazu, dass europäische Künstler sich gegen die traditionellen Säulen stellten. Es entstanden heterodoxe und ikonoklastische Bewegungen. Die Avantgarde ist charakterisiert durch:

  • Die Konzeption der Kunst als Abstraktion.
  • Die Bewertung neuer und origineller Ideen, oft veröffentlicht in subversiven Manifesten.
  • Die Betonung der absurden und traumhaften Welt.

Carles Salvador: Vielfältiges Werk

Carles Salvador schrieb Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke und Beiträge für die periodische Presse. Zu seinen Werken zählen: Pastic, Red Höhere und Inside Sauberere Luft.

Das Exil nach dem Bürgerkrieg und die Nachkriegsliteratur

In den Nachkriegsjahren verließen viele Intellektuelle und Schriftsteller das Land. Die Alternative zum Exil war oft das Schweigen.

Carla Ribas: Vertreterin des Postsymbolismus

Carla Ribas gilt als Vertreterin des Postsymbolismus. Sie schrieb unter anderem die Elegien von Barville, die sich mit der Episode des Exils auseinandersetzen.

Pere Quart: Poetischer Realismus, Humor und Satire

Sein Werk zeichnet sich durch poetischen Realismus, Humor und Satire aus. Bekannte Werke sind Bestiari und Vacances pagades (Bezahlte Ferien).

Pere Calders: Ironie und subjektive Erzählperspektive

Calders nutzte Ironie in seinen Geschichten, die oft aus einer subjektiven Erzählperspektive präsentiert werden. Seine Figuren finden sich in ungewöhnlichen Situationen wieder. Sein Werk Chronik der verborgenen Wahrheit ist hierfür bezeichnend.

Josep Pla: Chronist der katalanischen Sprache

Josep Pla gilt als einer der bedeutendsten und meistgelesenen Autoren in katalanischer Sprache. Seine Schriften sind memorialistisch und umfassen Tagebücher. Pla betonte in seinem Ansatz die Annäherung an die gemeinsame literarische Sprache und die gesprochene Sprache.

Die Nova Cançó: Protest und kulturelle Wiederbelebung

Die Bewegung des „Neuen Liedes“ (Nova Cançó) entstand in den späten 50er Jahren. Die Künstler gruppierten sich unter dem symbolischen Namen Els Setze Jutges (Die Sechzehn Richter). Die ersten Platten erschienen 1962.

Die Sänger und Gruppen der Nova Cançó versammelten sich um diesen Raum. Künstler wie Raimon wurden zum Sprachrohr des Protestes gegen die Diktatur, während Ovidi Montllor zu einem der Popularisatoren unserer Dichter wurde.

Verwandte Einträge: