Die Katalanische Schmiede: Historische Eisenproduktion und ihre Technik
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Die Katalanische Schmiede: Ein Historischer Eisenreduktionsprozess
Die katalanische Schmiede war ein Betrieb, in dem Eisen durch den als „Katalanisches Verfahren“ bekannten Reduktionsprozess hergestellt wurde.
Bestandteile der Katalanischen Schmiede
Die katalanische Schmiede bestand aus mehreren wichtigen Teilen:
Der Ofen: Herzstück der Eisenproduktion
Der Ofen war das zentrale Element des Verfahrens. Kohle wurde vor die Düse gelegt, und der Reduktionsprozess des Erzes dauerte etwa 3 bis 4 Stunden. Der Ofen konnte dabei Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius erreichen. Er hatte eine pyramidenförmige Struktur mit drei flachen und einer konvexen Wand, was die Entnahme des Endprodukts erleichtern sollte. Der Ofen wurde aus Stein gebaut und mit Eisenstücken feuerfest gemacht.
Das Gebläse und die Eisenmasse
Ein wasserbetriebenes Gebläse sorgte für die notwendige Luftzufuhr in der Schmiede. Ein Kanal speiste ein vertikales Rohr, das kurz nach einem Abschnitt mit kleinen Löchern für den Lufteintritt eine Verengung aufwies. Das herabfallende Gemisch aus Wind, Wasser und Luft wurde in diesem Rohr getrennt: Das Wasser entwich durch ein kleines Loch am unteren Ende des Gehäuses, während die Luft unter Druck durch die Düse direkt ins Herz des Ofens geleitet wurde. So wurde die Kohleverbrennung im Ofen bei der gewünschten Temperatur von etwa 1000 Grad gehalten.
Am Boden des Ofens bildete sich ein Block, der im Wesentlichen aus glühendem Eisen bestand: die Masse (oder Masser). Die katalanische Schmiede konnte den Eisenbedarf der Gesellschaft bis zur Industriellen Revolution decken. Zu diesem Zeitpunkt überstieg die Nachfrage das Angebot, und große Hochöfen für die Massenproduktion kamen auf. In Katalonien scheiterte die Stahlproduktion im großen Maßstab jedoch hauptsächlich am Mangel an natürlichen Ressourcen, insbesondere an Kohle und Eisenerz.
Der Hammer: Formgebung und Veredelung
Der Hammer war das dritte wichtige Element der Schmiede. Er wurde durch Wasserkraft angetrieben und für zwei Hauptoperationen eingesetzt:
- Um das Erz vor dem Einsetzen in den Ofen zu zerkleinern (z. B. eine Schicht Erz, eine Schicht Kohle).
- Um das gewonnene Metall zu schmieden: Nach dem Verlassen des Ofens wurde die glühende Eisenmasse mit dem riesigen Hammer geformt. Dadurch konnte die Schlacke entfernt und die mechanischen Eigenschaften des Metalls verbessert werden.
Kohleverbrauch und Standortwahl
Erz ist ein Gestein, das mit bestimmten Mineralien angereichert ist. Die Eisenproduktion war extrem kohleintensiv; so konnten für den Betrieb einer Schmiede Mengen von dreißig bis fünfzig Tonnen Kohle verbraucht werden. Die Bedeutung der Kohle in der Schmiede lässt sich daraus ableiten, dass Schmieden oft in der Nähe großer Wälder angesiedelt waren. Unabhängig von der Nähe des Erzvorkommens wurde pro Tonne Erz fast das Doppelte an Kohle benötigt.
Eisenprofile und Betriebsführung
Geschmiedetes Eisen erhielt je nach Abmessungen des Profils verschiedene Namen:
- Jungfrau oder Vergalina: Verwendet für Nägel.
- Barrot: Ein großer, quadratischer Stab, drei Finger breit und dick.
- Cairal: Ein quadratischer Stab, einen Finger breit.
Profile mit hellem, fertig geschliffenem Aussehen wurden als Silber bezeichnet. Der Betrieb einer Schmiede war ein aufwendiges Unterfangen, das oft von einem Partnerkonsortium aus Handel oder freien Berufen finanziert wurde, wobei der Hauptinvestor den Großteil des Kapitals stellte.