Katalanisches Theater: Nachkriegszeit & Manuel de Pedrolo

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Katalanisches Theater der Nachkriegszeit (bis 1970)

Das Theater war das Genre, das auf die meisten Hindernisse stieß und erst spät wiederbelebt wurde. Von 1939 bis 1946 verbot die Diktatur Aufführungen, die nicht ihre Ideologie unterstützten. Im Fürstentum blieben traditionelle Stücke wie Els Pastorets und die Miracles de Sant Vicent Ferrer aus Valencia erlaubt.

In den 50er und 60er Jahren begann das Franco-Regime, einige Werke in katalanischer Sprache zu genehmigen, die jedoch unter strenger Zensur und Einschränkungen litten. Trotz der Hindernisse gab es eine gewisse Erholung in Barcelona, wo Theaterstücke zeitgenössischer Autoren wie Salvador Espriu (z. B. Primera història d'Esther) aufgeführt wurden.

In Valencia herrschte jedoch eine Diglossie-Situation: Hochkultur und Gottesdienste fanden auf Spanisch statt, während volkstümliches Theater und Komödien (Sketche) auf Valencianisch (Katalanisch) aufgeführt wurden.

In den 60er Jahren entstand in universitären Kreisen ein unabhängiges Theater, das ein kulturell interessiertes Publikum suchte. Dieses neue Drama folgte europäischen Trends: dem Avantgarde-Theater, dem Surrealismus und dem Theater des Absurden.

In den 70er Jahren traten Gruppen auf, die neue dramatische Techniken wie Pantomime oder Provokation einsetzten. Erwähnenswerte Theatergruppen sind: Els Joglars (unter der Regie von Albert Boadella), Els Comediants (die Straßentheater machten), Dagoll Dagom und La Fura dels Baus (bekannt für aggressive und bildgewaltige Inszenierungen). Wichtige Dramatiker dieser Zeit sind: Josep Maria Benet i Jornet, Jordi Teixidor und Rodolf Sirera.

Das Theater von Manuel de Pedrolo

Das Werk von Manuel de Pedrolo ist eines der umfangreichsten und vielfältigsten der zeitgenössischen katalanischen Literatur. Mit über hundert Titeln hat Pedrolo praktisch alle Genres bearbeitet und ein breites Spektrum an Themen und Techniken abgedeckt.

Zwischen 1958 und 1963 schrieb er insgesamt 13 Theaterstücke, die sich auf das Thema der Authentizität konzentrierten. Sie analysieren die Bedeutung von Existenz und Freiheit und verwenden Techniken sowie formale und stilistische Mittel, die sie dem sogenannten Theater des Absurden zuordnen lassen.

Alle behandeln philosophische Fragen über den Tod und Kommunikationsprobleme. Daher rührt seine grundlegende existenzielle Angst, die dem menschlichen Dasein zugrunde liegt. Er thematisierte die Rebellion des Individuums gegen Konformismus und tradierte Normen. Seine Stücke hinterfragen die Freiheit aus einer politisch-sozialen Perspektive.

Um die Zensur unter Franco zu umgehen und die kollektive Verdrängung darzustellen, nutzte Pedrolos Theater einen reduzierten Dialog voller Andeutungen, der die Handlung ersetzte: Seine Stücke haben oft weder eine klare geografische noch zeitliche Verortung, und die Charaktere sind Symbole, die Haltungen verkörpern. Der Autor konfrontiert sie aus einem existentialistischen Ansatz heraus mit Extremsituationen.

Statt des Etiketts „Theater des Absurden“ bevorzugte Pedrolo für seine Arbeit den Begriff „abstraktes Theater“.

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