Kathedrale von Santiago de Compostela: Romanische Architektur und Pilgerweg

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Die Kathedrale von Santiago de Compostela

Basisdaten und Kontext

  • Art des Bauwerks: Sakralbau (Architektur)
  • Titel: Dom zu St. Jakob (Kathedrale von Santiago)
  • Ort: Santiago de Compostela, La Coruña, Spanien
  • Autor: Unbekannt (Erbauer im Codex Calixtinus genannt)
  • Datierung: 1075 bis 1128 (Hauptbauphase)
  • Stil: Romanik (Wallfahrtsort-Romanik)

Technische Analyse der Architektur

Form und Grundriss

Die Kathedrale ist eine typische romanische Wallfahrtskirche. Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes mit einem Kopf, der ein Ambulatorium und Apsiden aufweist.

Aufbau und Innenraum

Das Gebäude, eines der größten Bauwerke des romanischen Stils, beginnt am Fuß mit einer Vorhalle, an die sich der berühmte Portico de la Gloria anschließt.

Das Innere des Tempels ist in drei Schiffe unterteilt. Die Anlage besitzt ein Tonnengewölbe für das Hauptschiff. Die Seitenschiffe von geringerer Höhe sind mit Kreuzgewölben versehen. Auf diesen Plattformen (Emporen) steigen Gänge drohend zum Kirchenschiff hinauf, getragen von Bögen. Die äußeren Öffnungen sorgen für die Beleuchtung der Spitze des Schiffs, was mit der größeren Dunkelheit der unteren Zone kontrastiert.

Die Gewölbe werden von zusammengesetzten Pfeilern getragen, die angesetzte Säulen aufweisen. Diese sind so organisiert, dass die Säule, die zum Mittelschiff zeigt, über die gesamte Höhe des Schiffs aufsteigt, bis sie den Ansatz des entsprechenden Gurtbogens erreicht.

Querschiff (Transept) und Chor

Das Querschiff ist ebenfalls in drei Gänge unterteilt, wobei die Enden der Seitenschiffe nach außen hin offen sind. Darüber hinaus weist das Querschiff an einer seiner Seiten vier Apsiden auf, die zu je zwei Seiten des Chors angeordnet sind. Über der Vierung steht eine Kuppel. Auch in diesem großen Querschiff stehen Emporen über den Seitenschiffen.

Der Chor der Kathedrale ist großzügig gestaltet und verfügt über ein Ambulatorium mit fünf radial angeordneten Kapellen in den Apsiden.

Funktion und Pilgerweg

Der gesamte Raum innerhalb der Kirche ist so organisiert, dass die Gläubigen die Reise ins Innere des Gebäudes machen können, ohne die religiösen Zeremonien zu stören.

Historischer Kontext und Besonderheiten

Die Kathedrale gehört zur romanischen Kunst der Wallfahrtsorte. Sie wurde zwischen 1075 und 1224 erbaut (die Angabe „1978“ ist historisch inkorrekt). Als Vorbilder dienten französische Modelle, wie beispielsweise St. Martin von Tours.

Unter der Apsiskapelle, in der Krypta, befindet sich das Grab des Heiligen Jakobus.

Dank des Codex Calixtinus sind die Namen ihrer Erbauer bekannt: Bernhard der Ältere, Robert und Stephan.

Konstruktionselemente und Fassaden

Die Basilika besteht aus drei Gängen. Das größere Mittelschiff umfasst den Sitz, das Ambulatorium und die Apsiskapellen. Die Vierung ist durch eine achteckige Kuppel hervorgehoben.

Die tragenden Elemente sind kreuzförmige Pfeiler, die große runde Säulen mit verzierten Kapitellen aufweisen. An der Seite des Kirchenschiffes erweitern die Säulen ihre Silhouette. Die Bögen sind halbrund.

Das Tonnengewölbe im Mittelschiff und die Kreuzgewölbe in den Seitenschiffen sind charakteristisch. Das Tonnengewölbe wurde mit Gurtbögen verstärkt, die eine doppelte Funktion erfüllen: statische Unterstützung und Ornamentik.

Die Kathedrale besitzt monumentale Eingänge:

  • Westfassade (Obradoiro): Bedeckt den Portico de la Gloria.
  • Nordtor (Azabachería)
  • Südtor (Platerías)

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