Kaufverhalten und Marktsegmentierung
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D. Kaufverhalten und Marktsegmentierung
Zentrale Fragestellung zum Kaufverhalten: Wer, was, warum, wie, wie viel, wann, wo:
- Kaufakteure
- Kaufobjekte
- Kaufmotive
- Entscheidungsprozesse
- Kaufmenge
- Kaufzeitpunkt
- Einkaufsstätten
*Forschungsansätze des Kaufverhaltens:
1. S-R-Modelle:
Behavioristische Forschungsansätze, bei denen ein Stimulus (Werbung) eine Response (Kauf) hervorruft, ohne den Organismus zu berücksichtigen. Es wird nicht erklärt, warum Person A kauft und Person B nicht. Es gibt ein 1. Stimulus, der beobachtbar ist (Umwelt, Werbebudget, Konkurrenten) à 2. Blackbox wäre die Zielgruppe als nicht beobachtbare Prozesse und Zustände à 3. Response, wie z.B. die Absatzmenge (beobachtbar).
2. S-O-R-Modelle:
Aktivierende und kognitive Prozesse sowie prädisponierende Einflüsse werden untersucht, um zu verstehen, warum Person A kauft und Person B nicht. 1. Stimulus (Input): Marketing-Stimuli (4 P’s) und Umfeld-Stimuli (politisch, ökonomisch, technologisch, sozial), die direkt beobachtbar sind. 2. Organismus: aktivierende Prozesse (Emotionen, Motivationen) und kognitive Prozesse (Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis), die nicht direkt beobachtbar sind. 3. Response (Output): Markenwahl, Einkaufsstättenbesuch, Kaufmenge, Ausgabenbetrag, die direkt beobachtbar sind.
*Kaufentscheidungen von Konsumenten:
Kulturelle Determinanten (Kultur und Subkultur), soziale Determinanten (Bezugsgruppen, Familie, Rolle), persönliche Determinanten (Involvement, Persönlichkeit, Lifestyle) und psychische Determinanten (Aktivierung à Emotion, Motivation, Einstellung / Kognition à Wahrnehmung, Denken, Lernen / Entscheidung à Zufriedenheit, Loyalität).
*Kaufentscheidungen von Unternehmen:
Besonderheiten à abgeleitete Nachfrage, transparente Märkte, Formalisierungsgrad, Fremddeterminiertheit.
*Buying Center:
Alle Personen und Gruppen, die in eine Kaufentscheidung einbezogen werden. Es gibt 5 Rollen:
- 1. Benutzer: Organisationsmitglieder, die das gekaufte Produkt anwenden.
- 2. Einkäufer: Sind autorisiert und verantwortlich für den Vertragsabschluss.
- 3. Entscheidungsträger: Wählen zwischen alternativen Kaufoptionen aus.
- 4. Einflussagenten: Bestimmen über den Verlauf einer Wahlentscheidung.
- 5. Gatekeeper: Kontrollieren den internen Informationsfluss im Einkaufsgremium.
*Marktsegmentierung:
Aufteilung eines Gesamtmarktes in bezüglich ihrer Marktreaktion intern homogene und untereinander heterogene Untergruppen (Marktsegmente) sowie die Bearbeitung eines oder mehrerer dieser Marktsegmente.
*Voraussetzungen für eine erfolgreiche Marktsegmentierung:
- Messbarkeit: Käufereigenschaften erfassen.
- Tragfähigkeit: Größe und Potenzial nachweisen.
- Erreichbarkeit: Wirksame Zielung.
- Zeitliche Stabilität: Ökonomischen Mindestzeitraum ausschöpfen.
- Profitabilität: Den erhöhten Produktions-, Marketing- und Verwaltungsaufwand in den Abgabepreisen mehr als nur weitergeben können.
*Marktsegmentierungskriterien von Konsumgütern:
- Geographische Kriterien: Bundesland, Stadt, Dorf…
- Soziodemographische Kriterien: Geschlecht, Alter, Familienstand.
- Psychographische Kriterien: Preisbewusste Käufer, Lebensstil.
- Verhaltensbezogene Kriterien: Kaufvolumen, Kaufrhythmus, Markenwahl.
*Segmentspezifische Marktbearbeitungsstrategien:
1. Undifferenzierte Marketingstrategie:
Der Gesamtmarkt wird vollständig mit dem gleichen Produkt und einem Marketingprogramm bearbeitet.
2. Konzentrierte Marketingstrategie:
Man entschließt sich, nur Teilmärkte oder Marktnischen intensiv zu bearbeiten, nutzt für die ausgewählten Segmente aber dasselbe Marketing.
3. Differenzierte Marketingstrategie:
Die attraktivsten Marktsegmente werden mit segmentspezifischen Leistungen versorgt. Auch der Einsatz des Marketinginstrumentariums erfolgt segmentspezifisch.