Kirchengeschichte: Persönlichkeiten, Bewegungen und Epochen

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Santa Teresa von Ávila: Leben und Werk

Santa Teresa von Ávila wurde im Jahr 1515 in Ávila geboren. Ihr Vater, Alonso Sánchez Cepeda, und ihre Mutter, Beatriz de Ahumada, waren kastilische Edelleute. Sie war das sechste von zwölf Geschwistern. Schon früh zeigte sie, beeinflusst von ihrem Vater und ihrem Bruder Rodrigo, eine besondere Sensibilität für die Einsamkeit und das Gebet.

Im Alter von 20 Jahren trat sie in den Karmel der Menschwerfung ein. Ein Jahr später legte sie ihre religiösen Gelübde ab. Kurz darauf erlitt sie eine schwere Krankheit, die sie fast zum Tode führte. Sie lag fast drei Jahre im Bett und verlor in dieser Zeit die Beweglichkeit ihrer Hand. Nach dieser Zeit erlangte sie ihre Gesundheit zurück.

Mit der finanziellen Hilfe ihrer Brüder gründete sie 1562 das Kloster des Heiligen Josef. Teresa leitete eine umfassende Erneuerung des Karmeliterordens ein. Sie wurde als Unbeschuhte Karmeliterin bekannt, da sie Sandalen statt Schuhe trug.

Teresa reiste unermüdlich durch Spanien und gründete neue Konvente. Sie pflegte eine tiefe Freundschaft mit dem heiligen Johannes vom Kreuz, mit dem sie den Orden der Unbeschuhten Karmeliter gründete.

Sie starb am 4. Oktober 1582. Im Jahr 1622 wurde sie von Papst Gregor XV. heiliggesprochen. 1970 wurde sie von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin ernannt.

Martin Luther und die Reformation

Martin Luther (1483–1546) war eine Schlüsselfigur der religiösen und politischen Ereignisse des 16. Jahrhunderts. Er widersprach der Vorstellung, dass man Gnade und Erlösung mit Geld kaufen könne, da Gott diese nur kostenlos gewährt.

Im Jahr 1517 schlug er seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Da er seine Thesen nicht widerrief, wurde er 1521 vom Papst exkommuniziert.

Es begann eine Zeit seines Lebens, in der er in Manifesten und Schriften seine Lehre darlegte und seine Opposition gegen die römische Kirche ausdrückte. Er vertrat folgende zentrale Ansichten:

  • „Jeder Mensch, nicht die Kirche, ist der einzige Ausleger der Heiligen Schrift.“
  • Das Einzige, was rettet, ist der Glaube an Gott, nicht gute Werke.
  • Der Kult der Heiligen und der Jungfrau Maria sowie der Ablasshandel sind zu unterdrücken.
  • Nur zwei Sakramente sind gültig: die Taufe und die Eucharistie.
  • Die kirchliche Hierarchie hat keine Macht in der Kirche.

Die Inquisition: Ursprung und Praxis

Die Inquisition entstand, als die weltliche und religiöse Macht die Suche nach und Verfolgung von Häretikern unterstützte. Papst Gregor IX. gründete im Jahr 1231 das Inquisitionsgericht, das direkt dem Papst unterstand und den Dominikanern überlassen wurde.

In Spanien verfolgte die Inquisition insbesondere die Juden, die sogenannten Conversos. Diese hatten zum Schein die Taufe angenommen, praktizierten aber weiterhin heimlich ihre Religion. Angeklagte wurden von der Inquisition oft durch Folter befragt.

Die Urteile waren vielfältig und reichten von Bußübungen bis hin zur Todesstrafe. Die Unterstützung dieser intoleranten Praktiken erfüllte aus Sicht der damaligen Machthaber ihren Zweck, die Einheit des Glaubens zu wahren.

Die Vertreibung der Juden aus Spanien (1492)

Die Ablehnung der Juden manifestierte sich am Ende des Mittelalters. Man machte sie fälschlicherweise für den Tod Christi verantwortlich. Sie lebten hauptsächlich in Juderías (Judenvierteln) in Kastilien.

Der in den jüdischen Gemeinden erreichte Wohlstand trug ebenfalls zu dieser Ablehnung bei. Die Juden wurden von der Inquisition verfolgt, die in ihnen eine Bedrohung des katholischen Glaubens sah.

Es wurden diskriminierende Maßnahmen angewendet, und ihnen wurde die Ausübung bestimmter Berufe verboten. Schließlich wurden sie im Jahr 1492 von den Katholischen Königen Ferdinand und Isabella aus Spanien vertrieben.

Frère Roger und die Gemeinschaft von Taizé

Taizé ist ein kleines Dorf im Osten Frankreichs. Dort befindet sich eine klösterliche Gemeinschaft, die von Frère Roger (Roger Schutz) gegründet wurde.

Im August 1940, im Alter von 25 Jahren, zog Roger Schutz nach Taizé. Er wurde 1915 in der Schweiz geboren. In Taizé bereitete er sich darauf vor, eine Gemeinschaft zu gründen, in der tägliche Versöhnung möglich sein sollte. Er wollte dieses Projekt in einer vom Zweiten Weltkrieg verwüsteten Region umsetzen und versteckte während des Krieges viele Flüchtlinge in seinem Haus.

Im Jahr 1949 verpflichteten sich sieben Brüder, ein Leben lang zusammenzuleben und den Zölibat zu wahren. Die Gemeinschaft erstreckt sich inzwischen über fünf Kontinente. Die Brüder gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an und stammen aus 25 verschiedenen Ländern.

Gott als liebender Vater

Die Vorstellung von Gott als einem liebenden Vater ist zentral im christlichen Glauben:

  • Gott ist ein Vater, der uns tief liebt.
  • Gott ist ein Vater, der die Freiheit seiner Kinder respektiert.
  • Gott ist ein Vater, dessen einziger Wunsch es ist, seine Liebe mit seinen Kindern zu teilen.
  • Gott ist ein Vater, der sich nach seinen Kindern sehnt.
  • Gott ist ein Vater, dem die Trennung von seinen Kindern wehtut.
  • Er möchte, dass seine Kinder als Brüder und Schwestern zusammenleben.

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