Kirchliche Erneuerung und die Konzilien: Von der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert
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Die Aufklärung und ihre Auswirkungen
Die Ideen der Aufklärung basierten auf der Vernunft und leugneten alles, was nicht beweisbar war und keiner offenbarten Religion angehörte. Die Französische Revolution schaffte die Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit ab, verkündete die Rechte des Menschen und Bürgers und zeigte eine feindselige Haltung gegenüber der Kirche.
Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik waren die Intellektuellen der Zeit davon überzeugt, dass der Mensch die Kräfte der Natur erkennen und beherrschen könnte. Das Vertrauen in die menschliche Intelligenz führte zu der Behauptung, dass durch das Licht der Vernunft die Unwissenheit überwunden würde und dass von diesem Augenblick an die Vernunft leuchten würde. Aus diesem Denken entstand die Bewegung namens Aufklärung.
Innerkirchliche Erneuerung und das Erste Vatikanische Konzil
Die Zeit vor dem Ersten Vatikanischen Konzil war geprägt von einer tiefgreifenden innerkirchlichen Erneuerung:
- Wiederbelebung alter religiöser Orden: Viele Orden, die zu einem früheren Zeitpunkt fast verschwunden waren, erlebten eine neue Blüte.
- Gründung neuer Orden und Gemeinschaften: Es entstanden zahlreiche neue Orden, Religionsgemeinschaften und religiöse Institutionen. Etwa 400 davon wurden in diesem Jahrhundert gegründet. Sie hatten verschiedene Zwecke, aber die meisten widmeten sich der Pflege von Kranken, älteren Menschen und der Bildung, wo immer Bedarf bestand.
- Dogma der Unbefleckten Empfängnis: Die Definition des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria im Jahre 1854 erleichterte ihre Verehrung.
- Geburt der Soziallehre der Kirche: Die Kirche begann, aus dem Glauben heraus über die Probleme der Gesellschaft zu reflektieren, um den Weg zu beleuchten, den Christen einschlagen sollten.
Diese Entwicklungen legten den Grundstein für das Erste Vatikanische Konzil.
Initiativen und Entwicklungen im 20. Jahrhundert
In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts gab es eine Reihe von Merkmalen und Initiativen, die auf die Notwendigkeit eines Konzils hinwiesen. Die wichtigsten waren:
- Neubewertung der Eucharistie: Die Eucharistie wurde als Zentrum des christlichen Lebens neu bewertet. Dies führte auch zu neuen Messbüchern, Missale-Übersetzungen und Bibelübersetzungen.
- Wiederaufleben der Studien: Es gab ein Wiederaufleben theologischer und sozialer Studien.
- Soziale Unruhen und katholische Intellektuelle: Soziale Unruhen führten zur Entstehung katholischer Intellektueller von großem Ansehen in Philosophie und Literatur.
- Öffnung der Kirche: Die Kirche öffnete sich zunehmend zu nicht-westlichen Kulturen.
- Laienapostolat: Die Laien engagierten sich verstärkt in der Sendung der Evangelisierung, insbesondere in der Welt der Arbeit und Familie.
- Ökumenischer Geist: Die Entfaltung des ökumenischen Geistes bewegte Katholiken und Gläubige anderer christlicher Konfessionen zu Schritten in Richtung Einheit.
Diese Entwicklungen legten den Grundstein für das Zweite Vatikanische Konzil.