Klassifikation von Umweltgefahren am Arbeitsplatz

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Klassifikation von Umweltgefahren

Je nach Art ihrer Interaktion mit dem Menschen werden sie wie folgt klassifiziert:

Chemische Gefahren

Sie entstehen durch Chemikalien oder Substanzen, die am Arbeitsplatz im Rahmen von Fertigungsprozessen vorhanden sein können. Aus Sicht der Arbeitshygiene (HO) können sie als Aerosole, Gase oder Dämpfe auftreten.

Sie können schwere Krankheiten verursachen: Asbestose, systemische Vergiftungen durch Einatmen von Staub oder Kontakt mit Chemikalien, organische Erkrankungen, Reizungen der Atemwege, Erkrankungen innerer Organe, des blutbildenden Systems, des Zentralnervensystems (ZNS) und andere.

Gase

Eine Ansammlung einzelner Moleküle mit Eigenbewegung (kinetische Bewegung) und Gruppenbewegung (Wind). Die Summe der Kräfte, die durch einzelne Moleküle ausgeübt wird, nennen wir Druck.

  • Statischer Druck: Begrenzt auf einen Behälter.
  • Druckfreisetzung: Kinetisch (Wind).

Im Vergleich zu Aerosolen setzen sich Gase und Dämpfe nicht ab oder agglomerieren, sondern bleiben unbegrenzt in einer innigen Mischung mit Luft bestehen, können sich aber auch voneinander trennen. Nach ihrer Wirkung auf den Körper werden sie unterteilt:

Reizende Gase und Dämpfe

Sie haben die Eigenschaft, pathophysiologische Entzündungen des Gewebes hervorzurufen, mit dem sie in Kontakt kommen. Beispiele hierfür sind Ammoniak, Salzsäure, Schwefelsäure und Formaldehyd.

Erstickende Gase und Dämpfe

Dies sind Gase, die den Sauerstoffaustausch zwischen Blut und Gewebe blockieren. Wir unterscheiden zwischen einfachen und chemisch erstickenden Gasen.

Einfach erstickende Gase

Verschiedene Gase, die durch Verdrängung von Sauerstoff Erstickung verursachen können. Beispiele sind Stickstoff, Methan, Helium, Kohlendioxid und Propan.

Chemisch erstickende Gase

Sie verhindern durch eine chemische Wirkung die Sauerstoffaufnahme im Körper, auch wenn Luftsauerstoff vorhanden ist. Beispiele sind Zyanid, Kohlenmonoxid und Schwefelwasserstoff. Sie entfalten ihre Wirkung in der Zelle.

Betäubende Gase und Dämpfe

Sie umfassen eine Vielzahl organischer Verbindungen, von denen viele im industriellen und häuslichen Gebrauch, vor allem als Lösungsmittel oder Treibstoff, verwendet werden. Sie üben ihre biologische Wirkung aus, nachdem sie über das Blut im Körper verteilt wurden. Sie erzeugen eine betäubende Wirkung, wenn eine bestimmte Menge eingeatmet, in die Blutbahn aufgenommen und anschließend zum ZNS transportiert wird.

Aerosole

Feste oder flüssige, feinteilige Partikel, die in einem gasförmigen Medium verteilt sind. Abhängig von den Eigenschaften dieser Partikel werden sie unterteilt in:

Feste Aerosole

Diese werden wiederum klassifiziert in:

Stäube (Pulver)

Mechanisch erzeugte Partikel durch Bohren, Sprengen, Steinbearbeitung, Fräsen, Schleifen, Polieren und Sieben.

Rauche

Feste Aerosole, die durch Kondensation von Dämpfen entstehen. Metalldämpfe sind die häufigsten, z. B. Blei (Bleivergiftung), Zink, Eisen, Kupfer und Zinn.

Hinsichtlich der Partikelgröße ist zu beachten: Partikel unter 5 Mikrometer sind für die Arbeitshygiene (HO) wichtig, da größere Partikel sich durch ihr Gewicht schnell absetzen und normalerweise nicht eingeatmet werden. Die menschlichen Atemwege sind darauf ausgelegt, Partikel größer als 5 Mikrometer zurückzuhalten. Kleinere Partikel gelangen direkt in die tiefen Atemwege (lungengängige Fraktion). Branche: weniger als 2 Mikrometer, davon ca. 50 % zwischen 0,5 und 0,7 Mikron.

Wichtige Überlegungen:

  • Die Atemwege sind ein verzweigtes System wie ein umgedrehter Baum. An jeder Abzweigung schaffen Krümmungen und Luftbewegungen Möglichkeiten zur Impaktion (Anlagerung).
  • Die Nase ist ein natürlicher Filter, aber nicht sehr effizient für Partikel kleiner als 10 Mikrometer.
  • Die Partikelgröße bestimmt, wie tief sie eindringen, bevor sie abgelagert werden.
  • Die Form des Schadstoffs beeinflusst Penetration und Adsorption oder Absorption.
  • Fasern (feste Partikel, deren Länge mehr als das Dreifache ihrer Dicke beträgt) können sehr tief eindringen, ähnlich wie ein noch kleineres Partikel (wie ein Pfeil).
Flüssige Aerosole

Diese werden wiederum klassifiziert in:

Sprays

Flüssige Aerosole, die durch mechanische Zerstäubung entstehen. Häufige Verfahren sind das Lackieren mit Spritzpistolen und generell Prozesse der Flüssigkeitsverteilung (Spray-Betrieb).

Nebel

Aerosole, die durch Kondensation von Dämpfen entstehen und normalerweise in flüssiger Form vorliegen.

Physikalische Gefahren

Die Auswirkungen physikalischer Einwirkungen sind auf einen Energieaustausch zwischen dem Individuum und der Umwelt zurückzuführen, der in einem Ausmaß stattfindet, das der Körper nicht ohne mögliche Berufskrankheit ertragen kann. Zu den wichtigsten gehören:

Strahlungsenergie

Strahlung kann allgemein als eine Form der Energieübertragung definiert werden. Dies geschieht durch elektromagnetische Wellen, die sich nur durch die Energie unterscheiden, die sie besitzen. Innerhalb dieser gibt es nicht-ionisierende und ionisierende Strahlung.

Bedeutung der Ionisation für die Arbeitshygiene
  • Unsere Körper sind voller Ionen. Wir können ohne sie nicht leben.
  • Das Problem ist die Ionisation von Atomen in Molekülen, die nicht ionisiert sein sollten.
  • Das ionisierte Elektron sucht nach Atomen, um zur Normalität zurückzukehren.
  • Ionisation führt zu chemischen Reaktionen, die normalerweise nicht auftreten würden.
Direkte Wirkung

Ionisation und Anregung verursachen Veränderungen in der strukturellen Integrität der DNA, enzymatische Veränderungen usw., was zu Veränderungen lebenswichtiger Zellfunktionen führt, wie z. B. der Proteinsynthese und der Vererbung an Tochterzellen. Dies kann zu irreparablen Schäden oder sogar zum Zelltod führen.

Indirekte Wirkung

Chemische Veränderungen im Wassermolekül, einem wesentlichen Element in der Zusammensetzung der Körperstruktur, erzeugen hauptsächlich Hydroxylgruppen (OH). Diese sind starke Oxidationsmittel und für Zellen in Geweben giftig. Diese Elemente sind auch als freie Radikale bekannt.

Stabile Gewebe

Sind strahlenresistent. Hohe Dosen führen zum Zelltod. Kleinere (niedrige) Dosen verursachen nur funktionelle Veränderungen. Beispiel: ZNS-Gewebe.

Proliferative Gewebe

Sind aufgrund der Zellteilung sehr strahlenempfindlich. Bei diesen sind die Auswirkungen der Strahlung in Kindheit und Jugend im Verhältnis zu Erwachsenen höher.

Gewebe mit Zellersatz

Sie haben ein Ersatzkompartiment, in dem die Teilung und Reifung von Zellen mit funktioneller Aufgabe stattfindet. Sie sind am strahlenempfindlichsten. Beispiel: Das Knochenmark.

Hintergrund Strahlenschutz in Chile (Beispiel)
  • Beruflich exponiertes Personal: 8.000
  • POE (Personal beruflich exponiert) gesamt (drei Kategorien): 15.000
  • Anzahl medizinischer und zahnärztlicher Röntgeneinrichtungen: 6.000
  • Durchschnittliche Anzahl bildgebender Untersuchungen pro Jahr: 6 - 7 Millionen
  • Geschätzte Gesamtrate der Untersuchungen: 50 pro 100 Einwohner.

Quelle: ISP. Chile 2005

Nichtionisierende Strahlung

Diese Gruppe umfasst unter anderem Infrarotstrahlung, UV-Strahlung und Mikrowellen.

Infrarotstrahlung (IR)

Stammt von glühenden Körpern. Kann Metallurgen, Hüttenarbeiter und Glasbläser betreffen. Kann Hautschäden durch Erhöhung der Gewebetemperatur verursachen; Verletzungen der Hornhaut, Iris, Netzhaut und Linse (Glasbläserkatarakt).

Ultraviolettstrahlung (UV)

Nicht mit bloßem Auge sichtbar. Wird natürlich von der Sonne und künstlich durch Schweißlichtbögen erzeugt.

Mikrowellen

Energie höher als die beiden vorhergehenden. Verwendet in Satellitenübertragung, Backofenbeschichtungen.

Klassifizierung nach Umfeld:

  • Öffentliche Räume: Hochspannungsleitungen (?), Radio, TV, Telekommunikation, mobile Systeme, Radarsysteme.
  • Wohngebiete: Lokale Stromleitungen, elektrische Leitungen im Haus, Geräte.
  • Berufsfelder: Leitungen, Kraftwerke und Umspannwerke, Induktionsheizungen, Kernspintomographie, Mikrowellenöfen, Diathermie-Therapie, Funkantennen, Militärradar.

Abnormale Temperaturen

Unser Körper hält ein Wärmegleichgewicht (37 °C peripher, 38 °C tief). Wenn dieses gestört wird, kann es zu Folgendem kommen:

Erhöhte Temperatur

Wie bei Arbeitern in Gießereien und Brennöfen. Die Reaktion des Körpers umfasst Hitzekrämpfe, Hitzschlag und Schock.

Gesenkte Temperatur

Wie in Kühlschränken und Kühlräumen. Kälte verursacht Durchblutungsstörungen unterschiedlichen Grades, von Hautausschlägen bis zum Tod durch Erfrieren (Hypoxie).

Lärm und seine Wirkungen

Lärm ist eines der häufigsten Probleme in der Arbeitswelt (Innenohrschwerhörigkeit). Funktionell ist Lärm unerwünschter Schall (subjektiv), der störend oder schädlich ist.

Lärmschutzmaßnahmen
Kontrolle an der Quelle
  • Ersatzbeschaffung von Ausrüstungen oder Prozessen.
  • Einsatz leiserer Teams und/oder Prozesse ohne Eigenschaftsverlust.
  • Änderung von Arbeitsprozessen.
  • Reduzierung der Kräfte, die Lärm erzeugen.
Kontrolle im Ausbreitungsmedium
  • Aufstellung und Planung lauter Maschinen.
  • Akustische Konditionierung innerer Grenzflächen (Absorption, Nachhallzeit).
  • Akustische Isolation (Kabinen, Einhausungen, Barrieren).
  • Schallfeld-Steuerung und Pfade (Schalldämpfer, Filter, aktive Kontrolle).
Kontrolle am Empfänger (Gehörschutz)

Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung wie Ohrstöpseln oder Kapselgehörschützern.

Biologische Gefahren

Viren

Viren sind makromolekulare Strukturen ohne eigene Bewegung oder Stoffwechsel, die sich nur in lebenden Zellen vermehren können, was sie zu obligaten Parasiten macht. Aus diesem Grund wird unter Biologen häufig diskutiert, ob sie als lebende Organismen oder als Bindeglied zwischen lebender und nicht-lebender Materie betrachtet werden sollen.

Beispiel: Virale Hepatitis B (Leberentzündung, Gelbsucht, dunkler Urin). Verlauf von mild bis tödlich (1%).

Übertragungsmodus: Perkutane Exposition (intravenös, intramuskulär, subkutan und intrakutan).

Bakterien

Bakterien sind einzellige prokaryotische Mikroorganismen. Sie können sich zu Kolonien gruppieren. Ihre wichtigste Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung ist die Zweiteilung. Sie vermehren sich rasch, wenn die Umweltbedingungen günstig sind.

Nach ihrer Form können Bakterien eingeteilt werden in:

Kokken

Kugelförmig. Können gruppiert sein als Diplokokken (paarweise), Streptokokken (in Ketten), Staphylokokken (in Haufen) usw.

Bazillen

Länglich oder stäbchenförmig.

Vibrionen

Kommaförmig.

Spirillen

Spiralförmig oder korkenzieherartig.

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