Klassifizierung von Modellen der Sportinitiation: Blázquez, Sánchez & Devís
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1. Einführung: Klassifikationen der Sportinitiation
Basierend auf verschiedenen Forschungslinien schlagen wir eine Reihe von Klassifikationen für Modelle der Sportinitiation vor, die auf unterschiedlichen Kriterien beruhen. Es herrscht eine große terminologische Verwirrung (eine „Babylonische Sprachverwirrung“) in Bezug auf dieses Problem. Verschiedene Autoren schlagen unterschiedliche Methoden vor, die dem Wunsch entsprechen, die jeweilige Spezialität vollständig zu entwickeln. Diese Modelle repräsentieren die wünschenswertesten Aspekte des jeweiligen Sportausbildungsmodells.
Diese Praxis fördert zwar den Eklektizismus und den Erfolg beim Lehren und Lernen einer Sportart, erschwert jedoch später das Verständnis der verschiedenen Modelle, die hinter den Vorschlägen stehen. Die Klassifizierungen bieten somit nicht nur bloße „Einführungen“ in die Möglichkeiten der Ausbildung, sondern sind auch ein sehr nützliches Werkzeug für die Analyse.
Derzeit können wir über vier Hauptklassifikationen sprechen:
- Blázquez
- Sánchez/Throat
- García Herrero
- Devís
2. Klassifikation nach Blázquez (1995): Methodik
Blázquez (1995) identifiziert den Begriff des Bildungsmodells im Allgemeinen mit der Methodik der Sportarten. Er unterteilt die verschiedenen Lehrmethoden in zwei Hauptgruppen:
- Direkte/Traditionelle Methoden (Analytisch, Passiv, Mechanistisch)
- Intuitive/Aktive Methoden (Assoziativ, Global, Situationspädagogik, Entdeckung, Strukturalistisch)
Traditionelle Methoden
Zu den traditionellen Methoden gehören:
- Analytische Methode: Zieht ihre Strategie aus der Verwendung von Anatomie und Biomechanik als theoretische Referenz. Die Praxis wird in viele Fähigkeiten und Techniken zerlegt, wobei die Schwierigkeit für Anfänger schrittweise erhöht wird.
- Passive Methode: Betrachtet den Lernenden als statisches Subjekt und bloßen Empfänger von Wissen.
- Mechanistische Methode: Strukturiert Übungen und Wiederholungen ohne Variation.
- Direkte Methode: Ein Ansatz, bei dem der Lehrer den Großteil der Entscheidungen im Lehr-Lern-Prozess trifft.
- Intuitive Methode: Basiert auf Vorschlägen, die auf den Erfahrungen des Lehrers beruhen.
- Assoziative Methode: Bezieht sich auf das Design auf Verhaltensebene, das davon ausgeht, dass durch die Darlegung eines Sachgebietes...
Blázquez ordnet jedes Merkmal und jede Nuance dem traditionellen Bereich der Methode zu, wodurch es schwierig wird, einige Merkmale von anderen Praktiken zu trennen.
Aktive Methoden
In der Gruppe der aktiven Methoden unterscheidet Blázquez:
- Globale Pädagogik (Synthetisch)
- Pädagogik der Situationen
- Pädagogik der Entdeckung (Explorativ)
- Strukturalistische Methode
Das Hauptmerkmal dieser aktiven Methoden ist die Vorstellung, dass Sport nicht als eine Summe von Techniken, sondern als ein System von Beziehungen betrachtet wird. Das Wesentliche beim Lernen sind die Prozesse, die dabei ablaufen.
Zu diesem Zweck bieten die globalen und synthetischen Methoden eine Möglichkeit der umfassenden Zerlegung von Aufgaben, ohne sie in Teile zu zerlegen, unter der Annahme, dass das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile.
Die Pädagogik der Situationen betont ökologische Aspekte und die Notwendigkeit, Lernaufgaben in einem realen Spielkontext durchzuführen. Dabei werden nicht nur Ausführungsfähigkeiten, sondern auch Wahrnehmungs- und Entscheidungsfähigkeiten gefördert.
Die Pädagogik der Erforschung und Entdeckung versucht, das Subjekt aktiver in den Lehr- und Lernprozess einzubeziehen, indem es eigene Lösungen für die vom Lehrer gestellten Probleme sucht und findet.
Die Strukturalistische Methode schlägt schließlich die Entwicklung des Lernens im Hinblick auf die Beziehungen vor, die zwischen den Merkmalen des Spiels (Regeln und Anforderungen), dem Lernenden und den Personen, die ihn beim Lernen unterstützen, bestehen.
3. Alternative Klassifikation nach Devís und Sánchez (1996)
Devís und Sánchez (1996) beschreiben ein generisches traditionelles Modell, das alle oben genannten Funktionen monopolisiert und in vollem Einklang steht. Bei der Suche nach alternativen Modellen zur traditionellen Erziehung identifizieren sie jedoch drei verschiedene Arten von Modellen:
3.1. Vertikale Modelle: Spezialisierung und Technikfokus
Diese Modelle sind dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbildung von Anfang an auf eine spezialisierte Sportart ausgerichtet ist. Sie beinhalten stets sowohl die taktische als auch die technische Ausbildung des Kindes und wählen technische Elemente als Referenz für ihre Lehrprogressionen. Sie beginnen mit einfachen Lehrmethoden (Passen, Rennsimulationen), wobei taktische Faktoren, Markierungen und die Raumnutzung erst später angewendet werden.
3.2. Horizontales Strukturelles Modell: Konzentration auf das Spiel
Die horizontalen Modelle gehen davon aus, dass Sportarten aufgrund ähnlicher technischer oder taktischer Grundlagen in Kategorien gruppiert werden können. Auf diese Weise kann die Lehre der einzelnen Sportkategorien gemeinsam angegangen werden. Das strukturelle Modell schlägt vor, dass vor dem taktischen Lernen grundlegende Lernwerkzeuge vermittelt werden sollten, die in verschiedenen Sportarten verwendet werden können. Dabei darf die Rolle der Technik jedoch nie aus den Augen verloren werden.
3.3. Horizontales Modell: Verständnis durch das Spiel
Dieses Modell schlägt eine erste Stufe vor, die sich nur auf die Taktik konzentriert. Die Schüler lernen die Bedeutung der Regeln und deren Auswirkungen im Spiel sowie grundlegende taktische Prinzipien.
Praktisches Anwendungsbeispiel: Hockey
- Vertikales Modell: Beginnt mit Lehrmethoden, die das Passen und die Konditionierung durchlaufen. Es werden technische Ausführung und zugehörige taktische Konzepte (wie freie Räume) direkt angesprochen.
- Horizontales Modell (Umfassend): Vermeidet zunächst eine spezifische Einführung in Hockey. Stattdessen werden taktische Konzepte mit Händen und größeren Bällen als Hockeybällen erarbeitet, um die Schwierigkeit des Einsatzes von Schlägern und kleinen Kugeln zu umgehen.
- Horizontales Strukturelles Modell: Würde mit der Behandlung des Umgangs mit mobilen Geräten beginnen, die dem Hockeyschläger ähneln. Die Schwierigkeit würde schrittweise erhöht, indem die Komplexität in der Beziehung zum Gerät selbst (Beherrschung), zu den Gegnern (Ausweichen) usw. zunimmt, mit einer allmählichen Steigerung der technischen und taktischen Schwierigkeiten.
4. Methodische Ansätze nach Throat
Dieser Autor verwendet den Begriff „methodische Möglichkeiten zur Adressierung von Spielen im kollektiven Sport“, um sich auf Lehrmodelle zu beziehen. Er unterscheidet drei methodische Ansätze:
- Fokussierung auf Techniken: Stimmt mit dem traditionellen Modell überein, wie es von Blázquez sowie Devís und Sánchez beschrieben wird.
- Formale Konzentration auf das Spiel: Entspricht keinem der bisherigen Modelle, da es dem technischen Spiel eine ausschließliche formale Verwendung gibt und spontan auftritt.
- Konzentration auf das Spiele-Targeting: Stimmt mit dem horizontalen strukturellen Muster in der Klassifikation von Devís und Sánchez überein, bei dem die Progression durch das Spiel erfolgt. Die Komplexität der Spiele dient hierbei als Kriterium.
5. Auf dem Weg zu einer neuen Klassifizierung
Angesichts der oben dargelegten Vision ist eine strengere Terminologie für die aktiven Modelle erforderlich, um die Beiträge und die Kritik an ihnen so genau wie möglich zu verstehen. Hierfür wenden wir die folgenden Kriterien an:
Kriterien für die Klassifizierung
- Vertikal vs. Horizontal: Einer der am häufigsten diskutierten Aspekte ist die Art der Einführung in Sportspiele.
- Vertikale Modelle: Spezifisch für jede einzelne Sportart.
- Horizontale Modelle: Erhöhen die Lehr- und Lernmethoden für Sportgruppen, die gemeinsame Grundstrukturprinzipien aufweisen.
- Inhalt der Referenz: Technik, Taktik oder die strukturellen und funktionellen Eigenschaften einer oder mehrerer Sportarten.
Modelle, die eine Progression der Schwierigkeit darstellen, werden Taktik oder Technik als Referenz haben. Sie fallen oft mit nur einem der Mechanismen der Informationsverarbeitung (Ausführung oder Entscheidungsfindung) zusammen und beinhalten eine mehr oder weniger relevante Unterordnung dieses Mechanismus unter die beiden anderen. Andere Modelle wiederum ordnen die Elemente der Kette und ihre Beziehung neu an, basierend auf der Art ihrer Vorschläge auf strukturell-funktionaler Ebene.
Die vier resultierenden Modelle
Als Ergebnis der Anwendung dieser Kriterien erhalten wir die folgende Liste von Modellen:
- Horizontales Struktur-Funktions-Modell
- Horizontales Referenzmodell taktischer Grundsätze (oder umfassend)
- Vertikales Modell in Bezug auf die Technik
- Vertikales Struktur-Funktions-Modell
Die ersten drei Modelle wurden bereits 1996 bei der Entwicklung der Klassifikation von Devís und Sánchez hinreichend erklärt. Daher konzentrieren wir uns nun auf das vierte Modell, das Vertikale Struktur-Funktions-Modell.
Das Vertikale Struktur-Funktions-Modell
Der Ansatz für diese Art von Modell ist im Wesentlichen dem horizontalen Strukturmodell ähnlich, jedoch mit vertikaler Ausrichtung (Spezialisierung).
Der erste Autor, der ein solches Modell vorschlug, war Bayer (1987). Für die Spezialität Handball entwickelte er eine perfekte funktionelle Analyse der einzelnen Rollen und Sub-Rollen, die im Spiel in verschiedenen Angriffs- und Verteidigungssituationen entstehen.
Der einzige Kritikpunkt an Bayers Ansatz ist das Fehlen von Kriterien für die praktische Entwicklung des Vorschlags. Er kommentiert lediglich die Art der möglichen Aufgaben:
- Spiel total
- Spiele mit Einschränkungen (gesamtes Feld)
- Spiele mit Einschränkungen (im Raum)
- Erzieherische analytische Übungen
- Situationen/Problematisch
Andere Autoren im spanischen Raum haben ihren Vorschlag weiterentwickelt, wie im Fall von Antón (1990), der ein detailliertes Vorgehen in drei Schritten vorschlägt, das ein großes Anwendungspotenzial besitzt.