Klassische und Moderne Philosophie: Descartes, Hume, Kant, Nietzsche

Eingeordnet in Philosophie und Ethik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,48 KB

Grundlegende Thesen der Philosophie

René Descartes: Die angeborene Idee Gottes

Nach Descartes wissen wir, dass Gott unendlich ist, auch wenn die Dinge, die uns umgeben, endlich sind. Er fragt sich, woher diese Vorstellung von Gott stammt, und schließt daraus, dass diese Idee, die wir von Geburt an besitzen, eine angeborene Idee (Idee innata) ist.

David Hume (Empirismus): Skepsis und Gott

Hume argumentiert, dass die Erfahrung durch die Sinne niemals zur Erkenntnis der Existenz Gottes führen kann. Dies führt ihn zur **Skepsis**. Er betrachtet die Existenz Gottes als eine Frage des Nicht-Wissens (Agnostizismus).

Immanuel Kant: Strukturierung der Erfahrung

Nach Kant ist Wissen mehr als bloße Erfahrung. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, die Erfahrung zu strukturieren. Die Erfahrung selbst wäre ohne die Struktur unseres Geistes (die apriorischen Formen der Anschauung und Kategorien) lediglich ein Chaos von Ideen.

Friedrich Nietzsche (Vitalismus): Umwertung der Werte

Nach Nietzsche verzerrt das Christentum die moralischen Werte (die sogenannte Umwertung aller Werte):

  • Was ursprünglich als gut galt (schön, reich, glücklich, gesund), wird von der Religion als böse verdammt.
  • Was ursprünglich als schlecht galt (arm, hässlich, elend, krank), wird nun als gut und typisch für die Seligen angesehen (Sklavenmoral).

Nietzsche: Einfluss und Kritik

Friedrich Nietzsche war ein deutscher Philosoph, Philologe und Dichter und gilt als einer der einflussreichsten modernen Denker des neunzehnten Jahrhunderts. Er führte eine umfassende Kritik der Kultur, der Religion und der westlichen Philosophie durch, indem er deren grundlegende Begriffe dekonstruierte und die moralischen Einstellungen (positive und negative) zum Leben analysierte.

Sein Werk beeinflusste nachfolgende Generationen von Theologen, Philosophen, Psychologen, Dichtern, Schriftstellern und Dramatikern tiefgreifend. Er reflektierte die Konsequenzen des Triumphs des Laizismus der Aufklärung, was sich in seiner berühmten Beobachtung ausdrückte: „Gott ist tot“. Diese Aussage prägte die Agenda vieler Intellektueller nach seinem Tod.

Nietzsche wurde in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts als zentrale Figur der modernen Philosophie anerkannt. Er gilt, zusammen mit Karl Marx und Sigmund Freud, als einer der drei „Meister des Verdachts“ (nach dem Ausdruck von Paul Ricœur).

Verwandte Einträge: