Klassizismus in der Musik: Formen, Komponisten & spanische Einflüsse

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Der Klassizismus: Eine Einführung

Der Klassizismus markiert den Übergang zwischen dem Barock und der Romantik.

Religiöse Vokalmusik im Klassizismus

Messen und Oratorien wurden weiterhin komponiert.

Profane Vokalmusik: Die Oper im Wandel

Die Oper erlebte einen tiefgreifenden Wandel. Die barocke Überfülle wurde reduziert, und die Handlungen sowie Charaktere wurden bürgerlicher und zugänglicher. Es entstanden zwei neue Opernarten:

  • Opera seria:

    Der Initiator dieser Reform war Gluck, der eine einfachere Musiksprache nutzte und die Gegensätze zwischen Arie und Rezitativ vermied. Die Handlung war meist einfach, in drei Akten, mit heroischen oder mythologischen Charakteren.

  • Opera buffa (Komische Oper):

    Sie verwendete die Landessprache, thematisierte alltägliche Fragen und war oft komisch oder sentimental. Ein bedeutender Komponist war Mozart.

Klassische Instrumentalmusik: Orchester & Klang

Die Einführung neuer Instrumente und die Entwicklung des Orchesters führten zu einer breiteren Klangvielfalt. Das Timbre (Klangfarbe) spielte eine fundamentale Rolle im Orchester.

Die klassische Sonate: Aufbau

Sie besteht aus drei Hauptteilen:

  1. Exposition:

    Präsentation von zwei unterschiedlichen Themen: Das erste Thema hat oft einen starken, energischen Charakter, das zweite einen lyrischen.

  2. Durchführung:

    Die Musik bewegt sich durch verschiedene Tonarten, indem sie die Motive der Hauptthemen kombiniert und verarbeitet.

  3. Reprise (Wiederaufnahme):

    Rückkehr zur Exposition, wobei beide Themen in der Haupttonart präsentiert werden, oft mit geringfügigen Änderungen.

Der Tanz im Klassizismus

Der Tanz erlebte einen tiefgreifenden Wandel mit neuen Ideen. Es entstand das Ballett d'action, das zeigte, dass Tanz, Musik und Pantomime eine Geschichte erzählen können, ohne auf Gesang oder Poesie angewiesen zu sein. Der wichtigste Gesellschaftstanz war das Menuett, ein französischer Tanz im ternären Rhythmus (ABA) mit ruhiger Bewegung.

Der Klassizismus in Spanien

Der spanische Klassizismus zeichnete sich durch Gleichgewicht, Einfachheit und Harmonie aus. Er basierte auf diesen Prinzipien und war stark von der italienischen Musik geprägt.

Oper in Spanien

Die Oper in Spanien wurde weiterhin stark vom italienischen Einfluss dominiert.

Die Zarzuela

Die Zarzuela ersetzte mythologische Themen durch populärere und alltäglichere Sujets.

Instrumentalmusik in Spanien

Das wichtigste Zentrum war die Königliche Kapelle am Hof. Italienische Nachwuchsmusiker prägten weiterhin die Szene. Ein bedeutender Autor war Juan Crisóstomo de Arriaga (oft als „spanischer Mozart“ bezeichnet).

Gitarrenmusik in Spanien

Die Gitarre erlangte als Instrument große Popularität, was sich in der Veröffentlichung zahlreicher Lehrwerke für Amateure zeigte. Ein wichtiger Komponist war Fernando Sor (bekannt als „Beethoven der Gitarre“).

Bedeutende Komponisten

Johann Sebastian Bach (1685-1750):

Sein immenses Werk gehört zum Barock. Dieser deutsche Komponist deckte die wichtigsten Genres und Stilrichtungen des Barocks ab, mit Ausnahme der Oper.

Georg Friedrich Händel (1685-1759):

Ein weiterer bedeutender Barockkomponist. Sein Oratorium Der Messias ist ein bekanntes Werk, das biblische Themen aufgreift und zu den Wurzeln des traditionellen Christentums zurückführt.

Joseph Haydn (1732-1809):

Er begann seine Karriere im Chor einer Kathedrale und wurde später Musikdirektor. Haydn wurde als „Vater der Symphonie“ und des Streichquartetts bekannt. Er schuf unzählige Symphonien und Werke und starb im Alter von 77 Jahren.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Ein Wunderkind, das über 600 Werke komponierte. Seine Werke zeichnen sich durch Virtuosität und Pracht aus. Er starb im Alter von 35 Jahren.

Ludwig van Beethoven (1770-1827):

Er gilt als Brückenbauer zwischen Klassik und Romantik, angetrieben von seinem schöpferischen Willen.

Franz Liszt (1811-1886):

Ein herausragender Komponist der Romantik, der sich schon in jungen Jahren durch sein Talent auszeichnete. Zu seinen bedeutenden Werken gehören die Sonate in h-Moll für Klavier, die Missa solemnis sowie die Fantasie und Fuge.

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