Klassizismus & Romantik: Fokus C. D. Friedrich

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Historischer Kontext

Die Französische Revolution, die Napoleonischen Kriege und der Wiener Kongress führten zu neuen Ideen: Wertschätzung des Individualismus, der verantwortungsbewusste Mensch und aufklärerische Ideale prägten die Zeit.

Klassizismus (1770-1830)

Einflüsse und Merkmale

  • Wiederaufnahme der griechischen Antike
  • Geprägt von der Aufklärung
  • Vernunftmäßigkeit
  • Formalismus
  • Intellektuelle Disziplin
  • Rationalismus
  • Christliche Themen
  • Bildungsideal: moralische Werte wie Gerechtigkeit, Heldentum, Ehre, Patriotismus
  • Stilpluralismus (verschiedene Stilrichtungen gelten in einer Epoche als zeitgemäß)

Malstil im Klassizismus

  • Realistisch
  • Themen: Vaterlands- und Freiheitsliebe, Auflehnung gegen den Absolutismus
  • Technik: Schichtenmalerei, linearer Malstil
  • Komposition: Waagerechte/senkrechte Linien, Formstrenge, Symmetrie
  • Darstellung: Erstarrt wirkende Posen
  • Funktion: Kunst als Mittel zur Propaganda und Erziehung
  • Farb- und Lichtbehandlung: Kontrastreich

Plastik im Klassizismus

  • Themen: Antike Mythologie

Romantik (1800-1890)

Merkmale und Themen

  • Betonung des subjektiven Empfindens und Gefühls
  • Intuitives Gefühlserleben
  • Themen: Weltschmerz, Einsamkeit, Natursehnsucht
  • Rückzug in die Innerlichkeit
  • Sehnsucht nach zurückliegenden Zeitaltern (z.B. Mittelalter)
  • Versuch, die Welt in ihrer Ganzheit zu erfassen
  • Fokus auf Geheimnisse, Mysterien, Naturphilosophie
  • Symbolik der Natur (z.B. Bäume als Kreislauf des Werdens und Vergehens)
  • Malerische Lichtbehandlung

Symbolik in der Romantik

  • Hell-Dunkel-Kontrast: Dunkelheit unten vs. Helligkeit oben kann Trauer, Melancholie oder eine depressive Seelenverfassung symbolisieren.
  • Natur und Göttlichkeit: Das Betrachten der Natur wird zum persönlichen, mystisch-religiösen Ereignis; Figuren nehmen Kontakt zum Göttlichen auf. Die Ferne symbolisiert das angestrebte Jenseits.
  • Lebensweg-Symbolik: Schiffe (z.B. in "Mondaufgang am Meer") können den Lebensweg darstellen, wobei das Anlaufen des Hafens den Tod symbolisiert.

Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich (1774 Greifswald – 1840 Dresden) gilt als einer der bedeutendsten Maler der deutschen Frühromantik.

Motive und Ausdruck

Er malte meistens beeindruckende Landschaften. Gleichzeitig empfand er einen großen Schmerz über die Entfremdung des Menschen von der Natur. Er erkannte, dass der Mensch kein harmonischer Teil dieses größeren Ganzen mehr war. Friedrich sah die Kleinheit und Unbedeutendheit des Menschen im Vergleich zur Welt, die durch die aufkommende Industrialisierung zerstört zu werden begann. All dies drückt sich oft in seinen Rückenfiguren aus.

Diese Figuren nehmen eine zentrale Position ein und dienen als Identifikationsfigur für den Betrachter. Sie sind oft in der Mitte des Bildes positioniert, verdecken den Fluchtpunkt und animieren so den Betrachter, sich in die Figur hineinzuversetzen. Der Mensch wird als passiver Betrachter dargestellt, der außerhalb der Natur steht, nicht mehr als harmonischer Bestandteil. Friedrich unterstreicht diese Trennung durch Farbgebung und Hell-Dunkel-Kontraste.

Stilistische Merkmale bei Friedrich

  • Motive: Meist Landschaften (schön, idyllisch), oft mit wenigen Figuren.
  • Rückenfiguren: Dienen als Identifikationsfiguren.
  • Ausdruck: Gefühle werden durch die Natur vermittelt.
  • Bedeutung: Alles im Bild hat eine Bedeutung, nichts ist zufällig.
  • Figuren: Oft aus dem engsten Umfeld des Malers.
  • Kleidung: Figuren tragen oft die typische altdeutsche Tracht als politisches Statement.
  • Thema: Die Seele soll sich in der Natur widerspiegeln.
  • Motive: Ferne, Unendlichkeit.

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