Kognitive Dissonanz und Verhaltenspsychologie
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Kognitive Dissonanz & Verhaltensplanung
Festingers Theorie der Kognitiven Dissonanz
Nach Festinger werden die Beziehungen zwischen Überzeugungen eher durch die Erwartungen einer Person, deren Ziele oder logische Beziehungen bestimmt. Die angestrebte Wiederherstellung der Kohärenz zwischen Einstellungen oder Überzeugungen erfolgt automatisch, und ihre Erreichung wird als befriedigend empfunden.
Faktoren des Dissonanzausmaßes
Das Ausmaß der Dissonanz, die durch Inkonsistenzen entsteht, hängt von zwei Faktoren ab:
- Der Bedeutung, die die Elemente für das Subjekt haben.
- Der Anzahl der dissonanten Elemente und der Ähnlichkeit zwischen ihnen.
Strategien zur Dissonanzreduktion
Es gibt verschiedene Strategien zur Reduktion von Dissonanz:
- Änderung eines der Elemente, sodass die Beziehung zwischen den Überzeugungen konsistent wird.
- Hinzufügen neuer Erkenntnisse, um die Bedeutung eines konsonanten Elements zu erhöhen und die Dissonanz zu verringern.
- Veränderung der Bedeutung der Elemente, sodass sie weniger widersprüchlich sind.
Selektive Informationssuche
Die selektive Belichtung beschreibt die Tendenz, Informationen zu bevorzugen, die den eigenen Überzeugungen entsprechen, und Informationen abzulehnen, die diesen widersprechen.
Freys Erkenntnisse zur Dissonanzreduktion
Frey betont, dass die nützlichsten Informationen zur Dissonanzreduktion unterstützend wirken, sofern sie von einer kompetenten Quelle stammen.
Bedingungen für Dissonanz nach Festinger
Festinger und Carlsmith identifizierten folgende Bedingungen für das Auftreten von Dissonanz:
- Zwang/Anreiz: Ein externer Anreiz, der zu einem dissonanten Verhalten führt.
- Verantwortungszuschreibung: Wenn man sich nicht für die Handlung verantwortlich fühlt, wird keine Dissonanz begünstigt.
- Negative Auswirkungen: Hinreichende Bedingungen, um Dissonanz zu erzeugen.
- Umfang und Art des Anreizes: Es ist ein notwendiger und starker Anreiz erforderlich.
Theorie des Geplanten Verhaltens
Bei der Ausführung von Verhalten sind andere Faktoren als die reine Einstellung beteiligt. In einem Umfeld, in dem die Einnahme einer Pille von einer Person mit einem guten Ruf als fragwürdig angesehen wird, wird dies ernsthafte Zweifel an ihrer Verwendung hervorrufen. Der erzeugte Druck wird als subjektive Norm bezeichnet.
Subjektive Normen
Die Einstellung eines Individuums und subjektive soziale Normen bestimmen die individuelle Haltung gegenüber einem Verhalten. Wenn man die eigene Einschätzung und soziale Orientierung berücksichtigt, kann man von einem rationalen Verhalten sprechen.
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle
Die wahrgenommene Kontrolle basiert auf Kontrollüberzeugungen. Sie bestimmt, ob eine Person die erforderlichen Fähigkeiten besitzt, um ein Verhalten auszuführen. Fügt man die Absicht, die subjektive Norm und die wahrgenommene Kontrolle hinzu, so wird das Verhalten nicht nur angemessen, sondern auch geplant.
Theorie der Kognitiven Reaktion
Diese Theorie besagt, dass ein Empfänger, wenn er eine überzeugende Botschaft erhält, deren Inhalt mit seinem vorhandenen Wissen, seinen Gefühlen und Einstellungen bezüglich des Themas vergleicht und kognitive Reaktionen erzeugt. Für Überzeugung ist es notwendig, dass die Gedanken in die von der Botschaft angegebene Richtung gehen. Gehen sie in die entgegengesetzte Richtung, wird keine Überzeugung erzielt, sondern ein Bumerang-Effekt erzeugt. Die Empfänger werden durch ihre eigenen kognitiven Reaktionen überzeugt.