Kognitive Funktionen: Bewertung und therapeutische Interventionen
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Evaluation Kognitiver Funktionen
Die Evaluation kognitiver Funktionen dient der Feststellung, ob ein Defizit oder eine Störung das Ergebnis einer pathologischen Verschlechterung (vorübergehend oder permanent), eines normalen Alterungsprozesses, eines medizinischen Verfahrens oder einer anderen Störung ist. Dabei müssen stets der mentale und emotionale Zustand der Person berücksichtigt werden.
Kognitive Merkmale bei älteren Personen
- Progressive Einschränkungen der Wahrnehmung.
- Gedächtnisverlust, insbesondere von neueren Erinnerungen.
- Erinnerungen an die Vergangenheit bleiben oft erhalten.
Kognitive Merkmale bei Personen mit geistiger Behinderung
- Veränderungen der Funktion und Konzentration.
- Die meisten kognitiven Prozesse sind beeinträchtigt, mit Ausnahmen.
- Personen können sehr selektiv und wenig empathisch sein.
- Schwierigkeiten in Gesprächen und eingeschränkter Wortschatz.
Kognitive Funktionen bei Personen mit psychischen Erkrankungen
Es zeigen sich Beeinträchtigungen der Wahrnehmung und veränderte Denkweisen, die die Denkfähigkeit beeinflussen. Personen im Umfeld leben oft in Angst. Betroffene zeigen eingeschränkte affektive und emotionale Ausdrucksfähigkeit, wirken apathisch, monoton und introvertiert, was zur sozialen Isolation führen kann.
Kognitive Funktionen bei Demenzen
Demenzen sind durch den progressiven Verlust kognitiver Funktionen gekennzeichnet, insbesondere Gedächtnisverlust und Schwierigkeiten bei der Erinnerung. Es treten häufig Schwierigkeiten bei der räumlichen und zeitlichen Orientierung auf; der Gedächtnisverlust beeinträchtigt auch die Sprache. Betroffene neigen zur Isolation. In den frühen Stadien sind sie sich ihres Zustands oft noch bewusst, was zu Reizbarkeit und Apathie führen kann. Depressionen und psychotische Episoden (z.B. Wahnvorstellungen) sind häufige Begleiterscheinungen.
Kognitive Stimulation und Therapie
Programme und Techniken zur Intervention wurden zur Förderung von Personen mit Demenz entwickelt. Sie zielen darauf ab, die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten und zu stimulieren, um die funktionelle Kapazität zu verbessern.
Therapeutische Ansätze
Die Therapie besteht aus Strategien zur Förderung der personalen, räumlichen und zeitlichen Orientierung. Diese Programme richten sich an Personen mit Demenz und sollen deren Kontrolle und Selbstwertgefühl stärken.
Übungen in der Therapie
Die Umgebung wird durch diskriminative Reize und klare Anweisungen angepasst. Hilfsmittel umfassen:
- Kalender
- Symbole
- Schilder an Türen
- Bodenmarkierungen
Anwendung der Therapie: 24-Stunden-Realitätsorientierung
Richtlinien für Realitätsorientierungssitzungen:
- Täglich eine Stunde.
- In kleinen Gruppen.
- Am selben Ort zur selben Zeit, um eine Routine zu etablieren.
- Dabei werden Aspekte des Gedächtnisses, der Psychomotorik und der Sprache trainiert.
Gedächtnistraining
Was sind Gedächtnistechniken?
Sie dienen dazu, die Funktionsweise des Gedächtnisses zu verstehen. Es gibt zwei Arten von Strategien:
- Stimulation kognitiver Prozesse: Zur Förderung von Aufmerksamkeit und Gedächtnis, z.B. durch gezielte Fragen an den Nutzer.
- Spezielle Lernstrategien: Effektivere Methoden zur Gedächtnisverbesserung.
Eine wichtige Gedächtnistechnik ist die Reminiszenztherapie, bei der eine Person über ihr eigenes Leben spricht und nachdenkt.
Psychomotorik
Psychomotorik ist eine Reihe von Techniken, die darauf abzielen, das Körperschema und verschiedene Körperteile durch gezielte Bewegung zu stimulieren.
- Feinmotorik: Präzise Bewegungen, die mit den Händen und Fingern ausgeführt werden.
- Grobmotorik: Kontrolle des eigenen Körpers und Manipulation größerer Gegenstände.
Musiktherapie
Musikalische Aktivitäten werden angewendet, um kognitive und emotionale Zustände zu verbessern und die Nutzer strukturiert zu ermutigen.