Kognitive & Physische Fähigkeiten: Techniken, Mobilität & Beobachtung in der Pflege

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Zeitliche Orientierung: Wichtige Techniken

Psychostimulation: Förderung der Sinneswahrnehmung

Die psychologische Therapie der Psychostimulation basiert auf der Annahme, dass die Person wenig sensorische Stimulation erhält, entweder weil ihre Umgebung arm an Reizen ist oder weil die Person nicht ausreichend motiviert und interessiert ist.

Diese Technik besteht aus mehreren Übungen, die die Sinnesorgane stimulieren, um taktile, auditive, gustatorische, visuelle, olfaktorische, thermische, kinästhetische und propriozeptive Empfindungen zu fördern. Dazu gehören Aktivitäten wie die Teilnahme an Zeichen- oder Malkursen, Musikhören, das Erlernen eines Musikinstruments, die Teilnahme an einem Chor, Tierbetreuung, Bewegung, Massagen sowie die Beteiligung an Freizeit-, Kultur-, Bildungs- und generationenübergreifenden Aktivitäten. Die Ziele sind die Erhaltung und Verbesserung der Kommunikation, Mobilität und Interaktion mit der Umwelt.

Realitätsorientierung (RO): Gedächtnis & Umwelt

Die Realitätsorientierung fördert das Gedächtnis für vergangene Ereignisse durch die Rekonstruktion von Situationen, die der Nutzer erlebt hat oder die ihm bekannt sind. Es gibt zwei Arten von Aktivitäten:

Strukturiertes RO-Programm: Gruppensitzungen & Training

Es besteht aus strukturierten Gruppensitzungen von maximal einer Stunde, die täglich oder mehrmals pro Woche zur gleichen Zeit und am gleichen Ort stattfinden. Dabei werden Aspekte des Arbeitsgedächtnisses, des Grundwortschatzes, der Familienkenntnisse und der Feinmotorik aktiv trainiert.

24-Stunden-Realitätsorientierung (RO-24)

Sie besteht in der kontinuierlichen Orientierung der Person durch Umweltstimulation über 24 Stunden.

Reminiszenztherapie: Erinnerungen nutzen

Die Reminiszenztherapie basiert darauf, durch die Erinnerung an vergangene Ereignisse und Situationen einen Dialog und eine Interaktion zwischen Fachkraft und Nutzer zu schaffen. Dies geschieht durch Reize wie Lieder, Filme, gesellschaftliche Ereignisse oder bedeutsame alte Gegenstände.

Einfache Reminiszenz: Selbstwertgefühl stärken

Sie soll die Erinnerung an die Vergangenheit nutzen, um dem Leben einen Sinn zu geben und das Selbstwertgefühl der Person in der Gegenwart zu stärken.

Informative Reminiszenz: Vergangenheit & Gegenwart

Sie dient dazu, Erinnerungen an die Vergangenheit zu erwerben und mit aktuellen Inhalten zu verknüpfen.

Lebensgeschichte: Integration im Angesicht des Todes

Sie beinhaltet die Erinnerung an die vom Menschen erlebten Ereignisse, um ihm zu helfen, ein stimmiges Bild von sich selbst im Angesicht des Todes zu integrieren.


Mobilitätsfähigkeiten: Definition & Arten der Bewegung

Mobilität ist die Fähigkeit, sich fortzubewegen oder bewegt zu werden. Sie umfasst zwei Arten von elementaren Aktionen:

Grundlegende Mobilitätsaktionen

  • Fortbewegung: Selbstständig oder mit Unterstützung

    Die Bewegung, die es einer Person ermöglicht, selbstständig oder mit Hilfe von Ressourcen oder Unterstützung von einem Ort zum anderen zu gelangen.

  • Transfer/Umlagerung: Hilfe bei Positionswechseln

    Die Mobilisierung, bei der eine oder mehrere Personen beteiligt sind, um eine Person von einem Ort zum anderen zu bewegen.

Arten der Mobilität nach Unterstützungsgrad

  • Passive Mobilität: Tritt auf, wenn der Patient vollständig immobil ist.
  • Kontrollierte Mobilität: Der Patient zeigt minimale Reaktionen und kann Kopf und Nacken kontrollieren, wodurch er an der Umlagerung teilnehmen oder diese unterstützen kann.
  • Assistierte Mobilität: Der Nutzer kann aktiv bei der Umlagerung mithelfen.

Beobachtung in der Pflege: Wichtige Aspekte

Wichtige Beobachtungsbereiche

Beobachtung der Mobilität

  • Handlungen oder Bewegungen, die der Nutzer selbstständig oder mit Hilfe einer Ressource oder einer Bezugsperson ausführen kann.
  • Die benötigte Zeit zur Ausführung verschiedener Aktionen.
  • Der damit verbundene Aufwand.
  • Die Koordination der Bewegungen.
  • Die Kraft in Beinen und/oder Armen.

Beobachtung der räumlichen Orientierung

  • Die Fähigkeit, spezifische Konzepte und Elemente des Raumes zu nutzen und zu identifizieren. Wie leicht Raumelemente identifiziert und erinnert werden.
  • Wie viele Konzepte oder konzeptuelle Systeme (z.B. Adressen) erinnert werden können und für wie lange.

Beobachtung der zeitlichen Orientierung

  • Die Fähigkeit, grundlegende und spezifische Zeitkonzepte zu nutzen und zu identifizieren (z.B. 'Wie spät ist es?', 'Welcher Tag ist heute?').
  • Welche Aktivitäten leichter identifiziert, organisiert und erinnert werden (z.B. Mahlzeiten, soziale Aktivitäten, Arztbesuche).

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