Kolonialisierung Afrikas: Aufteilung, Konflikte und Folgen (1880–1914)

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Die Aufteilung Afrikas (1880–1914)

Im Jahr 1880 war Afrika auf dem Festland für Europäer fast unbekannt. Diese hielten lediglich einige Küstenenklaven aus strategischen und kommerziellen Gründen besetzt. Bis 1914 war das gesamte Hoheitsgebiet unter den europäischen Mächten aufgeteilt. Nur zwei Staaten blieben unabhängig: Liberia und Äthiopien.

Französische Expansion und Kolonien

Frankreich, das 1830 mit der Besetzung begonnen hatte, annektierte Algerien 1847. Algerien wurde zu einer Siedlerkolonie, in der 1914 über eine Million Franzosen lebten. Anschließend dehnte Frankreich seinen Einfluss auf die Nachbarländer aus. Tunesien wurde zu einem Protektorat, wobei Frankreich die Verpflichtung zur Wahrung der territorialen Integrität und der lokalen Behörden übernahm.

Die kolonialen Aktionsbereiche Frankreichs in Afrika wurden durch die Durchdringung Marokkos, der Sahara und Äquatorialafrikas sowie die Besetzung der Insel Madagaskar und weiterer Küstenpositionen am Golf von Guinea (z. B. Gabun, Elfenbeinküste) abgeschlossen.

Belgische und Britische Gebiete

Leopold II. von Belgien, ein souveräner Unternehmer, begann seine eigenen Erkundungen der Flusstäler des Kongo und schuf so den Kongo-Freistaat in der Mitte des Kontinents.

Die britischen Positionen erstreckten sich hauptsächlich über den gesamten Osten, von Ägypten und dem Sudan im Norden bis nach Südafrika, sowie über einige Enklaven an der Westküste des Golfs von Guinea (Nigeria, Sierra Leone, Gambia usw.).

Weitere Kolonialmächte

  • Deutschland: Kamerun, Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika
  • Spanien: Nord-Marokko, Rio de Oro, Spanisch-Guinea
  • Italien: Libyen, Eritrea und Somalia

Konflikte und die Berliner Konferenz

Die französisch-britischen Beziehungen gerieten in Konflikt, als Großbritannien 1882 Ägypten besetzte. Bis dahin hatten die beiden Nationen den Sueskanal gemeinsam kontrolliert, der strategisch wichtig für den kolonialen Handel mit Asien war.

Das britische Projekt, eine zentrale Schienenverbindung von Nord nach Süd zu bauen, die die britischen Gebiete vereinen und die Städte Kairo und Kapstadt verbinden sollte, kollidierte mit den Interessen Frankreichs, das sein Reich von den westlichen Gebieten (Senegal) bis zu den östlichen Gebieten (Dschibuti) verbinden wollte.

Die Berliner Konferenz (1884/1885)

Angesichts der Gefahr von Auseinandersetzungen zwischen den europäischen Mächten wurde Ende 1884 auf Initiative von Kanzler Bismarck die Berliner Konferenz zur Verteilung Afrikas einberufen. Die Vereinbarungen berechtigten zum Besitz der Küstengebiete und zur Besetzung des Hinterlandes. Die freie Schifffahrt auf den Flüssen Niger und Kongo wurde anerkannt, ebenso wie die Existenz des Kongo-Staates unter belgischer Herrschaft.

Trotz der Vereinbarungen setzten sich die Konflikte fort. Der schwerwiegendste war die Begegnung zwischen den beiden Ländern (die sogenannte Faschoda-Krise), die mit dem Rückzug Frankreichs und dem Verzicht auf die Gebiete endete.

Folgen der Europäischen Kolonisation

Die Folgen der europäischen Kolonisation waren enorm.

Es wurden Seehäfen mit modernen Einrichtungen gebaut, die den Export von Grundnahrungsmitteln der jeweiligen Regionen förderten, z. B. die Weinberge Algeriens. Die Bevölkerung wuchs aufgrund einiger Erfolge bei der Bekämpfung tropischer Krankheiten. Langfristig waren diese Veränderungen jedoch sehr schädlich für das Leben der indigenen afrikanischen Völker.

Die Gesellschaften erlebten tiefgreifende Veränderungen. Die Auswirkungen der abrupten westlichen Kultur störten die Traditionen und Lebensweisen dieser Völker zutiefst. Die von den Siedlern gezogenen politischen Grenzen berücksichtigten die ethnische Karte dieser Gebiete nicht, was ein Erbe von Armut und Stammesfehden hinterließ. Die kolonisierten Völker wurden einer intensiven wirtschaftlichen Ausbeutung zum Nutzen der europäischen Metropolen unterworfen.

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