Kolonialismus und Imperialismus: Ursachen und der Berliner Kongress
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Kolonialismus und Imperialismus
Definitionen
Kolonialismus
Kolonialismus ist der Prozess geopolitischer Entwicklung, der sich vor allem in Westeuropa im 18. und 19. Jahrhundert entfaltete. Dieser Prozess wird durch die Ausweitung von Gebieten zur Machtgewinnung über die eigenen Grenzen hinaus erklärt.
Imperialismus
Imperialismus ist der politische, wirtschaftliche und geografische Prozess, der sich während des 19. Jahrhunderts von Europa auf den Rest der Welt ausbreitete. Dies beinhaltet die effektive Kontrolle über die Mächte der kolonisierten Gebiete als Ganzes, gesteuert von einem einzigen Machtzentrum.
Ursachen des Imperialismus
Wirtschaftliche Ursachen
- Kontrolle über die Quellen der Rohstoffe.
- Das Bedürfnis der Industrieländer nach Absatzmärkten.
Politische Ursachen
- Geopolitische Strategien zur Stärkung der eigenen Macht.
Demografische Ursachen
- Bevölkerungswachstum, das Europa ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte.
Wissenschaftliche Ursachen
- Interesse an der Förderung geografischer Entdeckungen, um festzustellen, welche Teile der Welt den Europäern noch unbekannt waren. Dies ebnete den Weg für die Expansion europäischer Länder.
Ideologische Ursachen
- Verstärkter Nationalismus.
- Glaube an die Überlegenheit des europäischen Menschen (Rassismus).
- Religiöser Geist der Evangelisierung (Missionierung).
Typen von Kolonien
- Stützpunktkolonien: Dienten als militärische Stützpunkte zur Gewährleistung der Sicherheit der Kommunikationswege des Reiches.
- Ausbeutungskolonien: Liefern verschiedene Arten von Ressourcen, hauptsächlich Rohstoffe für die industrielle Entwicklung des Reiches.
- Siedlerkolonien: Gebiete, in die Menschen aus Europa umsiedelten.
Der Berliner Kongress (1884/85)
Otto von Bismarck berief eine Konferenz in Berlin ein, um die Grundprinzipien für die Aufteilung des afrikanischen Kontinents festzulegen.
Beschlüsse des Kongresses
- Um den Besitz eines Territoriums beanspruchen zu können, war die tatsächliche Besetzung durch die beanspruchende Macht erforderlich. Theoretische Titel oder historische Rechte waren ohne tatsächliche Besetzung ungültig.
- Die Macht, die einen Küstenabschnitt besetzt hielt, hatte das Recht, das Hinterland zu besetzen (Hinterlandprinzip).
- Die Flüsse Kongo, Niger und Sambesi sollten für den internationalen Verkehr geöffnet werden (freie Schifffahrt).