Krankheitsübertragung und Immunisierung: Grundlagen und Schutz

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Mechanismen der Krankheitsübertragung

Die Übertragung von Krankheiten tritt auf, wenn ein infektiöses Agens aus einem Reservoir zu einem gesunden Individuum (dem anfälligen Wirt) gelangt. Dieser Vorgang wird als epidemiologische Kette bezeichnet.

Die Epidemiologische Kette

Das Reservoir

Das Reservoir ist die Quelle der Infektion oder das erste Glied in dieser Kette. Es kann sich um Menschen, Tiere oder die Umwelt handeln.

Übertragungswege

Der Erreger kann den anfälligen Wirt auf verschiedenen Wegen erreichen:

  • Direkte Übertragung: Von einer kranken Person zu einer gesunden Person (z.B. durch direkten Kontakt).
  • Indirekte Übertragung: Über die Luft, Wasser, Lebensmittel, kontaminierte Gegenstände (Fomites) oder durch Arthropoden (Vektoren).

Der Anfällige Wirt

Die Anfälligkeit eines Wirtes hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Umweltfaktoren: Wie Luftqualität oder Wetterbedingungen.
  • Soziale Faktoren: Kultur, Wirtschaft und Bildungsniveau.
  • Individuelle Faktoren: Geschlecht, Rasse und Alter.
  • Gesundheitliche Faktoren: Verfügbarkeit von Humanressourcen und materiellen Mitteln im Gesundheitswesen.

Vorbeugende Maßnahmen: Immunisierung und Impfstoffe

Natürliche Abwehrmechanismen des Körpers

Der Körper eines Kindes ist bei der Geburt noch nicht vollständig darauf vorbereitet, sich gegen alle schädlichen Substanzen zu verteidigen. Daher entwickelt er Verteidigungsmechanismen:

  • Die unspezifische Abwehr bildet eine erste Verteidigungslinie gegen infektiöse Substanzen, ohne den spezifischen Erreger zu kennen. Dazu gehören Barrieren wie Haut und Schleimhäute.
  • Das Immunsystem ist für den Schutz des Körpers vor spezifischen Infektionen zuständig. Sobald eine Krankheit durchgemacht wurde, ist das Individuum in der Regel immun gegen diesen Erreger.

Arten der Erworbenen Immunität

Diese Immunität wird als erworbene Immunität bezeichnet und kann aktiv oder passiv sein.

Aktive Immunisierung

Bei der aktiven Immunisierung werden Impfstoffe verabreicht, die modifizierte Organismen oder Teile davon enthalten. Diese lösen eine Immunantwort aus, die zu einer langanhaltenden, erworbenen Immunität führt. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Impfstoffen:

  • Lebendimpfstoffe oder attenuierte Impfstoffe: Sie enthalten abgeschwächte, aber lebende Erreger. Sie bieten eine Immunität, die der nach einer natürlichen Infektion ähnelt, und machen das Individuum in der Regel lebenslang immun.
  • Inaktivierte Impfstoffe: Sie enthalten abgetötete Bakterien oder Viren oder deren Bestandteile. Sie provozieren eine Immunität, die in Intensität und Dauer geringer ist und oft Auffrischimpfungen erfordert.

Passive Immunisierung

Die passive Immunisierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie sofort wirkt, aber weniger intensiv ist und ihre Auswirkungen transitorisch (vorübergehend) sind. Sie besteht in der Verabreichung von vorgeformten Antikörpern, die von anderen Individuen (z.B. Tieren oder Menschen) stammen. Dies wird oft in Notfällen oder bei Personen mit geschwächtem Immunsystem angewendet, um einen sofortigen, aber kurzfristigen Schutz zu gewährleisten.

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