Krisen und Konflikte im spätmittelalterlichen Spanien (14.-15. Jh.)
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Ursachen der Krise
- Die Schwarze Pest: Eine verheerende Epidemie, die zahlreiche Todesfälle verursachte und die demografische Struktur stark beeinflusste.
- Stärkung der Macht des Adels: Der König vergab Landtitel und Positionen an Adlige, was deren Einfluss erheblich steigerte.
- Herrenhausgerichte: Die Herren übten königliche Autorität aus, sprachen Recht, ernannten lokale Behörden und zogen Steuern ein. Dies führte zu einer Dezentralisierung der Macht.
- Mayorazgo-Regime: Ländereien wurden im Fideikommiss (Mayorazgo) vergeben, was die Ausbeutung der Bauern durch neue Steuern und Missbräuche weiter verschärfte.
Soziale Konflikte
In Kastilien
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Ländliche Rebellion: Die Irmandiños in Galicien
Die Irmandiños waren eine Vereinigung von Bauern, Arbeitern und Handwerkern aus den Dörfern, die sich gezielt gegen den Adel richteten. Sie initiierten einen kleinen Krieg, in dem viele Bauern Festungen zerstörten und die Rückgabe von usurpierten Ländereien forderten. Der Adel reagierte, indem er seine Kräfte bündelte und Unterstützung von außen suchte. Die Rebellen wurden schließlich unterworfen.
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Städtische Konflikte: Verfolgung der jüdischen Gemeinde
Aufgrund der Wirtschaftskrise kam es zu einer Verfolgung der jüdischen Gemeinde, insbesondere mit Gewalt in Andalusien.
In Aragon
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Ländliche Konflikte: Die Remensa-Bauern in Katalonien
Die Remensa-Bauern waren katalanische Bauern, die das Land ohne Zahlung eines Lösegeldes nicht verlassen durften. Sie organisierten eine Emanzipationsbewegung gegen ihre Herren und gründeten die "Große Remensa-Union". Diese scheiterte jedoch zunächst und konnte ihr Problem nicht lösen.
Die Lösung für dieses Problem kam erst mit dem Schiedsspruch von Guadalupe, erlassen von Ferdinand dem Katholischen. Dieser befreite die Bauern von Missbräuchen und gab ihnen die Freiheit, ihr Land und ihre Güter zu verkaufen.
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Städtische Konflikte: Biga und Busca in Barcelona
Insbesondere in Barcelona führte die Wirtschaftskrise zu politischen Rivalitäten und sozialen Konflikten zwischen zwei Gruppen unterschiedlichen ökonomischen Status:
- Die Biga bestand aus großen Importeuren, Kaufleuten und Rentiers, die die städtischen Ämter dominierten.
- Die Busca, unterstützt vom König, setzte sich aus Handwerksmeistern und kleineren Kaufleuten zusammen. Sie forderten eine stärkere lokale Machtkontrolle und Protektionismus, um die Importe zu reduzieren.
Letztendlich gewann die Biga und besetzte erneut die kommunalen Ämter.