Kultur: Definition, Analyse und Wandel

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Kultur: Der Humanisierungsprozess

Kultur ist der Humanisierungsprozess, durch den Menschen ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten verbessern und entwickeln. Sie erschließt den Kosmos, vermenschlicht soziale Interaktion, Kommunikation, Ideen und Erfahrungen und vieles mehr.

Analyse des Kulturbegriffs

Die Analyse der Kultur umfasst das menschliche Leben, die Gesamtheit seiner Werte und Unwerte sowie deren Ausdrucksformen.

Kultur aus verschiedenen Perspektiven:

  • Nach der Psychologie: Kultur ist eine spezifische Form der menschlichen Existenz und des Seins, die als höchster Ausdruck des Geistes gilt (Beispiele: Literatur, Philosophie, Musik etc.).
  • Nach der Anthropologie: Kultur wird als System von Symbolen, Sprache, Bräuchen, Verhaltenscodes und der Mentalität eines Volkes definiert.
  • Nach der Soziologie: Kultur beschreibt, wie sich Menschen an ihre Umgebung anpassen.

Merkmale und Bedeutung der Kultur

Menschen leben in ihre Kultur eingetaucht, und diese bietet die notwendigen Antworten, um ihren Lebensstil in ihrem Umfeld aufrechtzuerhalten. Somit besitzt jede Kultur ihren eigenen Wert und ist für die Gruppe von Menschen, die sie trägt, angemessen.

Kultur ist ganzheitlich, das heißt, sie umfasst das gesamte Spektrum menschlichen Handelns und ihre vielfältigen Beziehungen und Abhängigkeiten. Sie beinhaltet daher Inhalte oder verschiedene Aspekte wie Technik, Wirtschaft, soziale Strukturen, Religion, politische Ideologie und so weiter.

Kultur als dynamisches Ergebnis

Kultur ist das Ergebnis der besonderen Erfahrungen jeder menschlichen Gruppe, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, da sie einem Prozess des Wandels unterliegt, der von größerer oder geringerer Geschwindigkeit, aber dauerhaft ist.

Ebenen der Kultur: Verhalten und Werte

Man kann zwei Ebenen in der Kultur erkennen: die Verhaltensweisen und die Werte. Beide sind persönliche und soziale Ausdrücke, die miteinander verbunden sind, sich aber unterschiedlich manifestieren und zwei Seiten einer einzigen Kultur bilden.

  • Objektive Kultur (Zielkultur): Alles, was von Menschen als Selbstausdruck geschaffen wird.
  • Subjektive Kultur: Wie Menschen sich selbst verstehen, denken und sich entwickeln.

Kulturelle Veränderungen und ihre Dynamik

Kulturelle Veränderungen können als Evolution (Veränderung innerhalb der Kultur) oder durch innovative Übertragung (Übernahme aus einer anderen Kultur) entstehen.

Arten des kulturellen Wandels:

  • Endogener Wandel: Tritt auf, wenn eine Idee erfunden oder entdeckt und in das menschliche Leben integriert wird.
  • Exogener Wandel: Tritt bei der Interaktion verschiedener Kulturen auf.

Mechanismen und Akzeptanz von Wandel

Die Art und Weise, wie kulturelle Veränderungen auftreten, kann entweder durch Überzeugung und Akzeptanz seitens der Gruppe oder durch Gewalt (Kulturschock) herbeigeführt werden. Ist die Veränderung gering, wird die alte Form vergessen und wiederbelebt; andernfalls entsteht Transkulturalität.

Synkretismus: Die Übernahme von Aspekten einer Kultur und deren Integration in die eigene, wodurch neue Gewohnheiten entstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kultur eine Gruppe von Personen repräsentiert, was Innovation und Wandel erschwert. Jede kulturelle Veränderung sollte als Innovation eingeleitet werden, die von der Gruppe akzeptiert werden muss, da diese Veränderungen das tägliche Leben der Individuen betreffen.

Innovationen werden akzeptiert, wenn sie mit der bestehenden Kultur kompatibel sind; andernfalls gilt: je radikaler die Veränderung, desto schwieriger ist ihre Akzeptanz.

Damit Innovationen stattfinden, müssen kulturelle Wandlungsziele (Verhalten) viel sichtbarer und auffälliger sein als subjektive (Ideen) und sind daher leichter zu bewerten und zu akzeptieren oder abzulehnen. Der Grad des Prestiges und der Führung, die die Innovation vorantreibt, beeinflusst die Akzeptanz.

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