Kultur, Philosophie und Menschwerdung

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Zwei Wege zum Verständnis der Kultur

Es gibt zwei Hauptbegriffe von Kultur:

  • Pädagogische Kultur: Ein menschliches Ideal, das durch Wissen und Information erreicht werden soll.
  • Ethnographische Kultur: Eine Lebensweise und Interpretation der Natur und Gesellschaft. Die Gesamtheit der Überzeugungen, Traditionen und Techniken einer bestimmten Ethnie.

Kultur macht, dass wir nicht nur in einer physischen Umgebung leben, sondern in einer Welt mit Orten, an denen wir träumen und uns verpflichtet fühlen zu leben. Das menschliche Leben ist ohne Sinn und Planung bedeutungslos. Jede Kultur bietet einen Weg des Lebens für die Menschen, die an dieser Kultur teilnehmen.

Elemente der Kultur

  • Normative Vorbilder: Rathaus, Museum, etc.
  • Ideen: Wissen, Überzeugungen und Werte.
  • Materialien: Kulturelle Welt (physisch-chemische Techniken).

Einstellungen zur kulturellen Vielfalt

  1. Ethnozentrismus: Beurteilt andere Kulturen von der eigenen Kultur aus. Führt oft zu Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
  2. Kultureller Relativismus: Kulturen können nicht von außen beurteilt werden. Jede Kultur ist eine einzigartige Form, die Welt zu verstehen.
  3. Kulturelle Gastfreundschaft: Respekt für andere Kulturen, schließt aber Dialog und Austausch nicht aus. Alle Kulturen sind Ausdrucksformen der Menschheit.

Philosophische Strömungen

Dialektik

Die erste große philosophische Methode, geschaffen von Sokrates (5. Jh. v. Chr.) und verstärkt durch seinen Schüler Platon (4. Jh. v. Chr.). Die Wahrheit wird durch den Dialog, durch Fragen und Antworten, entdeckt.

Rationalismus

Hauptvertreter im 17. Jahrhundert. Verwendet eine deduktive Methode (vom Allgemeinen zum Besonderen), ähnlich der in der Mathematik verwendeten. Eine universelle und präzise Methode.

Empirismus

Entwickelt von David Hume. Der menschliche Geist ist wie ein leeres Blatt, das Informationen aus der physischen Natur durch die Sinne erhält. Verwendet grundsätzlich die induktive Methode.

Transzendentalphilosophie

Begründet von Immanuel Kant. Es geht darum, die Bedingungen der Möglichkeit zu analysieren, ohne die die Studie nicht möglich wäre.

Hermeneutik

Entstand im 20. Jahrhundert als Methode und Schule durch Martin Heidegger, Hans-Georg Gadamer und Paul Ricoeur. Ein großer Vorläufer war Friedrich Nietzsche (19. Jh.). Die phänomenologische Methode wird transformiert. Unsere Arbeit ist immer kulturell geprägt. Die adäquate Form der Erklärung ist die Richtschnur für alles Verständnis.

Menschwerdung und Humanisierung

Zwei eng miteinander verbundene Prozesse:

  • Menschwerdung (Hominisation): Der Prozess, durch den der Mensch sich aus biologischer Sicht zu einer eigenständigen Art entwickelt hat.
  • Humanisierung: Bezieht sich auf die kulturellen Merkmale, die den Menschen auszeichnen.

Es ist schwierig, eine klare Trennung zwischen beiden zu ziehen. Sie sind wie zwei Seiten derselben Medaille.

Der Mensch als biokulturelles Tier

Der Mensch kann sich biologisch nicht ohne externe Elemente und Kultur entwickeln. Der Mensch ist sowohl biologisch als auch kulturell. Ein Mensch ohne Kultur ist ein absurder Widerspruch.

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