Kultur verstehen: Vielfalt, Regionen, Diffusion
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Kultur: Definitionen und Konzepte
Kultur bezeichnet die Gesamtheit der Traditionen und die Lebensweise eines Volkes oder einer Gesellschaft.
Kulturelles Erbe (Imagined): Umfasst eine Reihe von Traditionen, Geschichten, Legenden und Mythen, die eine Gesellschaft im Laufe der Zeit mündlich tradiert und erschafft.
Akkulturation: Beschreibt den Prozess, durch den Individuen oder Gruppen kulturelle Merkmale einer anderen Kultur übernehmen, oft als Ergebnis von direktem Kontakt. Es ist ein Prozess, bei dem Traditionen angepasst werden und ein neues kulturelles Kollektiv entstehen kann.
Kulturelle Vielfalt und Ausdrucksformen
Kunst, Symbole und Identität
Kulturelle Ausdrucksformen und Symbole umfassen religiöse Überzeugungen, Rechte von Gruppen und Weltanschauungen, die Gesellschaftsstrukturen, Verwandtschaftssysteme und Verhaltensmuster (einschließlich Sprache) rechtfertigen und prägen.
Kulturelle Identität: Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe oder Nation.
Ethnozentrismus: Die Tendenz, die eigene Kultur als Maßstab zu verwenden und andere Kulturen danach zu bewerten, oft verbunden mit der Überzeugung, die eigene Kultur sei überlegen.
Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie): Die Angst vor oder Ablehnung von Fremden, Fremdem oder als fremd Empfundenem.
Sprachliche Vielfalt (Linguistik)
Weltweit existieren etwa 6.000 bis 7.000 Sprachen, die in verschiedene Sprachfamilien klassifiziert werden. Die indoeuropäische Sprachfamilie ist beispielsweise in Europa und Südasien weit verbreitet.
Meistgesprochene Sprachen der Welt sind unter anderem:
- Chinesisch (Mandarin)
- Englisch
- Spanisch
- Arabisch
- Bengalisch
- Hindi
Die Ökolinguistik befasst sich mit der Beziehung zwischen Sprache und Umwelt, einschließlich der Prozesse des Sprachensterbens und der Erhaltung sprachlicher Vielfalt.
Religiöse Vielfalt und Glaubenssysteme
Menschen lassen sich hinsichtlich ihrer Überzeugungen klassifizieren:
- Atheisten: Personen, die nicht an die Existenz Gottes oder höherer Mächte glauben.
- Theisten: Personen, die an die Existenz eines oder mehrerer Götter glauben. Dies umfasst:
- Monotheismus: Glaube an einen einzigen Gott.
- Polytheismus: Glaube an mehrere Götter.
Kernelemente von Religionen umfassen oft:
- Dogma: Grundlegende Glaubenssätze und Lehren, die als wahr und verbindlich gelten und oft von Gründern oder heiligen Schriften stammen.
- Moral: Ein System von Werten und Normen, das auf dem Dogma basiert und das richtige Verhalten vorgibt.
- Liturgie (Ritus): Eine festgelegte Ordnung von Zeremonien, Gebeten und rituellen Handlungen, die von Gläubigen praktiziert werden.
Beispiele für große Religionssysteme:
- Westliche Traditionen: Christentum (mit Hauptkonfessionen wie Katholizismus, Orthodoxie und Protestantismus).
- Östliche Traditionen: Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus.
Kulturelle Großräume der Welt
Die Welt lässt sich in verschiedene kulturelle Großräume einteilen, die jeweils durch spezifische historische, religiöse und soziale Merkmale geprägt sind. Zu den wichtigsten gehören:
- Indischer Kulturraum: Ein Schmelztiegel, geprägt von bedeutenden religiösen Traditionen wie Hinduismus, Buddhismus und Islam.
- Chinesischer Kulturraum: Eine der ältesten Hochkulturen der Welt, beeinflusst von Philosophien und Religionen wie Taoismus, Konfuzianismus, Buddhismus und lokalen Glaubenssystemen.
- Arabisch-Islamischer Kulturraum: Entstand ab dem 7. Jahrhundert mit der Expansion des Islam und der arabischen Sprache und Kultur.
- Europäischer Kulturraum: Geprägt von einer Vielfalt an Völkern, historisch oft durch das Christentum verbunden und heute eine bedeutende politische und wirtschaftliche Einheit.
- Subsahara-Afrika (oft als Schwarz-Afrika bezeichnet): Zeichnet sich durch eine immense kulturelle und ethnische Vielfalt aus, mit einer breiten Palette an traditionellen Religionen, Sprachen und Gesellschaftsformen.
- Südostasien und Ozeanien: Eine Region von außerordentlicher kultureller, sprachlicher und ethnischer Diversität.
- Lateinamerikanischer Kulturraum: Entstand ab dem 16. Jahrhundert durch die Kolonisierung durch Spanien und Portugal. Er ist stark von der europäischen Kultur geprägt, weist aber auch indigene und afrikanische Einflüsse auf (letztere bedingt durch den transatlantischen Sklavenhandel).
Mechanismen der kulturellen Verbreitung
Kulturelle Merkmale, Ideen und Praktiken verbreiten sich international durch verschiedene Mechanismen, auch kulturelle Diffusion genannt. Die vier Hauptarten sind:
- Migration: Menschen bringen ihre Kultur mit, wenn sie in neue Gebiete ziehen.
- Massenmedien: Fernsehen, Internet, Filme und Musik verbreiten kulturelle Inhalte global.
- Kolonisierung: Die Kultur der Kolonialmacht wird oft der kolonisierten Bevölkerung aufgezwungen oder von ihr übernommen.
- Handelswege: Der Austausch von Gütern geht oft mit dem Austausch von Ideen und kulturellen Praktiken einher.