Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts: Expressionismus, Konstruktivismus und Post-60er Skulptur
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Expressionismus: Stimmung und Technik
Der Expressionismus umfasst eine Reihe von Künstlern, die eine ähnliche Stimmung in der Behandlung ihrer Themen zeigen. Betont wird die Bedeutung des Eindrucks, den das Werkzeug auf dem Material hinterlässt (der „Staatsstreich“, der Prozess). Im Fokus steht die Interpretation der menschlichen Gestalt, die jedoch in jedem Fall absolut persönlich ist, oft unter Berufung auf allgemeine Konzepte wie Einsamkeit, Wut oder das Fleischliche.
Wichtige Vertreter des Expressionismus
- Alberto Giacometti: Hatte eine frühe surrealistische Periode.
- Marino Marini: Verwendete regelmäßig das gleiche Thema, den Mann auf dem Pferd.
- Georg Baselitz: Arbeitet hauptsächlich in Holz.
Konstruktivismus: Architektur und Montage
Der Konstruktivismus ist eine Bewegung, die fast architektonische Lösungen verfolgt und eine neue Kategorie von Kunst schafft, die zwischen Modell, ephemerer Skulptur und Architektur angesiedelt ist. Die Montage wird dabei als Schlüsseltechnik des gesamten Jahrhunderts verwendet. Tatlins Modell des Turms der Dritten Internationale verkörpert diesen Geist der Erneuerung und des Utopischen.
Neue Ausdrucksformen der Skulptur seit den 1960er Jahren
Seit den 1960er Jahren präsentiert die Skulptur neue, sehr heterogene Ausdrucksformen. Hervorzuheben sind:
Visuelle Medien und Video-Kunst
Foto und Film verschmelzen in der Form des Videos. Video verbindet das statische Bild mit dem bewegten Bild und der Projektion im dreidimensionalen Raum.
Installation und Environment (Umweltkunst)
Die Formen der Skulptur überschreiten ihre klassischen Grenzen. Der poetische Diskurs nimmt im realen Raum Gestalt an, den der Betrachter durchwandert und teilt.
Aktionskunst, Happenings und Performance
Diese Aktivitäten werden oft in Lehrbüchern der Bildhauerei behandelt. Das Happening (eine formale Mischung aus Theater, Installation und Environment) beinhaltet die Entwicklung einer Reihe geplanter Aktionen. Sie hinterlassen oft keine Spuren außer dem Verbrauch der verwendeten Materialien und können nicht die bereits geleistete Arbeit durch Verdünnung ersetzen. Aus Happenings und Aktionen entstehen die Performances.
Pop Art: Massenkultur und Realität
Die Pop Art gilt als unverblümte und starke Widerspiegelung der Realität, die die Anliegen der Gesellschaft aufzeigt, ohne sie zu idealisieren. Sie übernimmt die großen Symbole der Massenkultur und bricht die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur auf.
Land Art: Natur als Alternative zum Konsum
Die Land Art entstand in den 1960er Jahren. Künstler suchten damit eine Kunstform als Alternative zum modernen Konsum und Lebensstil zu schaffen. Land Art Werke können nicht gekauft werden, da sie aus natürlichen Materialien ohne großen Wert bestehen und im Laufe der Zeit zerfallen.
Schlüssel zum Verständnis der Land Art
- Rückkehr zur Natur: Die Natur wird als Raum für künstlerisches Handeln und als Ort der Verortung gesehen.
- Wiederherstellung: Die durch menschliches Handeln verlorene Natur soll in einem positiven Sinne wiederhergestellt werden.
- Materialität: Die Materialien sind die Werkstoffe selbst, die vor Ort eingesetzt werden: der eigene Boden, Steine, Blitz (als Phänomen) etc.
- Kritik am Kunstmarkt: Künstler nehmen eine aktive Haltung ein, um das Kunsthandelssystem zu bekämpfen. Ihre Werke sind keine Konsumgüter und sollen nicht von Dauer sein.