Künstler, Architekten und Kunstströmungen der Moderne
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Zaha Hadid: Visionäre Architektin (1950–2016)
- Britische Architektin irakischer Herkunft.
- Brach radikal mit konventionellen Bauformen.
- Ihre Entwürfe sind Visionen, die in die Zukunft weisen.
- Sie sah sich nicht primär als Dekonstruktivistin, sondern wollte mit ihrer avantgardistischen Baukunst die Auflösung des Raumes und zugleich eine neuartige Definition seiner realisierten Form signalisieren.
- Legte Wert auf Funktionalität, die sich in flexiblen, fließenden Raumgliederungen ausdrückt.
- Bekannte Werke: MAXXI in Rom, Italien; Innovation Tower in Hongkong.
Dekonstruktivismus: Eine internationale Kunstbewegung
- Eine jüngere internationale Bewegung.
- Struktur und Form werden simultan einer Destruktion und einer erneuten Konstruktion unterzogen.
- Kennzeichnend ist der Zusammenstoß des Unharmonischen (unvermittelter Zusammenstoß von Materialien, Richtungen, Räumen), die Auflösung gewohnter statischer Verhältnisse sowie die Ablehnung des rechten Winkels zugunsten dynamischer Diagonalen, überraschender Ansichten und Raumöffnungen.
- Eine Auflehnung gegen das Traditionelle.
Neue Sachlichkeit: Kunst in der Weimarer Republik
- Eine Kunstströmung der Weimarer Republik.
- Löste den Expressionismus ab.
- Der Stil betonte Nüchternheit.
- Eine Besinnung auf die kühle, sachliche und objektive Darstellung der Dinge, so wie sie sind.
- Wunsch nach einer realistischen, objektiven Darstellung der Grausamkeit des Krieges.
- Thematisierung der sozialen und politischen Probleme der damaligen Zeit.
- Die Bewegung wurde durch Hitler beendet: Künstler gingen ins Exil, Werke wurden zerstört, da sie politische Meinungen enthielten, die dem Nationalsozialismus widersprachen.
Oscar Niemeyer: Meister der organischen Architektur (1907–2012)
- Brasilianischer Architekt.
- Bevorzugte nicht nur Sichtbeton, sondern auch organische Formen mit Rundungen und Bögen; lehnte rechteckige Winkel ab.
- Hatte eine Abneigung gegen lebensfeindliche Zweckbauten.
- Seine Bauten sind für einen expliziten Platz entworfen und lassen sich nicht vervielfältigen.
- Bekannte Werke: Kathedrale von Brasília, Rio de Janeiro, Brasilien; Palácio da Alvorada, Brasília.
Andy Warhol: Ikone der Pop-Art (1927–1987)
- Amerikanischer Maler, Fotograf und Filmemacher.
- Mitbegründer der Pop-Art, die triviale Motive und realistische, klar definierbare Objekte aus dem Alltag mit einer einfachen und klaren Farbgebung darstellte.
- Fertigte mithilfe von Siebdruck Alltagsgegenstände wie Suppendosen an und konfrontierte den Betrachter mit vertrauten Objekten in einer künstlichen, poppigen Welt.
- Bekannte Werke: „Heinz Tomato Ketchup Box“ (1964), „Green Coca-Cola Bottles“, „Triple Elvis“.
Die Entwicklung des Kunstbegriffs: Von Handwerk zur Moderne
- Entstand in einem langen Prozess in Europa.
- In der Antike und im Mittelalter galt Kunst als 'lehrbares Handwerk'.
- Seit dem 14. Jahrhundert galt Kunst als Dichtung, Musik, Malerei, Bildhauerei und Architektur.
- Man begann, über den Kunstbegriff nachzudenken und ihn zu definieren.
- Bis zur Renaissance hatte die Religion die Aufgabe, zu bestimmen, was Kunst ist und was nicht.
- Nach der Säkularisierung (Entzug der Macht der Kirche) hatte Kunst die Aufgabe der 'Darstellung des Schönen und Wahren' sowie der 'sittlich-moralischen Bildung'.
- Kunstwerke der Antike waren vor allem plastische Kunst.
- Die Künstler galten als schöpferische Persönlichkeiten, als Genies.
- In der Moderne, beginnend im 19. Jahrhundert, wurden ästhetische Regeln von Künstlern und Akademien zunehmend in Frage gestellt.
- Im Jahr 1863 reichten viele Künstler Werke ein, die nicht mit den akademischen Regeln übereinstimmten und daher abgelehnt wurden. Darunter war Édouard Manets „Frühstück im Freien“, das wegen seiner akademiefernen, unkonventionellen Malweise und des vermeintlichen Verstoßes gegen die 'guten Sitten' kritisiert wurde. Heute sind seine Kunstwerke unumstritten.
Konzeptkunst: Die Idee im Vordergrund
- Nicht das Werk an sich steht im Zentrum, sondern die abstrakte Idee dahinter (das Konzept).
- Das Werk vermittelt die Idee oder das Konzept des Künstlers.
- Verabschiedet das klassische Künstlerbild, bei dem das Werk im Vordergrund steht und der Künstler nur sekundär als Schöpfer im Hintergrund agiert.
- Die Konzeptkunst fordert den Betrachter heraus; er muss sich damit auseinandersetzen, sonst bleibt das Werk ihm verschlossen.
- Beispiel: Ayşe Erkmen: „Shipped Ships“ (2001).
- Ein chinesisches Schiff war in Berlin, um die Kultur symbolisch zu 'verschiffen'.