La Celestina: Analyse eines spanischen Literaturklassikers

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Ein Meisterwerk der spanischen Literatur

Es ist eines der Meisterwerke der spanischen Literatur, das Ende des fünfzehnten Jahrhunderts verfasst wurde und seinen größten Erfolg im sechzehnten Jahrhundert erreichte.

Die umstrittene Autorenschaft

Es gibt Streit über die Autorenschaft, wobei heute die Theorie der zwei Autoren am weitesten verbreitet ist:

  • Ein unbekannter Autor soll den ersten Akt verfasst haben.
  • Fernando de Rojas schrieb den Rest des Werkes.

Titel und Gattungsbezeichnung

In frühen Ausgaben trug das Werk den Titel Comedia de Calisto y Melibea, doch im sechzehnten Jahrhundert wurde er zu Tragicomedia de Calisto y Melibea geändert.

Handlung und tragisches Ende

Calisto, ein junger Edelmann, verliebt sich in Melibea, die seine Gefühle zunächst zurückweist. Durch seine Diener Sempronio und Pármeno beauftragt Calisto die Kupplerin Celestina, Melibeas Herz mit ihren Täuschungen und Zaubersprüchen zu gewinnen. Celestina gelingt es, Melibea für Calisto zu gewinnen, wird aber von Sempronio und Pármeno getötet, als sie ihren Anteil an der Belohnung einfordert und dieser ihr verweigert wird. Später stirbt Calisto bei einem nächtlichen Treffen mit Melibea, als er versucht, seinen Dienern zu Hilfe zu eilen, indem er eine Leiter hinabsteigt. Auch die Diener sterben, da sie hingerichtet werden. Am Ende des Werkes findet sich der berühmte Monolog von Pleberio, Melibeas Vater, in dem er sich über das Schicksal und den Verlust seiner Tochter beklagt.

Die Debatte um das Genre

Die Zuordnung des Werkes zu einem bestimmten Genre ist ebenfalls umstritten. Einige Interpretationen sind:

  • Drama: Die Charaktere stehen im Vordergrund, und der Erzähler tritt nicht direkt in Erscheinung.
  • Roman: Der Dialog dominiert, und das Werk spielt eine Vorreiterrolle bei der Verwendung des Monologs.
  • Komödie: Es weist humorvolle Elemente, eine unbestimmte Dauer der Ereignisse, Antiklerikalismus und Handlungen an verschiedenen Orten auf.

Sprachliche Besonderheiten und Stil

In der Sprache der Charaktere lassen sich drei Hauptmodalitäten erkennen:

  • Der Dialog: Lange, rhetorische Passagen wechseln sich mit kurzen Wortwechseln ab.
  • Der Monolog: Wird meist verwendet, wenn Charaktere allein sind und ihre Ängste und Gedanken offenbaren.
  • Die Aparte (Beiseite-Sprechen): Dient oft als humoristisches Element, aber nicht ausschließlich.

Die Thematik der Liebe: Parodie und Leidenschaft

Die Darstellung der Liebe im Werk ist eine Parodie auf die höfische Liebe. Sie wird oft ins Lächerliche gezogen, beispielsweise wenn Calisto seinen Dienern von seinen Liebschaften erzählt, die er durch eine Vermittlerin hatte, was Melibeas Figur herabwürdigt. Die Kupplerin Celestina setzt Magie ein und ruft sogar den Teufel an, um Melibea verliebt zu machen. Die Liebe wird als eine Art Wahnsinn dargestellt, wie Melibeas Selbstmord nach der Nachricht vom Tod ihres Geliebten zeigt. Zudem wird deutlich, dass Liebe nicht mehr nur als etwas Zartes und Geistiges behandelt wird, sondern auch mit einem starken Hauch von sexueller und körperlicher Begierde charakterisiert ist.

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