La Celestina: Charaktere, Themen und Gesellschaftskritik
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Charaktere in La Celestina
In La Celestina existieren zwei Welten nebeneinander: die der Herren und die der Knechte. Beide Welten vermischen sich, und Celestina fungiert als Vermittlerin zwischen ihnen. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Gruppen und die Dominanz des Geldes, des Zinses und des materiellen Genusses gegenüber spirituellen Werten spiegeln eine Gesellschaft in der Krise wider. Die Charaktere weisen eine psychologische Tiefe auf und sind mit Leben ausgestattet (Fernando de Rojas).
Die Herren
- Calisto: Ein junger, reicher Adliger, der sich leidenschaftlich in Melibea verliebt. Er lebt einsam, ohne familiäre Bindungen, und ist nur auf sein eigenes Interesse und seine Leidenschaft fokussiert. Er erweist sich als willkürlich.
- Melibea: Eine schöne und zunächst tugendhafte junge Frau aus reichem Hause. Sie lehnt Calisto zunächst ab, erliegt aber schließlich seiner Liebe. Ihre anfängliche Ablehnung ist eine Manifestation des Ehrbegriffs, doch als sie sich der Liebe hingibt, tut sie dies mit Stärke und Energie. Sie lügt, um ihre Liebe zu verbergen, und durchläuft im Laufe des Werkes eine Transformation von naiver zu selbstbewusster Frau.
- Pleberio: Melibeas Vater, ein reicher Kaufmann, der sich um die Erziehung seiner Tochter kümmert. Er versucht, Melibea nach dem Tod von Calisto zu trösten und aufzumuntern.
Die Mittler und Diener
- Celestina: Die zentrale Figur, die die anderen Charaktere miteinander verbindet. Sie ist intelligent, widerstandsfähig und übt viele Berufe aus. Sie schmiedet sorgfältige Pläne, doch ihre Gier führt sie in den Tod. Ihre einzige Sorge ist es, ihre Arbeit gut zu machen, ohne moralische Bedenken.
- Sempronio: Calistos Diener. Er ist gierig und materialistisch und schlägt seinem Herrn Celestinas Dienste vor. Er wird zum Komplizen der Kupplerin.
- Pármeno: Zunächst ein treuer Diener, der Calisto vor Celestina warnt. Er widersteht ihren Verlockungen, erliegt aber schließlich der Liebe zu Areúsa und den überzeugenden Worten von Sempronio.
- Elicia und Areúsa: Celestinas Schülerinnen. Elicia versucht, ihre Schönheit zu maximieren. Areúsa vergleicht sich mit Melibea und ist überzeugt, dass alle Menschen gleich sind und dass es die Taten und nicht das Blut sind, die eine Person tugendhaft machen.
- Lucrecia: Melibeas Dienerin. Anfangs warnt sie Melibea vor Celestina, verbirgt aber am Ende ihre Treffen mit Calisto.
- Centurio: Ein Diener von Calisto, der als Grobian dargestellt wird.
Die neuen Diener verachten ihre Herren, da sie wissen, dass der Dienst ihnen ermöglicht, aufzusteigen, und dass sie kein Geld haben, um sich Sicherheit zu verschaffen.
Themen in La Celestina
La Celestina spiegelt die neue Gesellschaft des späten 15. Jahrhunderts wider. Die Hauptthemen sind:
- Liebe: Das Hauptthema, das zunächst als Imitation und Parodie der höfischen Liebe dargestellt wird, aber bald der fleischlichen Lust weicht.
- Tod: Eng verbunden mit Liebe, Leidenschaft und ungezügelter Gier, die zum Mord an Celestina führt.
- Vergänglichkeit des Lebens: Das Werk ist reich an Anspielungen auf die Flüchtigkeit des Vergnügens und des Lebens. Es zeigt eine hohe Dosis an Pessimismus.