La Celestina: Struktur, Charaktere und Themen

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La Celestina: Eine Analyse von Struktur, Charakteren und Themen

Struktur

La Celestina ist ein Werk im Dialog (ohne Erzähler) mit dramatischem Charakter, konzipiert, um laut gelesen zu werden, auch wenn es wahrscheinlich nicht für die Aufführung gedacht war. Das Buch ist in 21 Akte unterteilt. Der erste Akt ist anonym, die übrigen wurden von Fernando de Rojas, einem Toledaner jüdischer Herkunft, geschrieben.

Handlungsübersicht:

  • Ansatz (Akt I): Calisto, ein junger Adliger, verliebt sich unsterblich in Melibea. Verzweifelt über ihre Zurückweisung, sucht er auf Anraten seines Dieners Sempronio die Hilfe der alten Kupplerin Celestina. Sempronio und Celestina, zu denen sich später Pármeno, ein weiterer Diener Calistos, gesellt, verbünden sich, um aus der Situation finanziellen Gewinn zu schlagen.
  • Entwicklung (Akte II-XVIII): Celestina nutzt ihre Überredungskunst und einen Zauber, um Melibeas Liebe zu Calisto zu erwecken. Die beiden jungen Leute arrangieren ein Treffen. Sempronio und Pármeno fordern von Celestina ihren Anteil an der Beute: eine Goldkette, die Calisto ihr gegeben hat. Als sie sich weigert, töten sie sie und werden hingerichtet. Es folgt eine erotische Begegnung zwischen den Liebenden.
  • Ausgang (Akte XIX-XXI): Calisto stirbt versehentlich, als er von der Mauer von Melibeas Garten fällt. Sie begeht Selbstmord, nachdem sie ihrem Vater Pleberio alles gestanden hat. Das Stück endet mit einem langen Klagegesang Pleberios vor der Leiche seiner Tochter.

Charaktere

Herren:

  • Calisto: Ein launischer und ungeduldiger junger Mann, dessen Worte und Verhalten Parodien der höfischen Liebe sind. Seine Leidenschaft für Melibea ist fast ausschließlich fleischlich.
  • Melibea: Eine junge und schöne Frau, die sich ebenfalls der erotischen Leidenschaft hingibt. Wie ihr Selbstmord zeigt, liebt sie Calisto jedoch mit Leib und Seele.
  • Pleberio und Alisa: Melibeas Eltern, die nichts von der Liebe ihrer Tochter ahnen.

Bedienstete:

  • Sempronio und Pármeno: Calistos Diener, deren Motivation die Gier ist. Sempronio ist Calistos Vertrauter. Pármeno ist zwar jung, verachtet ihn aber zunächst und bleibt loyal, wird aber durch das Angebot der Prostituierten Areúsa, die von Celestina vermittelt wird, korrumpiert.
  • Tristán und Sosia: Diener, die Calisto nach dem Tod von Sempronio und Pármeno aufnimmt.

Die Randwelt:

  • Celestina: Intelligent, manipulativ, dominiert die anderen Charaktere. Sie war in ihrer Jugend eine Prostituierte und ist jetzt Hexe und Kupplerin.
  • Elicia und Areúsa: Nachfolgerinnen von Celestina und Geliebte von Sempronio bzw. Pármeno.

Themen

La Celestina präsentiert eine sehr pessimistische Weltsicht, in der die Menschen Sklaven oder Opfer ihrer niedrigsten Leidenschaften sind. Die Leidenschaften, die ihre Hauptfiguren bewegen, sind vor allem:

  • Gier: Sie führt zum Tod von Celestina, Sempronio und Pármeno.
  • Gier: Sie ist die Ursache für die Korruption Pármenos.

Das Verhalten fast aller Charaktere – mit Ausnahme von Melibeas Reaktion – folgt keinen edlen Motiven. La Celestina zeigt daher eine chaotische Welt, in der Tod, Verrat und Gewalt die persönlichen Beziehungen bestimmen.

Die Cancioneros

Lyrische Gedichte in kastilischer Sprache wurden in Sammlungen namens "Cancioneros" (z.B. *Cancionero de Baena*, *Cancionero General*) zusammengestellt. Die Dichter, die zu dieser "Cancionero-Poesie" gehörten, waren meist Adlige. Zu ihnen gehören der Marqués de Santillana (1398-1458), Juan de Mena (1411-1456) und Jorge Manrique (ca. 1440-1479).

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