La Regenta von Clarín und die Romantik in Spanien

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La Regenta: Ein Meisterwerk des 19. Jahrhunderts

Leopoldo Alas Clarín und sein bedeutendster Roman

"La Regenta" ist der erste und bedeutendste Roman von Leopoldo Alas Clarín, geboren in Zamora und Professor für Recht in Oviedo, wo er bis zu seinem Tod lebte. Neben diesem Meisterwerk, das als einer der Höhepunkte des spanischen Romans im 19. Jahrhundert gilt, schrieb er nur einen weiteren Roman, "Su único hijo", und einige Erzählungen, darunter "Adiós, Cordera". Clarín war auch als Literaturkritiker in der Presse seiner Zeit tätig.

Ein Skandal in Oviedo: Die Handlung von La Regenta

Die Veröffentlichung von "La Regenta" in Barcelona löste einen Skandal aus, besonders in Oviedo, da Clarín die Gesellschaft grausam und schonungslos seziert. Keiner der Charaktere scheint edle Motive zu haben. Der Bischof von Oviedo verfasste sogar einen Hirtenbrief gegen Clarín. Das Werk behandelt das Thema Ehebruch.

Die Charaktere und die Handlung

Die Handlung spielt in Vetusta (ein fiktives Oviedo), wo Ana Ozores, die mit dem ehemaligen Regenten der Audiencia, Víctor Quintanar, verheiratet ist, einem unbeholfenen und sanften Mann, der viel älter ist als sie, lebt. Ana fühlt sich einsam und wird von dem Don Juan Álvaro Mesía umworben. D. Fermín de Pas, ein ehrgeiziger Kanoniker, verliebt sich ebenfalls in Ana und wird zu Mesías unaussprechlichem Rivalen. Ein großes Panorama von Nebenfiguren vervollständigt das menschliche Bild des Romans. Ana schwankt zwischen erotischer Versuchung und religiöser Inbrunst, bis sie schließlich die Ablehnung von Vetusta erfährt. Clarín benutzt Vetusta als Symbol für Vulgarität, Ignoranz und Heuchelei. Er zeichnet ein grausames Bild der spanischen Provinz und ihrer herrschenden Klassen.

Das romantische Drama

Das romantische Drama zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Häufung von Handlungen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten.
  • Bedeutung des Themas der Liebe, die der Existenz Sinn verleiht und gleichzeitig eine unerschöpfliche Quelle des Elends ist.
  • Einsame und rebellische Männer und idealisierte Frauenfiguren.
  • Suche nach reizvollen Schauplätzen: stimmungsvolle Orte (Friedhöfe...), Geräusche (Donner, Glocken...), Beleuchtung (Licht- und Dunkelkontraste).
  • Wechsel von Vers und Prosa.

Wichtige Werke:

  • "Los amantes de Teruel" von Hartzenbusch
  • "Don Álvaro o la fuerza del sino" vom Duque de Rivas
  • "Don Juan Tenorio" von José Zorrilla

Die romantische Prosa in Spanien

Historischer Roman und Costumbrismo

Die wichtigsten Erscheinungsformen der romantischen Prosa in Spanien sind der historische Roman und der Zeitungsartikel (auch Costumbrismo genannt). Der Aufstieg des historischen Romans hängt mit dem Wunsch zusammen, der Gegenwart zu entfliehen. Das repräsentativste Werk ist "El Señor de Bembibre" von Enrique Gil y Carrasco.

Mariano José de Larra: Ein kritischer Geist

Der bedeutendste Autor von Zeitungsartikeln ist Mariano José de Larra. In seinen Artikeln finden wir eine umfassende kritische Analyse der spanischen Gesellschaft seiner Zeit. Die Sorge um die Realität Spaniens in allen Bereichen (Politik, Kultur, Wirtschaft...) macht Larra zum Erben der Aufklärer des 18. Jahrhunderts und zum Vorläufer der Generation von 98.

Larras Artikel basieren auf einer Erzählung in der ersten Person, aus der allgemeine Überlegungen abgeleitet werden. Humor und Pessimismus stehen nebeneinander. Seine Artikel lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

  • Costumbrismo: (z.B. "Vuelva usted mañana") Hier prangert er einige Übel der spanischen Gesellschaft an: Ignoranz, schlechte Bildung, Faulheit, übermäßige Bürokratie... Larra fordert die Modernisierung des Landes und seine Öffnung für die europäische Kultur.
  • Politik: Kritik an der absoluten Monarchie, den Karlisten und der Zensur.
  • Literatur: Stellungnahmen zu literarischen Werken seiner Zeit.

Larra: Ein romantischer Liberaler

Mariano José de Larra, geboren in Madrid, ist der Prototyp des romantischen Liberalen. Er wurde für seine Zeitungsartikel bekannt, die er unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte. In ihnen äußerte er seine Ideologie: Freiheit in Literatur und Kunst, in Industrie und Handel sowie im Bewusstsein. Nach einer tiefen politischen und sentimentalen Desillusionierung beging Larra in Madrid Selbstmord.

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