Ländliche Räume Spaniens: Geografie, Demografie & Agrarstruktur
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Ländliche Gebiete: Definition und Merkmale
Ländliche Gebiete sind Regionen, in denen landwirtschaftliche Tätigkeiten wie Viehzucht und Forstwirtschaft ausgeübt werden.
Physische Faktoren und Umweltbedingungen
Die Landwirtschaft in Spanien ist stark von der physischen Umwelt abhängig, die oft nicht günstig ist. Das Relief Spaniens weist eine durchschnittliche Höhe von 600 Metern auf und ist von Steigungen geprägt, die reichlich Erosion verursachen und die Mechanisierung erschweren. Das Klima ist oft ungünstig, mit unregelmäßigen Niederschlägen, extremen Temperaturen und Trockenheit, was zu einer schlechten Bodenqualität führt.
Agrarstruktur: Tradition und Moderne
Die traditionelle Agrarstruktur Spaniens war durch eine Vielzahl von kleinen und großen Grundbesitzen gekennzeichnet, eine geringe technologische Entwicklung und eine Produktion, die hauptsächlich für den Eigenbedarf und lokale Märkte bestimmt war. Die ländliche Bevölkerung war oft arm und überaltert.
Heutzutage beobachten wir eine erhöhte Betriebsgröße, eine Intensivierung der Produktion, technologischen Fortschritt und eine stärkere Ausrichtung auf den liberalisierten Weltmarkt.
Demografischer Wandel im ländlichen Raum
Die ländliche Bevölkerung hat abgenommen. Die Hauptursache hierfür ist die Landflucht, die durch Mechanisierung und geringe Einkommen ausgelöst wurde und die Bevölkerung in städtische und industrielle Gebiete zog. Die Wirtschaftskrise hat jedoch die Bedeutung des ländlichen Raums wieder etwas erhöht.
Die Folgen dieses Wandels sind die Abwanderung der jüngeren Bevölkerung und eine zunehmende Alterung der ländlichen Bevölkerung. Für die kommenden Jahre wird ein weiterer Bevölkerungsrückgang erwartet, obwohl eine leichte Verjüngung durch junge Menschen, die Schwierigkeiten haben, Arbeit in den Städten zu finden, und durch EU-Subventionen begünstigt werden könnte.
Veränderungen in Betriebsstruktur, Eigentum und Grundbesitz
Der ländliche Raum ist in Parzellen organisiert, die Landstriche begrenzen. Je nach ihren Grenzen können diese Parzellen offen oder geschlossen, regelmäßig oder unregelmäßig, sowie klein, mittel oder groß sein.
Der landwirtschaftliche Betrieb
Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein wirtschaftlicher Begriff, bei dem der Erzeuger einen Ertrag erzielt. In Spanien ist die Anzahl der Betriebe gesunken, während ihre durchschnittliche Größe zugenommen hat.
Eigentum und Grundbesitz
Eigentum ist ein juristischer Begriff, der sich auf den Eigentümer des Grundstücks bezieht. Die durchschnittliche Größe des Eigentums hat zugenommen, da die Anzahl der Kleinbauern abgenommen hat.
Großgrundbesitz (über 100 ha)
Großgrundbesitze sind in Regionen wie Andalusien, Extremadura und Kastilien-La Mancha verbreitet. Sie zeichnen sich durch niedrige Erträge, extensive Bewirtschaftung und eine große Anzahl von Arbeitern aus.
Kleinbetriebe (unter 10 ha)
Kleinbetriebe dominieren im Norden der Halbinsel und in der Region Valencia. Die Landwirtschaft ist hier aufgrund niedriger Einkommen oft nicht wettbewerbsfähig.
Besitzverhältnisse (Nutzungsrechte)
Die Besitzverhältnisse beschreiben den Grad der Verfügungsgewalt über das Land. Sie sind:
- Direkt: Wenn Eigentümer und Bewirtschafter dieselbe Person sind.
- Indirekt: Wenn der Eigentümer sein Land einer anderen Person gegen einen Teil der Ernte überlässt.
Transformationen in Techniken und Agrarsystemen
Technische Änderungen
Wichtige technische Änderungen umfassen:
- Mechanisierung der Landwirtschaft
- Nutzung der genetischen Selektion von Saatgut
- Einsatz von chemischen Düngern und Pestiziden
- Weitere technologische Fortschritte
Veränderungen in den Agrarsystemen
Die Hauptveränderung in den Agrarsystemen ist die Intensivierung der Produktion, um höhere Erträge zu erzielen und den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.