Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei & Forst in Spanien
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GAP in Spanien
Um der Europäischen Union beizutreten, wurden in Spanien große Anstrengungen unternommen, um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors zu steigern und bessere Produkte zu erzeugen.
Spaniens Beitritt fiel mit Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zusammen. Die GAP führte Produktionsquoten ein, welche die Produktion der Mitgliedsländer begrenzten und die Preise für Agrarerzeugnisse beeinflussten. Diese Maßnahmen waren für die spanische Landwirtschaft teilweise nachteilig, da einige Landwirte gezwungen waren, ihre Betriebe aufzugeben, weil sie nicht mehr rentabel waren.
Der EU-Beitritt brachte den spanischen Landwirten jedoch auch Vorteile: Sie erhielten Finanzhilfen für die Produktion und hatten leichteren Zugang zum europäischen Binnenmarkt, wo sie ihre Produkte verkaufen konnten. Sie profitierten auch von Handelsabkommen, die die Europäische Union mit Ländern außerhalb der EU abschloss.
Als Folge der Veränderungen in der GAP werden bei der Vergabe von Zuschüssen nun auch die Größe der Betriebe und bestimmte Praktiken (im Bereich Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit, Tierschutz usw.) berücksichtigt. Daher müssen spanische Landwirte ihre Betriebsgewohnheiten anpassen, um finanzielle Unterstützung gemäß diesen Anforderungen zu erhalten.
Viehzucht
Die Viehzucht ist in Spanien ein wichtiger Wirtschaftszweig. Sie macht etwa 40% des Wertes der landwirtschaftlichen Produktion aus.
Früher dominierte die extensive Tierhaltung (oft in Verbindung mit Olivenhainen und Weizenfeldern), die unabhängig von Getreidefeldern war. Heute ist die intensive Tierhaltung am wichtigsten. Industrielle Betriebe erfordern erhebliche Investitionen, erzielen aber dank dieser Investitionen hohe Erträge und eine effiziente Produktion.
Spanische Viehzuchtbetriebe befinden sich oft in der Nähe großer Städte. Spanien hat einen bedeutenden Viehbestand. Im Jahr 2004 stand es bei Schweinen an zweiter Stelle in der EU und hatte auch eine große Rinderpopulation. Bei Geflügel (Eier- und Fleischproduktion) lag es an dritter Stelle. Heute gewinnt auch die Imkerei an Bedeutung.
Fischerei
Spanien ist eine der wichtigsten Fischereinationen der Welt. Es hat die größte Fischereiflotte in Europa und ist nach Japan der zweitgrößte Fischkonsument der Welt.
Sowohl die traditionelle Fischerei als auch die industrielle Fischerei sind vertreten. Spaniens Kontinentalschelf ist jedoch schmal, sodass die heimischen Fänge nicht ausreichen, um den nationalen Verbrauch zu decken. Daher sind Fischereiabkommen mit anderen Ländern sehr wichtig.
Die Aquakultur hat zugenommen, insbesondere die Zucht von Arten wie Wolfsbarsch, Goldbrasse und Steinbutt.
Forstwirtschaft
Die Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der jedoch durch Waldbrände bedroht ist. Schnell wachsende Baumarten wie Kiefer und Eukalyptus wurden dank Aufforstungskampagnen stark verbreitet. Diese Arten werden am häufigsten genutzt.