Landwirtschaftliche Betriebe: Struktur, Merkmale & Bedeutung

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Definition und Rolle von Organisationen

Organisationen sind bewusst konstruierte soziale Einheiten, die spezifische soziale Zwecke verfolgen. Sie bilden ein System, das aus individuellen Prozessen oder einer bestimmten Struktur innerhalb eines Kontextes besteht. Dieses System ermöglicht die teilweise Kontrolle von Ressourcen und agiert auf der Grundlage gemeinsamer Werte.

Drei Hauptelemente prägen diese Organisationen:

  • Ziele: Sie repräsentieren die Absichten, die von allen Beteiligten (Bürgern und Gruppen) in der Organisation verfolgt und verwirklicht werden.
  • Mittel: Dies sind die materiellen und immateriellen Ressourcen, die direkt zur Verfügung stehen und je nach Funktion und Verfügbarkeit variieren können.
  • Werte: Sie beschreiben die angestrebten zukünftigen Zustände, die die Organisation erreichen oder aufrechterhalten möchte. Sie leiten die individuellen Prozesse bei der Nutzung der Ressourcen und der Durchführung von Handlungen, die bestimmte Anpassungen oder Änderungen erfordern.

Die Unternehmensorganisation ist eine spezifische Art von Zelle innerhalb der Gesellschaft. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Wohlstand und trägt maßgeblich zum Wachstum und zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Mitglieder bei.

Landwirtschaftliche Unternehmen: Besonderheiten und Merkmale

Ein landwirtschaftliches Unternehmen zeichnet sich durch seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung seiner Aktivitäten und seinen Bestand über die Zeit aus. Es ist eng mit der Natur des Geschäfts verwoben.

Die Eigenschaften landwirtschaftlicher Betriebe lassen sich in allgemeine und spezifische Merkmale unterteilen:

Allgemeine Merkmale landwirtschaftlicher Betriebe

Diese Aspekte sind unabhängig vom Standort und gelten allgemein für primäre Unternehmen, die in der Produktion tätig sind:

  • Abhängigkeit vom Klima

    Landwirtschaftliche Betriebe sind offene Systeme, die biologische Produktionsprozesse nutzen. Ihre Entwicklung hängt direkt oder indirekt von spezifischen Bedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur und Licht (Klima) ab. Dies birgt einen erheblichen Risikofaktor, da Klimarisiken in anderen Wirtschaftszweigen in diesem Ausmaß nicht vorkommen.

  • Boden als Produktionsfaktor

    Der Boden ist der wesentliche Faktor für die primäre Produktion. Seine Eigenschaften sind:

    1. Er ist naturbedingt an Klima und agrarökologische Bedingungen gebunden.
    2. Er ist eine begrenzte Ressource, deren horizontale Ausdehnung limitiert ist.
    3. Seine Nutzung unterliegt dem Gesetz des abnehmenden Ertrags.
    4. Er ist eine erschöpfbare Ressource, die ihre chemischen oder physikalischen Eigenschaften verlieren kann, wenn sie nicht nachhaltig bewirtschaftet wird. Eine übermäßige Nutzung sollte vermieden werden.
  • Vegetatives Wachstum und Produktionszyklen

    Dieses Merkmal bezieht sich auf die Fähigkeit von Pflanzen und Tieren, aufgrund ihrer genetischen Anlagen zu wachsen und ihre spezifischen Produktionszyklen zu durchlaufen.

  • Lange Produktionszyklen

    In der Landwirtschaft gibt es oft eine erhebliche zeitliche Verzögerung zwischen dem Einkauf von Vorleistungen, deren Bezahlung, der Umwandlung in Produkte, dem Verkauf und der Deckung der Kosten für den Neustart des nächsten Zyklus. Diese Zyklen sind in der Regel länger als in anderen Unternehmen.

  • Hohe Kapitalbindung

    Landwirtschaftliche Betriebe erfordern eine hohe Kapitalbindung für ihre primären Produktionsprozesse. Dies betrifft sowohl das Anlagekapital (z.B. Grund und Boden, Gebäude, Maschinen, Geräte, Werkzeuge, Tiere) als auch das Umlaufkapital, das für den Produktionszyklus immobilisiert ist und nach dessen Abschluss vollständig wiedererlangt werden sollte.

  • Schwierigkeit oder Unmöglichkeit der Langzeitlagerung

    Einige primäre landwirtschaftliche Produkte sind verderblich (z.B. Obst, Gemüse, Eier) und andere (z.B. Getreide) sind zwar länger haltbar, erfordern aber spezielle Lagerbedingungen und Nachbearbeitung, um sie über einen längeren Zeitraum zu konservieren.

  • Notwendigkeit der Integration in die Nahrungskette

    Der primäre Produzent ist das erste Glied in der agroindustriellen Kette. Sein Geschäft entwickelt sich innerhalb des sogenannten „Agrar- und Ernährungssystems“, das primäre Handlungen, Dienstleistungen oder eine Kombination aus primären, sekundären und tertiären Produktionsindustrien umfasst. Diese sind miteinander verbunden, um die Verarbeitung von Agrar- und Lebensmitteln in Echtzeit zu ermöglichen.

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