Lateinische Lyrik und Elegie: Ursprünge, Merkmale, Dichter

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Entwicklung und Merkmale der lateinischen Lyrik

Die lateinische Lyrik wird als literarische Gattung mit dem zweiten Jahrhundert v. Chr. durch den Zerfall von Theater und Epos relevant. Es gibt einen deutlichen Einfluss der griechischen Poesie, vor allem der alexandrinischen Lyriker.

Die Eigenart der lateinischen Lyrik verzichtet auf große epische Gedichte und bevorzugt kurze Kompositionen, die Gefühle von Liebe bis Hass sowie die Welt der kleinen Alltagsdinge widerspiegeln, was eine sehr sorgfältige Betrachtung erfordert.

Es gibt eine Progression hin zu Individualismus, Privatheit, Intimität und Subjektivität, was jedoch nicht das Aufgeben der alten metrischen Formen bedeutet.

Die „Poetae Novi“ und ihre Bedeutung

Als Präzedenzfall für die großen elegischen Lyriker gelten die „poetae novi“ (erstes Jahrhundert v. Chr.), die den metrischen Regeln und der hellenistischen griechischen Poesie folgen, mit großem Interesse an technischer Perfektion und Prosodie. Sie schreiben kurze Gedichte, die sich mit Themen wie Leben, Tod, Liebe und Hass befassen, allesamt als lebendige persönliche Erfahrungen, die Ausdruck der Gefühle des Dichters sind.

Die Elegie in der lateinischen Dichtung

Elegie: Griechische Wurzeln und römische Prägung

Innerhalb der Lyrik verdient die Elegie eine gesonderte Betrachtung. Ursprünglich als Nachahmung der hellenistischen griechischen Elegie, rein mythologischer und klassischer Dichtung, unterscheidet sich die römische Elegie jedoch durch den persönlichen Beitrag des Autors. Beide sind in elegischen Distichen (Hexameter und Pentameter) geschrieben und ähneln sich im Ausdruck von Gefühlen: Trauer, wenn der Tod oder die Liebe endet, oder Freude, wenn die Liebe in vollem Gange ist.

Es wird jedoch angenommen, dass die Themen und ihre Behandlung eher von der ländlichen und griechischen Lyrik, der Komödie oder sogar den alexandrinischen Epigrammen aufgrund ihrer erotischen und leidenschaftlichen Natur geerbt wurden.

Die römische Elegie: Liebe, Leid und Subjektivität

Die römische Elegie zeichnet sich dadurch aus, dass jeder Dichter seine eigene, konkrete und reale, imaginäre oder in einigen Fällen einer bestimmten Frau gewidmete Liebe erzählt. Die Elegie erhält somit eine subjektive, sehr persönliche, fast autobiografische Note. Es ist eine gefühlte und gelebte Liebe, die den Lebensinhalt des Dichters bildet, aber auch ein unerreichbares Ziel und eine unheilbare Krankheit, die immensen Schmerz verursacht, wenn die Liebe endet. Diese Krankheit, die den Dichter fast zur Verzweiflung treibt, macht die Elegie zu einer Poesie des Leidens.

Neben seiner eigenen Liebe oder verlorenen Liebe ist es das Hauptanliegen des elegischen Dichters, seine Gefühle in der schönsten literarischen Form und mit technischer Perfektion auszudrücken, wobei Form und Inhalt untrennbar miteinander verbunden sind.

Meister der lateinischen Elegie

Diese subjektive Liebespoesie, die Elegie, wurde von lateinischen Dichtern wie Catull, Tibull, Properz, Horaz oder Ovid perfektioniert.

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