Lazarillo de Tormes: Eine Analyse der sieben Verträge

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Erster Vertrag: Kindheit und der blinde Meister

Der erste Vertrag führt Lazarillo zu seiner Familie. Nach dem Tod seines Vaters lebt er mit seiner Mutter und seinem Stiefvater (einem Mauren) und tritt in den Dienst eines Meisters. Aus dieser neuen Ehe ging ein schwarzes Kind hervor. Später tritt Lazarillo in den Dienst eines blinden Bettlers. Diese Beziehung zu seinem ersten Meister hat den größten Einfluss auf Lazarillos Leben, da er von ihm lernt, klug zu sein und wie man sich Essen beschafft. Doch da der blinde Mann so geizig war und ihm kein Essen gab, verlässt Lazarillo ihn.

Zweiter Vertrag: Der geizige Geistliche

Sein zweiter Meister ist ein Geistlicher. Dieser ist jedoch, wie Lazarillo feststellt, noch gieriger als der Blinde. Diese Beziehung ist genauso oder noch gieriger als die vorherige und symbolisiert die Korruption des Klerus. Lazarillo bekam nur von Mäusen angenagtes Essen. Um Nahrung zu stehlen, täuscht er seinen Meister, indem er sich als Maus ausgibt. Schließlich verlässt er diesen Meister aus den gleichen Gründen wie den vorherigen.

Dritter Vertrag: Der falsche Knappe

Sein dritter Meister ist ein Knappe, der den falschen Schein wahrt. Der Knappe wollte reicher erscheinen, als er tatsächlich war. Das Überleben des Knappen hängt von Lazarillo ab, da dieser das Essen beschafft. Aufgrund der angesammelten Schulden muss der Knappe alles verpfänden. Daraufhin verschwindet der Knappe und lässt Lazarillo allein zurück.

Vierter Vertrag: Der korrupte Mönch

Sein vierter Meister ist ein Mönch des Mercedarier-Ordens. Der Mönch gibt ihm "seine ersten Schuhe", ist aber sehr korrupt und verbringt mehr Zeit mit Frauen als mit seinen geistlichen Pflichten. Aus diesem Grund verlässt Lazarillo ihn.

Fünfter Vertrag: Der betrügerische Ablasskrämer

Sein fünfter Meister ist ein Ablasskrämer. Er repräsentiert die falsche Religion, indem er Ablassbriefe (Bullen) verteilt, um Geld zu verdienen und die Menschen zum Kauf zu überzeugen. Einmal schließt er einen Pakt mit einem Gerichtsdiener, um vorzutäuschen, Tote wiederzubeleben und so die Wirksamkeit der Ablassbriefe zu beweisen. Schließlich trennt sich Lazarillo von ihm.

Sechster Vertrag: Maler und Kaplan

Dieser Abschnitt behandelt zwei Herren: Zuerst einen Maler, bei dem Lazarillo nur kurze Zeit wohnt, und dann einen Kaplan. Der Kaplan bietet Lazarillo seine erste bezahlte Arbeit an, und er bleibt vier Jahre bei ihm. Doch sobald er genug Geld gespart hat, um sich ein Schwert und neue Kleidung zu kaufen, gibt er die Arbeit auf und verlässt den Kaplan.

Siebter Vertrag: Gerichtsdiener und Erzpriester

Dieser Vertrag hat ebenfalls zwei Herren: einen Gerichtsdiener, dessen Arbeit Lazarillo jedoch schnell als zu schwierig empfindet, und den Erzpriester von San Salvador (sein letzter Meister). Dieser Meister bietet ihm ein Mädchen aus seinem Haushalt zur Heirat an. Auch hier wird die Korruption des Klerus dargestellt, da Gerüchte über eine Affäre zwischen Lazarillos Frau und dem Erzpriester kursieren. Doch der Protagonist ignoriert all diese Behauptungen.

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