Le Corbusiers Urbanismus & Straßenklassifizierung
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Le Corbusiers Einfluss auf den modernen Urbanismus
Le Corbusiers Vision des modernen Urbanismus sah Gebäude als "Bausteine" vor. Er konzipierte hohe, auf Pilotis (Säulen) stehende Blöcke, die die Kontinuität des Raumes erhöhen sollten. Ziel war es, unwegsames Gebiet in eine Zone mit freier Bewegung und zahlreichen Gärten zu verwandeln. Um dies zu erreichen, wurde das Erdgeschoss freigeräumt und nur die Säulen blieben stehen. Dieser Ansatz schuf einen neuen Raum, der den Straßenverkehr vom Fußgängerverkehr trennte. Diese Art von Struktur ist als offene Bauweise bekannt. In Spanien wurde sie bis in die 1960er Jahre angewendet. Fahrstühle als Innovationselement passten perfekt zu diesen Konstruktionen. Ein klares Beispiel für eine nach diesen Prinzipien strukturierte Stadt ist Brasília, entworfen von Oscar Niemeyer. Die Dächer mussten nicht mehr dreieckig sein, da neue Methoden zur Wasserableitung entwickelt wurden. Es ergaben sich jedoch Probleme bezüglich des Besitzes dieser Gärten, da unklar war, wer für die Pflege dieser Bereiche zuständig war. Dies führte zu einer Reihe von Maßnahmen, da diese Bezirke oft vernachlässigt wurden. In einigen Bereichen wurden die Gärten nur den Bauherren oder der Eigentümergemeinschaft zugänglich gemacht.
Städtische Elemente: Der öffentliche Raum
Die Straße als öffentlicher Raum
Die Straße, ein staubiger Weg, der Raum zwischen Gebäuden oder Grundstücken, der Weg zwischen den Häusern einer Stadt, der Fußweg zwischen zwei Häuserzeilen – all diese Beschreibungen finden wir in einem Wörterbuch. Die Straße ist ein Weg, ein Mittel der Kommunikation und des Verkehrs, ein öffentlicher Raum, der das bürgerschaftliche Engagement zur Unterstützung des privaten Sektors fördert. Sie ist linear und erstreckt sich in Längsrichtung zwischen Gebäuden mit einem hohen architektonischen Anteil. Die Straße sollte als multifunktionaler Raum betrachtet werden, der nicht nur Zugang und Kommunikation ermöglicht, sondern auch als Ort der Begegnung, Demonstration und Sozialisation dient und eine symbolische und repräsentative Rolle spielt. Straßen verlieren im Laufe der Zeit an Bedeutung und verfallen, wenn sie nicht mehr genutzt werden. Dieses Problem war, ist und bleibt eine der großen Herausforderungen des Städtebaus. Es muss versucht werden, verschiedene Funktionen auf der Straße miteinander zu vereinen.
Klassifizierung von Straßen
1. Die Straße als Teil eines hierarchischen Systems
Eine Straße kann als einzelnes Element betrachtet werden oder als Teil eines Systems, das sich spontan oder geplant entwickelt hat. Aus hierarchischer Perspektive lassen sich drei Arten von Straßen unterscheiden:
- Hauptstraßen/Arterien
- Nebenstraßen/Sammelstraßen/Verteilerstraßen
- Anliegerstraßen
2. Klassifizierung nach Verkehrsintegration
Nach dem Kriterium der Verkehrsintegration lassen sich zwei Straßentypen unterscheiden:
- Monofunktionale Straßen: Fußgängerzonen, Straßen mit Langsamverkehr, Straßen mit ausschließlichem öffentlichem Verkehr.
- Plurimodale Straßen: Straßen mit vollständiger Trennung der Verkehrsarten, bei denen jeder Verkehrsteilnehmer seinen eigenen Bereich hat (z. B. Fahrbahn, Bürgersteig, Busspur/Radweg). Es gibt auch eine teilweise Trennung mit Verkehr auf der Fahrbahn und Fußgängern auf dem Bürgersteig. Schließlich gibt es das Nebeneinander von Verkehrsarten ohne spezifische Zuweisung von Räumen, was zu Mischverkehr führt.
3. Klassifizierung nach dominierender Nutzung
Nach der vorherrschenden Nutzung lassen sich folgende Straßentypen unterscheiden:
- Wohnstraßen
- Industriestraßen
- Gewerbestraßen
- Bürostraßen
- Straßen mit öffentlichen Gebäuden (Schulen, Krankenhäuser usw.)
4. Klassifizierung nach Breite und Kapazität
Nach der Breite, der Verkehrskapazität und der Hierarchie lassen sich folgende Straßentypen unterscheiden:
- Enge Gassen: 6 bis 8 m
- Mittlere Straßen: 8 bis 20 m
- Breite Straßen: über 20 m
5. Klassifizierung nach Landschaft und städtischer Typologie
Nach der Landschaft und der städtischen Typologie lassen sich folgende Straßentypen unterscheiden:
- Historische Kerne: In der Regel enge und unregelmäßige Straßen mit einem Umfeld von hohem ökologischem Wert.
- Traditionelle Straßen: Ähnlich wie oben, aber in kleinen ländlichen Gemeinden.
- Erweiterungen des 19. Jahrhunderts: Typisch für Stadterweiterungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nichtproportionale, orthogonale, äquidistante Kreuzungen und hierarchischer Aufbau.
- Moderne, aufgelockerte Bebauung: Ähnlich wie oben, jedoch mit einer stärkeren Ausrichtung auf den Autoverkehr.