Leasing: Definition, Arten, Buchhaltung

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Was ist Leasing?

Leasing ist ein Vertrag, mit dem eine Person (Leasinggeber oder Vermieter) oder ein Unternehmen einer anderen Person (Leasingnehmer oder Mieter) das Recht einräumt, einen physischen Vermögenswert im Austausch für eine Gegenleistung – in der Regel eine periodische Zahlung – für eine bestimmte Zeit zu nutzen. Nach Ablauf dieser Zeit hat der Leasingnehmer oft die Möglichkeit, den Vermögenswert zu kaufen, den Leasingvertrag zu erneuern oder den Vermögenswert zurückzugeben.

Finanzleasing

Kennzeichen des Finanzleasings sind typischerweise:

  • Das Eigentum wird am Ende der Vertragslaufzeit auf den Leasingnehmer übertragen.
  • Die Kaufoption am Ende der Vertragslaufzeit liegt deutlich unter dem Marktwert des Vermögenswerts zu diesem Zeitpunkt.
  • Der Barwert der Leasingraten entspricht einem bedeutenden Anteil des Marktwerts des Vermögenswerts zu Vertragsbeginn (z. B. 90 % oder mehr).
  • Die Vertragslaufzeit deckt einen bedeutenden Teil der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswerts ab (z. B. 75 % oder mehr).

Operating-Leasing

Kennzeichen des Operating-Leasings sind typischerweise:

  • Kurz- oder mittelfristige Vertragslaufzeit.
  • Der Vertrag ist kündbar, oft mit einer Vorankündigungsfrist.
  • Die Instandhaltung obliegt in der Regel dem Leasinggeber.
  • Keine Kaufoption oder eine Kaufoption zum Marktwert am Laufzeitende.

Buchhaltung beim Leasing

Buchhaltung Mieter (Operating-Leasing)

Der Leasingnehmer verbucht die Leasingraten als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung. Eine Erläuterung im Anhang zum Jahresabschluss ist erforderlich. Falls Vorauszahlungen geleistet werden, sind diese als aktive Rechnungsabgrenzungsposten zu aktivieren und über die Laufzeit aufzulösen.

Buchhaltung Vermieter (Operating-Leasing)

Der Leasinggeber verbucht die erhaltenen Leasingraten als Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Anhang zum Jahresabschluss sind Angaben zu den Merkmalen und Bedingungen der Verträge zu machen. Erhält der Leasinggeber Leasingraten im Voraus, sind diese als passive Rechnungsabgrenzungsposten zu passivieren und über die Laufzeit ertragswirksam aufzulösen.

Buchhaltung Mieter (Finanzleasing)

Der Leasingnehmer aktiviert den Vermögenswert zu Beginn des Leasingverhältnisses mit dem Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen (oder dem niedrigeren Marktwert) im Anlagevermögen. Im Anhang sind Angaben zu den Merkmalen und Bedingungen des Vertrags zu machen.

Gleichzeitig wird eine Leasingverbindlichkeit in gleicher Höhe passiviert. Diese Verbindlichkeit ist entsprechend ihrer Fälligkeit in einen kurzfristigen und einen langfristigen Anteil aufzuteilen.

Die Differenz zwischen dem Nominalwert der Leasingzahlungen und dem Barwert (Gesamtzinsaufwand) wird als abgegrenzter Zinsaufwand behandelt.

Am Ende jeder Periode wird der auf diese Periode entfallende Zinsanteil, basierend auf dem Restwert der Verbindlichkeit, als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und die Zinsabgrenzung entsprechend reduziert.

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