Das Leben im Alten Rom: Ehe, Ernährung und Wohnen

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Römische Ehe: Ein Wichtiges Ereignis

Die Ehe war im Alten Rom ein sehr wichtiges Ereignis, das die Änderung des Wohnsitzes und der Rechte der Frau bedeutete. Sie wurde oft von den Eltern ohne Rücksprache mit den Kindern arrangiert. Ihr Hauptzweck war die Verewigung der Nachkommenschaft und die Sicherung der Bürgerrechte.

Formen der Römischen Ehe

  • Cum Manu

    Bei der cum manu-Ehe gingen die Vermögenswerte und die rechtliche Kontrolle der Frau vollständig auf den Ehemann über. Sie wurde Teil seiner Familie und unterstand seiner Gewalt (manus).

  • Sine Manu

    Bei der sine manu-Ehe behielt die Frau ihre Mitgift und ihr Eigentum. Ihre rechtliche Stellung blieb weitgehend unabhängig vom Ehemann, und sie unterstand weiterhin der Gewalt ihres Vaters oder Vormunds.

Römische Hochzeitszeremonien

Verlobung (Sponsalia)

Die Verlobung war eine formelle Vereinbarung zwischen den beiden Familien. Dabei wurden oft Ringe ausgetauscht und die Mitgift festgelegt.

Hochzeitsbräuche

Es war Brauch, im Juni zu heiraten. Am Vorabend der Hochzeit legte die Braut ihre Kinderspielzeuge als Opfergaben an die Götter nieder. Sie schlief in ihrem Hochzeitskleid, das mit Blumen geschmückt war. Am nächsten Morgen konsultierte sie die Auspizien (Vogelschau) und legte einen orangefarbenen Schleier an, bevor sie ein Opfer darbrachte. Nach einer feierlichen Prozession wurde die Braut zum Haus des Bräutigams geführt. Er trug sie über die Schwelle und reichte ihr Feuer und Wasser als Symbole des gemeinsamen Hauses und des neuen Lebens.

Scheidung

Eine Scheidung war im römischen Recht möglich, insbesondere bei der sine manu-Ehe, da die Frau rechtlich unabhängiger war.

Römische Esskultur und Mahlzeiten

Die Grundlage der römischen Ernährung bildeten Getreidebrot und Suppen, ergänzt durch Käse, Hülsenfrüchte und Gemüse. Die Römer nahmen typischerweise drei Hauptmahlzeiten zu sich:

  • Ientaculum (Frühstück)

    Eine leichte Mahlzeit am Morgen.

  • Prandium (Mittagessen)

    Oft bestehend aus Aufschnitt, Käse, Fleisch und Obst. Dazu wurde Mulsum (gesüßter Wein) getrunken.

  • Cena (Abendessen)

    Die Hauptmahlzeit des Tages, oft in mehreren Gängen serviert:

    • Gustatio (Vorspeise)

      Zur Anregung des Appetits, mit Gemüse, Salaten und Oliven.

    • Prima Mensa (Hauptgericht)

      Mit Geflügel, Fleisch und anderen Speisen.

    • Secunda Mensa (Nachspeise)

      Frisches Obst.

Die Römische Domus: Wohnhaus der Wohlhabenden

Die Domus war das Wohnhaus wohlhabender römischer Familien, typischerweise einstöckig und nach außen hin eher unscheinbar. Jedes Zimmer hatte eine spezifische Funktion. Die ideale Domus war wie folgt aufgebaut:

  • Ianua und Vestibulum

    Der Eingangsbereich (Ianua), oft zweigeteilt, führte in einen Korridor, das Vestibulum, das den Übergang vom Außen- zum Innenbereich markierte.

  • Tabernae

    Oft befanden sich zu beiden Seiten des Eingangs Geschäfte oder Werkstätten (Tabernae).

  • Atrium

    Das Herzstück des Familienlebens, ein rechteckiger Raum mit einer offenen Deckenöffnung (Compluvium), unter der sich ein Becken (Impluvium) befand, das Regenwasser sammelte. Im Atrium stand oft auch das Lararium, ein kleiner Schrein für die Hausgötter.

  • Peristylum

    Ein von Säulen umgebener Innenhof, oft mit Gärten.

  • Culina und Lavatrinae

    Küche und Toilettenbereiche.

Die Römische Insula: Mehrfamilienhäuser

Die Insulae waren die Mehrfamilienhäuser, in denen der Großteil der römischen Bevölkerung lebte. Diese Mietshäuser waren oft bis zu 20 Meter hoch und hatten sechs oder sieben Stockwerke. Sie waren häufig aus minderwertigen Materialien gebaut, was zu häufigen Einstürzen führte. Viele Familien hatten keine Fenster, was im Winter zu Kälte und im Sommer zu Hitze führte. Es gab oft keinen direkten Wasseranschluss in den Wohnungen, und die Bewohner waren auf öffentliche Brunnen oder Höfe angewiesen. Die Lebensbedingungen waren beengt und die Nachbarschaft eng.

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