Das Leben im antiken Rom: Feste, Freizeit und Wissenschaft
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Römisches Leben: Freizeit, Feste & Traditionen
Römische Feiertage und ihre Bedeutung
Alle neun Tage hatten die Römer einen Ruhetag. Die römischen Feste standen in engem Zusammenhang mit der Religion. Tatsächlich war es der Pontifex Maximus, der den Kalender entwickelte und kontrollierte und auch die Feiertags- und Arbeitsbedingungen festlegte. Jedes Jahr wurden vom Pontifex Maximus die wichtigsten Termine für öffentliche Aktivitäten und Gerichtstage bekannt gegeben, indem Kalender an den Wänden öffentlicher Gebäude aufgehängt wurden, damit die Bürger informiert waren.
Bedeutende römische Feste und ihre Ursprünge
Die Feste spiegelten den eigenwilligen Charakter der Römer wider. Die frühen Römer waren Bauern, die Rituale zur Verehrung der Naturelemente pflegten. Mit der Zeit entwickelten sie sich zu Siegern und Eroberern und widmeten sich dem Kriegsgott Mars. Doch auch als Bauern und Soldaten blieben sie sehr abergläubisch und baten die Götter um Hilfe.
Einige Feste, die zu Ehren des Kriegsgottes Mars gefeiert wurden, begannen im März (wie der Name schon andeutet, dem Mars gewidmet). In diesem Monat wurden alle Vorbereitungen getroffen, und die Feierlichkeiten endeten im Oktober.
Einige der wichtigsten religiösen Feste waren:
- Lupercalia (15. Februar): Zu Ehren des Wolfes, der Romulus und Remus rettete. Ochsen wurden geopfert, und ihr Blut sollte das Land reinigen. Anschließend liefen fast nackte Priester durch die Straßen und schlugen Menschen, die sich eine gute Zukunft wünschten, mit Gürteln. Es war ein Fruchtbarkeitsfest. Papst Gelasius I. wollte es abschaffen, doch aufgrund des Widerstands wurde es später durch Mariä Lichtmess (2. Februar) ersetzt.
- Parentalia (13.-21. Februar): Zu Ehren der verstorbenen Familienmitglieder. Verwandte versammelten sich, besuchten Gräber und brachten Opfer dar.
- Saturnalien (17.-23. Dezember): Zu Ehren des Gottes Saturn. Es war ein Fest des Schenkens, der Partys und Bankette. Es wurde auch als „Fest der Sklaven“ bezeichnet, da Sklaven an diesen Tagen vorübergehend befreit wurden. Später wurde versucht, es mit dem Fest der Geburt des Messias zu christianisieren.
Um die Feste zu feiern, wurden öffentliche Spiele veranstaltet, die von Wagenrennen über Theateraufführungen bis hin zu Gladiatorenkämpfen reichten. Die ältesten und wichtigsten waren die Ludi Romani (auch Ludi Magni genannt) zu Ehren Jupiters, die im September stattfanden und bis zu 16 Tage dauern konnten. Diese Spiele wurden von den Richtern der Republik organisiert, oft als Wahlversprechen. Dazu gehörten auch die Ludi Florales (Blumenspiele), die der Göttin Flora gewidmet waren (28. April - 3. Mai) und nichts mit den heutigen Blumenfesten zu tun hatten.
Freizeitgestaltung und Unterhaltung im antiken Rom
Öffentliche Spektakel und Spiele
Viele Menschen, die nicht arbeiteten, verbrachten viel Zeit bei öffentlichen Spektakeln. Kaiser Augustus nutzte dies, da er wusste, wie man die Massen unterhält – eine Praxis, der alle nachfolgenden Kaiser folgten. Die beliebtesten Zirkusspiele waren die Wagenrennen. Die Wagenlenker (aurigae) fuhren mit Gespannen von 2, 4 oder 6 Pferden, und es wurden hohe Wetten abgeschlossen.
Eine weitere beliebte Unterhaltung war das Theater, wie das Marcellustheater mit seinen 14.000 Sitzplätzen. Die grausamsten und blutigsten Spektakel waren die Gladiatorenkämpfe, die in Amphitheatern stattfanden.
Brettspiele und Glücksspiele
Man spielte Würfelspiele, micatio (ein Spiel, bei dem man die Anzahl der Finger erraten musste), eine Art Schachspiel (Ludus Latrunculorum) oder „gerade oder ungerade“. Meistens wurde dabei um Geld gewettet, außer während der Saturnalien, wo Wetten verboten waren.
Wissenschaft und Sprache im Römischen Reich
Mathematik und lateinische Begriffe
Viele mathematische Begriffe haben ihren Ursprung im Lateinischen, darunter:
- Zahlen: unus, duo, tres, quattuor, quinque, sex, septem, octo, novem, decem, centum, mille (eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, hundert, tausend)
- Konzepte: multi- (viel), aequi- (gleich), semi- (halb)
- Abgeleitete Begriffe:
- Potenz (von lat. potentia)
- Kalkül (von lat. calculus, kleiner Stein zum Rechnen)
- Unbekannte (von lat. incognitus, unbekannt)
- Addition (von lat. additio, Hinzufügung)
- Gleichung (von lat. aequatio, Gleichmachung)
- Multiplikation (von lat. multiplicatio, Vervielfachung)
Chemie und lateinische/griechische Elementnamen
Viele Elemente des Periodensystems leiten ihren Namen aus dem Lateinischen oder Griechischen ab. Einige Beispiele sind:
- Gold (Au): Von lateinisch Aurum. Die römischen Goldmünzen hießen Aureus.
- Silber (Ag): Von lateinisch Argentum.
- Kupfer (Cu): Von lateinisch Cuprum.
- Schwefel (S): Von lateinisch Sulfur.
- Titan (Ti): Von den Titanen der griechischen Mythologie.
- Tantal (Ta): Von Tantalus, einer Figur der griechischen Mythologie.
- Neptunium (Np): Benannt nach dem Planeten Neptun.
- Plutonium (Pu): Benannt nach dem Zwergplaneten Pluto.