Lehrmethoden: Extreme Ansätze, Stile & Strategien
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Lehrmethoden: Zwei Extreme Ansätze
Im Bereich der Pädagogik lassen sich zwei extreme und gegensätzliche Lehrmethoden unterscheiden:
1. Inhalts- und technikbasierte Pädagogik
Dieser traditionelle Ansatz konzentriert sich auf die Vermittlung technischer Fähigkeiten und spezifischen Wissens, bevor die Lernenden die Inhalte selbst erfahren haben. Die Demonstration spielt dabei eine wesentliche Rolle als Werkzeug.
Vorteile:
- Zeitersparnis: Vermeidung von Versuch und Irrtum.
- Motivation & Förderung: Durch aktive Gesten und Präsentationen werden Schüler motiviert und gefördert.
- Lehrerpräsenz: Stärkt die Präsenz und Autorität des Lehrers.
- Vereinheitlichung: Ermöglicht allen Lernenden die Ausführung derselben Übung, was die Übertragung von Elementen vervielfachen kann.
Nachteile:
- Doppelte Diskrepanz: Eine Lücke entsteht zwischen der normativen Bewegung und der tatsächlich ausgeführten Bewegung, sowie zwischen der gezeigten und der wahrgenommenen Bewegung.
- Antikreativ: Dieser Ansatz ist oft antikreativ und nicht auf alle Fälle anwendbar.
- Geringer Eindruck: Bei völlig neuen Inhalten oder Unternehmen kann die Demonstration nur einen geringen Eindruck hinterlassen.
Merkmale und Herausforderungen:
Ein zentrales Problem ist die effektive Nutzung der Körpersprache und die damit verbundene Beweislast. Dieser Ansatz ist nicht immer zu 100 % spezifisch oder anwendbar.
2. Beziehungs- und interaktionsbasierte Pädagogik
Dieser Ansatz, der in den 1960er Jahren aufkam, legt den Schwerpunkt auf die Förderung der Teilnehmer und rückt die Übertragung von gestischen Modellen in den Hintergrund. Er zielt darauf ab, die Freiheit der Lernenden zu betonen und technische Wissensaneignung zu vermeiden. Hier ist die explizite Demonstration oft unerwünscht oder sogar verboten; die Bewegung entsteht vielmehr aus der Interaktion. Der technische Ansatz wird durch die Kommunikation zwischen Individuen ersetzt, bei der das Lernen „passiert“.
Kritikpunkte:
- Obwohl Bewegungen nicht explizit dargestellt werden, ist unsere Körpersprache stets von der Gesellschaft beeinflusst.
- In der Körpersprache ist die Wahrnehmung anderer immer ein Objekt der Nachahmung oder Ablehnung, was uns unbewusst beeinflusst.
Unterrichtsstrategien und -stile
A) Unterrichtsstil
Der Unterrichtsstil bezieht sich auf die charakteristische Eigenschaft, Eigenart oder Originalität, mit der ein Lehrer vor der Klasse agiert. Die Merkmale eines wirksamen Unterrichts sind nicht spezifisch für einen bestimmten Stil; sie sind generisch und können in jedem Stil vorhanden sein oder fehlen.
B) Unterrichtsstrategie nach Muska Mosston
Der amerikanische Professor Muska Mosston führte 1966 das Konzept eines Kontinuums der Lehrmethoden ein. Er ging davon aus, dass die Wahl des Stils auf einer einzigen Variablen basiert. Nach Mosston entwickeln sich die Stile in einer stetigen, progressiven Weise, die zur Unabhängigkeit und Kreativität der Schüler führt und deren volle Entfaltung fördert.
Mosstons Entwicklungskonzept beschreibt eine lineare Progression hin zur Unabhängigkeit der Studierenden, die von ihnen Entscheidungen erfordert in Bezug auf:
- Körperliche Reaktionen: Wahrnehmung von Möglichkeiten und Grenzen.
- Geistige Implikationen: Denken, Bewerten, Beurteilen, Erfinden.
- Emotionales Wachstum: Stärkung des körperlichen Selbstbewusstseins.
Faktoren, die die Wahl der Lehrstrategie beeinflussen:
Mehrere Faktoren beeinflussen die Wahl der Lehrmethode:
- Persönliche Fähigkeiten und Vorlieben: Diese sind in den Einstellungen verankert. Sie sind erfolgreicher, wenn sie gut genutzt werden, und schädlich, wenn man gezwungen ist, entgegen der eigenen Überzeugung zu handeln.
- Merkmale der Schüler: Dazu gehören Erfahrungen und Fähigkeiten im Verhältnis zu Prinzipien, Disziplin und Ordnung.
- Art der vermittelten Inhalte: Der Grad der zu lehrenden Fähigkeiten spielt eine Rolle.
- Physisches Umfeld des Lehrers: Einrichtungen, Sicherheit und andere Gegebenheiten.
- Zu erreichende Ziele: Die Lernziele bestimmen maßgeblich die Strategie.