Lernende Gemeinschaften: Definition, Merkmale & Voraussetzungen
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Eine lernende Gemeinschaft ist eine organisierte menschliche Gemeinschaft, die sich in einem erzieherischen und kulturellen Projekt selbst bildet. Sie erzieht sich selbst, ihre Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Rahmen eines eigenständigen Engagements, das auf Zusammenarbeit und Solidarität basiert. Dabei werden nicht nur die Mängel diagnostiziert, sondern vor allem die Stärken zur Überwindung dieser Schwächen genutzt.
Merkmale einer Lernenden Gemeinschaft
- Es ist eine bildende und unterstützende Gemeinschaft, deren Anwendungsbereich die Spezifität der lokalen Gesellschaft berücksichtigt.
- Geht von der Prämisse aus, dass jede Gemeinde über Ressourcen, Mittel, Einrichtungen und Lernnetzwerke verfügt.
- Verfolgt einen breiten Bildungsansatz.
- Fokussiert auf das Lernen und nicht nur auf formale Bildung.
- Fördert die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie generationenübergreifendes und Peer-Lernen.
- Basiert auf der Prämisse, dass ein gemeinsames Vorgehen von Elternhaus und Schule unerlässlich ist.
- Stimuliert die Suche nach und die Achtung der Vielfalt, indem anerkannt wird, dass jede Gruppe und Gemeinschaft eigene Ressourcen, Bedürfnisse und spezifische Gegebenheiten besitzt.
- Zeigt die Bedeutung und das Potenzial lokal generierter und entwickelter Lernsysteme auf.
- Wird als Modell für Entwicklung und pädagogische Veränderung von unten nach oben und von innen nach außen vorgeschlagen.
Grundvoraussetzungen für Lernende Gemeinschaften
- Bildung findet nicht nur im formalen Schulsystem statt.
- Wichtiger ist das Lernen selbst als die reine Bildung.
- Es gibt viele Lernorte (Loci).
- Jede Gemeinde verfügt über eigene Institutionen, Akteure und Netzwerke, die formelles und informelles Lehren und Lernen ermöglichen.
- Jede Person und jedes Mitglied der Gemeinschaft ist potenziell ein Erzieher.
- Gemeinschaft und Schule sind zwei eigenständige Einheiten, deren Zusammenarbeit entscheidend ist.
- Lernen kennt kein Alter.
- Die Bildung von Kindern sowie die Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen sind notwendig und ergänzen sich gegenseitig.
- Lernen muss für die Lernenden sinnvoll sein.
- Zusammenarbeit und Solidarität sollten als Norm und Ressource betrachtet werden, nicht nur für das Überleben, sondern auch zur Sicherung und Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten, Werten und Einstellungen, die Teil des kulturellen und pädagogischen Hintergrunds einer Gemeinschaft sind.
- Es ist wichtig, Vielfalt zu beobachten, zu bewerten, zu fördern und daraus zu lernen.
- Bildung und Lernen sind die gemeinsame Verantwortung der lokalen und nationalen Gesellschaft, des Staates und jeder einzelnen Person.